Dresden
Merken

Neuer Edel-Italiener in Dresdner Prisco Höfen

Mit einem Feinkostladen und einem italienischen Restaurant soll das Dresdner Barockviertel um eine Genussadresse reicher werden.

Von Katrin Saft
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
„Rot-weiße Tischdecken wird es bei uns nicht geben“:Romeo Rocco, Geschäftsführer des neuen Feinkostladens, der etwas versteckt in den Prisco Höfen im Wallgässchen eröffnet hat.
„Rot-weiße Tischdecken wird es bei uns nicht geben“:Romeo Rocco, Geschäftsführer des neuen Feinkostladens, der etwas versteckt in den Prisco Höfen im Wallgässchen eröffnet hat. © Christian Juppe

Romeo Rocco liebt die feinen italienischen Produkte: den originalen Schinken, das Pesto, die Öle, spezielle Nudeln und natürlich die Nduja – die streichfähige Salami mit Peperoncino aus seiner Heimat Kalabrien. Das alles hat er nun mit nach Dresden gebracht. In seinem neuen Feinkostladen im Wallgässchen 4 lässt er direkt aus Italien importiert.

Rocco lebt seit elf Jahren in Deutschland. Bisher hat er als Restaurantleiter im „Da Vinci“ in Halle gearbeitet, das von Salvatore Cirillo betrieben wird. Rocco ist dessen Neffe. Im „Da Vinci“ hat ihn Neumarkt-Investor Arturo Prisco entdeckt. „Ich war mit meiner Frau dort essen und habe gefragt, ob man uns etwas typisch Frisches servieren könne, das nicht auf der Speisekarte steht“, sagt Prisco. Das Ergebnis habe ihn positiv überrascht.

Verschiedene Antipasti hinter der Verkaufstheke.
Verschiedene Antipasti hinter der Verkaufstheke. © Christian Juppe

Prisco, der sich nach dem Verkauf seiner Anteile am Quartier an der Frauenkirche aus Dresden etwas zurückgezogen hatte, will im Wallgässchen an der Königstraße seine Vision vollenden: Ein lebendiges Quartier schaffen, in dem man sich trifft, in dem man hochwertig essen, trinken, feiern und sich wohlfühlen kann. Unter dem Namen Prisco Höfe sucht er seit Jahren nach Mietern, die zu seinem Konzept passen, ließ Teile der Immobilie dafür lieber leer stehen. Nach dem asiatischen Restaurant Cuchi und der kleinen Bar von Stephan Herz aus München sieht er in Roccos Feinkostladen die perfekte Ergänzung.

In der Rosticceria, was übersetzt so viel wie „der warme Tisch“ heißt, will Romeo Rocco ein täglich wechselndes warmes Mittag servieren – und eine typische Pinsa. Im Gegensatz zur Pizza wird der Teig dafür erst nach dem Backen belegt. Er besteht aus verschiedenen Mehlarten, Sauerteig, Hefe, Salz, Öl und kaltem Wasser. „Die lange Fermentationszeit von bis zu 72 Stunden macht ihn besonders bekömmlich“, sagt Rocco. Eine gute Pinsa sei außen leicht und knusprig und innen weich. Probieren kann man sie auch im neu geschaffenen Außenbereich. Zudem plant Romeo Rocco in der Rosticceria regelmäßige Verkostungen – Geschmacksreisen in die verschiedenen Regionen Italiens.

Gleich daneben will Salvatore Cirillo ein neues Restaurant eröffnen. Es soll W 4 heißen – was für die Adresse Wallgässchen 4 steht – und gehobene italienische Gastronomie bieten: nicht nur Pizza und Pasta, sondern auch frische Fischgerichte, hochwertiges Fleisch, Trüffel oder Muscheln, was die Saison halt gerade bietet. Dazu typisch italienische Weine. Derzeit werden noch die Räume ausgebaut. Die künftige offene Küche ist schon zu erkennen, das erste Mobiliar da. „Rot-weiße Tischdecken wird es bei uns nicht geben“, sagt Salvatore Cirillo. Prisco sucht für ihn stilvolle Stühle und Tische mit aus, vieles davon lässt er aus Mailand kommen. Erfahrenes Personal wird derzeit noch gesucht, auch in seiner Wahlheimat München.

Blick auf das Feinkostangebot in der Rosticceria.
Blick auf das Feinkostangebot in der Rosticceria. © Christian Juppe

Die Eröffnung des Restaurants mit 45 Plätzen soll im Juli sein. „Im Herbst planen wir in den Prisco Höfen ein großes Fest mit dem Dresdner Feuerwerkskünstler Tom Roeder, nicht nur für die Mieter“, sagt Prisco. Denn dann seien auch die Außenanlagen fertig. Zu den Mietern im Quartier gehören unter anderem auch Visagist Roland Brendler und Schönheitsmediziner Philipp Triemer.

Der 34-jährige Romeo Rocco ist vor ein paar Wochen nach Dresden gezogen. „Die Menschen, die mir hier bisher begegnet sind, sind alle sehr freundlich, das gastronomische Niveau hoch“, sagt er.