Dresden
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Endlich Sonne, endlich raus in Dresden

Sonnige Aussichten: Seit Freitagmittag füllen sich die Biergärten, die Dresdner strömen ins Freie. Das Wochenende zeigt sich allerdings zweigeteilt.

Von Kay Haufe & Christoph Springer
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Heike und Johannes Pförtner genießen am Freitagnachmittag das schöne Wetter im Loschwitzer Elbegarten.
Heike und Johannes Pförtner genießen am Freitagnachmittag das schöne Wetter im Loschwitzer Elbegarten. © Sven Ellger

Dresden. "Dieser Blick ist doch unbezahlbar", sagt Johannes Pförtner und zeigt auf die Elbe. Gemeinsam mit seiner Frau Heike sitzt er am Freitagnachmittag im Loschwitzer Elbegarten, beide genießen ein kühles Bier. "Im Frühling ist die Loschwitzer Elbseite besser, weil einem nachmittags die Sonne ins Gesicht scheint", sagt er und lacht. Im Sommer wechsele das Pärchen dann auch gern in den gegenüberliegenden Schillergarten, "weil die Bäume dort mehr Schatten spenden."

Angesichts des sonnigen Wetters hat das Paar entschieden, am freien Tag so lange wie möglich draußen zu sein. "Morgen ist ja zum Glück nochmal herrliches Wetter prognostiziert, aber danach soll es wieder kälter werden", sagt Heike Pförtner. Von ihrem Zuhause in Bühlau sind die beiden durch die Heide gewandert und anschließend die Plattleite hinunter zur Elbe. Am Samstag ist ein Besuch auf dem Elbeflohmarkt geplant. Wieder mit Wanderung. "Uns zieht es raus und Dresden hat so eine schöne Umgebung, dass man zu Hause viel erleben kann."

Neue Tische, Stühle und Parkplätze

Einige Tische weiter prostet sich das Team der Pirnaer Kita "Kunterbunt" zu, der Dampfer "Pirna" tutet vom Anleger in Blasewitz herüber. Die 13 Damen haben den einen Herrn in ihre Mitte genommen und sind glücklich, dass der schon zu Jahresbeginn geplante Ausflug zum "Pädagogischen Tag" mit so schönem Wetter kombiniert ist. "Wir haben die Dresdner Stadtralley gespielt, waren an den Elbschlössern und sind dann hier unten im Biergarten gelandet", sagt Kita-Chefin Karen Hauptlorenz. Einmal das komplette Team in so entspannter Atmosphäre zusammenzuhaben, sei ein gelungener Tag.

Auch Elbegarten-Gastronom Andreas Wünsche atmet auf. "Es ist erst der dritte sonnige Tag in diesem Jahr, für uns war es schwierig. Jetzt merkt man richtig, wie die Leute auf das Wetter gewartet haben und nach draußen strömen. Am Samstag sind unsere 600 Plätze im Biergarten garantiert alle voll." Darauf sei sein Team gut vorbereitet, geöffnet ist von 11 bis 23 Uhr.

Für die neue Saison hat Wünsche, passend zur benachbarten Brücke, blaue Tische und Stühle angeschafft. Und es gibt seit kurzem 20 Parkplätze hinter dem Elbehotel für die Gäste. Am 7. Mai spielen sechs Bands zum Schillerwitzer Elbedixie im Elbegarten.

Der bisher wärmste Tag des Jahres

So warm wie jetzt Mitte April war es noch nie in diesem Jahr. Wer die Gelegenheit dazu hat, sollte die Zeit nutzen. Denn so warm bleibt es nicht lange. Am Wochenende erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Dresden den bisher wärmsten Tag des Jahres. Der Sonnabend könnte es werden mit bis zu 22 Grad. Erst im Laufe des Nachmittags rechnet Meteorologe Sebastian Balders mit ein paar Wolken, aber sie können die Wochenendlaune nicht verderben. Es bleibt trocken.

Es hat genug geregnet im April, findet auch Balders, wenn er auf seine Wetterstatistik sieht. Es sei "recht gut Niederschlag gefallen", stellt er fest. In Klotzsche waren es im April bisher 94 Prozent der üblichen Monatsmenge, in Strehlen 95 Prozent.

Die Elbe ist vom geruhsamen Fluss zum breiten Strom geworden, inzwischen fällt der Pegel wieder, die Hochwasser-Alarmstufe 1 konnte aufgehoben werden. Tendenz: sehr langsam weiter fallend.

Dass die Monats-Regenmenge in der kommenden Woche noch erreicht wird, ist sehr wahrscheinlich. Und genau das ist der Grund dafür, dass das Wochenende für Sonnengenießer eine entscheidende Zeit wird. Bereits in der Nacht zum Sonntag zieht von Westen kommend etwas Regen durch, prognostiziert Balders, das sei auch "der Tenor für Sonntag". Immerhin 18 Grad warm werden soll es an diesem Tag, am Nachmittag sind dann aber Gewitter möglich.

Ab Montag geht es wieder abwärts mit den Temperaturen. Balders rechnet mit "deutlich kühlerem Wetter", es wird wechselhaft, Schauer und Gewitter sind möglich. Bodenfrost nachts liest er aus seinen Daten und am Dienstag, spätestens Mittwoch tagsüber maximal 10 Grad. "Der Tiefpunkt der Woche", nennt Balders das. Echtes Aprilwetter eben, insgesamt sei der Monat zu kühl gewesen.