Dresden. Die Füße in Glitzerschuhen reichen gerade so auf den Boden. Frieda hält ganz still, solange der Fotograf seine Kamera auf sie richtet. Mit beiden Händen umfasst die Achtjährige den Grund für dieses Shooting: ein Buch mit dem Titel "Die Abenteuer mit Jessica und ihrem Pferd". Frieda ist die jüngste Kinderbuchautorin - mindestens Sachsens, aber wahrscheinlich sogar des ganzen Landes.

Frieda heißt nicht nur Frieda: "Anna-Frieda!", betont sie. Mit oder ohne Bindestrich? "Das ist mir egal", meint sie gelassen. Bei ihrer Altersangabe ist sie nicht so großmütig: "Achteinhalb!", korrigiert sie freundlich, aber bestimmt. Zurecht. Ein halbes Jahr ist viel im Leben einer so jungen Autorin. In der Zeit schafft sie ein ganzes Manuskript. Wie der Name es andeutet, hat Frieda schon vor ihrem Debüt insgesamt fünf handschriftliche Erzählungen auf Papier gebracht, illustriert und die Blätter zu kleinen Büchern zusammengeklebt. Im Selbstverlag sozusagen.

Geschichten aus dem Leben einer Achtjährigen

"Das habe ich im Hort gemacht, und es geht in den Geschichten um zwei Katzen, die Geschwister sind und Abenteuer erleben." Sie selbst habe auch einmal zwei Katzen gehabt, die seien aber schon nach kurzer Zeit gestorben. Das war traurig. Nun leben sie in Friedas Schilderungen weiter.

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Jessicas Erlebnisse mit ihrem Pferd indes habe sie im Computerunterricht eingetippt. Dass die Erzählung ein richtiges Buch mit Hardcover geworden ist, verdankt Frieda ihrer Mutter. Sylvia-Michéle Sternkopf ist Verlegerin und erklärt im Nachwort, was so besonders an Friedas Buch ist - abgesehen vom Alter der Schriftstellerin:

"Meine kleine Tochter Frieda hat sich meinen großen Traum schon mit sieben Jahren erfüllt: Sie hat ein Buch geschrieben!" Als Gründerin der Dr. Sternkopf media group koordiniert sie viele Geschäftsfelder. Selbst zu schreiben, das gehörte nicht unbedingt dazu. "Aber ich bin ihr dabei behilflich gewesen, es zu versuchen", verrät Frieda. Mehr dazu kommt nicht über ihre Lippen. Mama-Kind-Geheimnis.

Zweites Buch der jungen Autorin in Arbeit

"Meine Geschichte als richtiges Buch war eine Überraschung für mich zu Weihnachten", erzählt Frieda. Ihre Mutter versichert: "Ich habe den Text genauso gelassen, wie sie ihn geschrieben hat, und nur das Nötigste korrigiert (und das war wirklich nicht viel - Wahnsinn, was sie in der zweiten Klasse schon draufhat!)"

Seitdem ist ein wenig Zeit vergangen, in der Frieda nicht untätig blieb. Das zweite richtige Buch sei schon in Arbeit. Auch darin gehe es um Jessica und ihr Pferd, mit dem sie viel unterwegs ist, ein Hexenhaus entdeckt, einen Wasserfall findet und wieder tolle Abenteuer erlebt, verrät sie.

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"Ich schreibe am liebsten Geschichten, die ich selbst gern lesen würde. Solche, die zeigen, dass man sich seine Träume erfüllen kann, wenn man genug daran glaubt." Doch noch lieber als das Lesen habe sie das Schreiben. Wenn sie denn ein Lieblingsbuch benennen soll, dann "Bille und Zottel". "Das war ein Kinderbuch von Mama, als sie noch klein gewesen ist."

Spielemesse in Dresden: Größtes Kinderzimmer der Stadt

Auch das Zeichnen mag Frieda gern. Zwar stammen die Illustrationen ihres Buches nicht von ihr. "Aber ich male viel und suche mir dafür Inspirationen aus Youtube." Damit aber nicht nur der Kopf Betätigung hat, turnt Frieda einmal pro Woche in einer Akrobatengruppe. Das mit dem Ballett das schafft sie nicht mehr. Als Autorin hat sie ja nun auch andere Verpflichtungen, zum Beispiel Lesungen zu halten, so wie jüngst in ihrer Heimatstadt Flöha und demnächst auf der Spielemesse "Spielraum" in Dresden.

Die verwandelt am Wochenende die Messehallen in das größte Kinderzimmer der Stadt. Rund 80 Aussteller sind angekündigt. Der Fokus soll in diesem Jahr auf "pädagogisch wertvoll" liegen mit Themen rund um Bildung, Gesundheit, Gefahrenprävention. Dazu gehören auch Vorträge zur Kriminalität im Netz, Essstörung und Computersucht.

Doch bei aller Ernsthaftigkeit wird der Spaß nicht zu kurz kommen. Vielmehr wollen Initiatoren und Aussteller zeigen, dass sich gesundes Spielen gut mit den Angeboten der modernen Zeit vereinbaren lässt. Das will beispielsweise die Spiele-Roadshow beweisen. Auf 1.500 Quadratmetern Fläche bringt die Spielewelt zahlreiche digitale und analoge Spiele für alle Altersklassen nach Dresden und lädt zum Ausprobieren ein.

Spielen nach Herzenslust und Beratungen für ernste Themen

Mehr als 100 Spielstationen, gewaltfrei und körperlich wie geistig herausfordernd kündigt Michael Wagner von Games for Families an: Abenteuerspiele, Kartenspiele, Würfelspiele, Lernspiele, Logikspiele, Puzzlespiele, Ratespiele, Partyspiele, Krimispiele, um nur einen Bruchteil zu nennen.

Der neue Partner der Spielemesse, Mediamarkt-Saturn bietet Beratungen für Kinder, Jugendliche und Eltern zu Herausforderungen wie Homeschooling, Gewaltprävention im Netz, Tablet- und Handysicherheit sowie Kinderkopfhörer an. Ebenfalls um die psychische und physische Gesundheit der Spiele- und Internetnutzer kümmert sich die Initiative "Offline Helden" von Florian Buschmann, der einst selbst an süchtigem Spielverhalten um die 16 Stunden täglich litt und heute Kindern, Teenagern und Erwachsenen hilft, im gesunden Rahmen zu spielen.

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Zur großen Freude aller Leseratten werden sich auch reichlich Bücher auf der Spielemesse finden. Die jüngste Kinderbuchautorin Frieda ist am Sonnabend und am Sonntag, jeweils um 15 Uhr in Halle 3, mit einer Lesung zu erleben und wird Lust aufs Lesen und vielleicht auch aufs Schreiben machen.

Spielemesse "Spielraum", 4. November, 10 bis 20 Uhr, 5. November, 10 bis 18 Uhr, Messe Dresden, Eintritt Tageskarte: 15 Euro, Wochenendticket: 20 Euro, Familienkarte: 45 Euro, Kinder (3 bis 6 Jahre): 7,50/10 Euro, ermäßigt: 10/15 Euro. www.spielraum-dresden.de