Dresden
Merken

Jungschaffnerin Nele eröffnet die Saison der Parkeisenbahn in Dresden

Im Großen Garten ist die Saison der Parkeisenbahn am Sonntag eröffnet worden. Fast 200 junge Schaffner helfen im Sommer beim Betrieb. Die zwölfjährige Nele Hentsche ist eine von wenigen Mädchen im Team.

Von Juliane Just
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Nele Hentsche ist zum zweiten Mal Parkeisenbahnerin im Großen Garten in Dresden. Sie sorgt in diesem Sommer am Bahnhof Carolasee dafür, dass alle Fahrgäste sicher und zufrieden sind.
Nele Hentsche ist zum zweiten Mal Parkeisenbahnerin im Großen Garten in Dresden. Sie sorgt in diesem Sommer am Bahnhof Carolasee dafür, dass alle Fahrgäste sicher und zufrieden sind. © SZ/Juliane Just

Dresden. Die Aufregung ist ihr kaum anzumerken. Noch nestelt Nele an dem Mikrofon herum, das sie am Ohr trägt. Sie streicht sich eine blonde Locke aus dem Haar und eröffnet dann gut gelaunt mit einem weiteren Jungschaffner die Saison der Parkeisenbahn. Die Zwölfjährige ist schon erfahren, immerhin ist es ihr zweiter Sommer im Dienste der beliebten Kleinbahn im Großen Garten.

Sie ist eines von elf Mädchen im Team, das insgesamt aus 193 jungen Schaffnern besteht. "Ich habe mir da gar keine Gedanken drüber gemacht. Ich habe bislang sehr nette Jungs kennengelernt", sagt sie. 31 Neulinge steigen in diesem Jahr mit ein und regeln den Verkehr an den fünf Bahnhöfen im Großen Garten.

Bei ihrer Premiere 2023 war Nele Hentsche am Bahnhof Karcherallee eingesetzt. Dort beginnen alle Neulinge und arbeiten sich dann von Jahr zu Jahr an die komplexeren Bahnhöfe ran. Die Zwölfjährige ist in diesem Jahr am Bahnhof Carolasee eingesetzt. "Ich denke, mir wird die Arbeit an der Schranke am meisten Spaß machen", sagt sie. Dann ist sie zuständig dafür, die Schranke beim Einfahren des Zuges zu schließen, damit sich kein Passant auf den Schienen befindet. Übrigens ist der Bahnhof am Zoo laut der Jungschaffnerin der anspruchsvollste Bahnhof für die Parkeisenbahner.

Von Fahrgast zur Schaffnerin bei der Parkeisenbahn

Insgesamt 234.000 Besucher zählte die Parkeisenbahn im Jahr 2023. Die Kleinbahn tuckert 5,6 Kilometer durch den Großen Garten und ist vor allem für Familien ein beliebter Ausflug. "Wir sind früher oft mit der Parkeisenbahn gefahren", erinnert sich auch Nele. Als einer ihrer Mitschüler einen Vortrag über die Arbeit der Jungschaffner hielt, war für sie klar: "Ich möchte das auch mal ausprobieren."

Doch so einfach ist es gar nicht. Nach einer Bewerbung und einem Informationsabend folgt nämlich mit dem Saisonende im Oktober die Ausbildung der Parkeisenbahner. Sie lernen alles Wichtige rund um die Abläufe und Regeln vor Ort. Einmal in der Woche steht für neue und erfahrene Schaffner Theorie auf dem Programm, damit im Sommer nichts mehr schiefgehen kann.

Nach dem Theorie-Winter geht es für Nele Hentsche nun endlich wieder in die Praxis. Sie ist immer freitags nach der Schule von 14.30 bis 18.30 Uhr im Einsatz. "Wenns im Sommer heiß ist, kann das manchmal anstrengend werden", sagt sie. Alle vier Wochen ist sie auch sonntags Schaffnerin - der Urlaub ihrer Familie richtet sich selbstredend nach ihrem Dienstplan.

Parkeisenbahn und Gondelverleih starten in Dresden

Bis zum 26. Oktober fährt die Parkeisenbahn von Mittwoch bis Sonntag in Abständen von 15 bis 30 Minuten. Am Wochenende kommen je nach Witterung zwei Dampflokomotiven zum Einsatz, in der Woche zwei Elektro-Akkumulatoren. Der Hauptbahnhof liegt an der Gläsernen Manufaktur.

Wer Nele Hentsche mal in Aktion sehen will, kann am 27. April zum Mädchentag kommen. Dann zeigen die elf Parkeisenbahnerinnen in einer Sonderschicht am Hauptbahnhof im Großen Garten, was sie können. Und wer Nele freitags am Bahnhof Carolasee besuchen will, kann noch einen Abstecher zum Gondelverleih machen, der ebenfalls seit diesem Wochenende wieder offen ist.