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Brettljause oder Kasspatzln? Das gibt's im neuen Tiroler Gasthaus "Almrausch" in Dresden

In der Kulinarik-Meile "Weiße Gasse" in Dresden eröffnet das Gasthaus "Almrausch". Um authentische Tiroler Gerichte anzubieten, werden einige Produkte direkt aus Österreich importiert. Ein Besuch.

Von Juliane Just
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Im Gasthaus "Almrausch" in Dresden werden die Gäste in Tracht bedient. Nicolas Widmann und seine Mitarbeiter werden hier Tiroler Köstlichkeiten an die Tische bringen.
Im Gasthaus "Almrausch" in Dresden werden die Gäste in Tracht bedient. Nicolas Widmann und seine Mitarbeiter werden hier Tiroler Köstlichkeiten an die Tische bringen. © Marion Doering

Dresden. Es gibt Orte, da wird man sofort in einen Urlaubsmoment zurückversetzt. Wer schon mal in Österreich in einer der Almhütten fürstlich (und vor allem teuer) gespeist hat, der könnte im Tiroler Gasthaus "Almrausch" das Gefühl eines Kurzurlaubs verspüren. Im Innenraum ist alles holzvertäfelt, Hirschgeweihe sind ein wichtiges Deko-Element, die Mitarbeiter tragen Lederhosen und Dirndl.

Kurz bevor in dem Restaurant die ersten Gäste erwartet werden, sind die Mitarbeiter noch im Dauerlauf unterwegs. Da werden noch die Klemmbretter für die Speisekarte ausgepackt, werden Gläser im großen Tresen zurechtgerückt, wird in der Küche schon der Herd angeschmissen. "Mit diesem Objekt haben wir uns ein Zuhause erschaffen", sagt Tanja Widmann, Gastgeberin des Hauses. Inmitten der kulinarischen Meile "Weiße Gasse" wurde binnen zehn Tagen aus einem griechischen Restaurant ein Tiroler Lokal.

Hinter dem Gasthaus steckt die Familie Widmann, bei der inzwischen zwei Generationen in Sachen Gastronomie unterwegs sind und Dresden kulinarisch aufmöbeln. Sieben Restaurants rund um Frauen- und Kreuzkirche sowie Dreikönigskirche stemmen sie. Das "La Osteria" und das "Tapas Barcelona" in unmittelbarer Nähe zum Tiroler Gasthaus gehören beispielsweise zur "Widmann Gastronomie".

Tiroler Küche: "Gute Zutaten, kein Schnickschnack"

Und warum gerade die Tiroler Küche? "Wir waren viel in Österreich unterwegs und haben uns in das Land und die Kulinarik verliebt", sagt Tanja Widmann. Die Tiroler Küche sei ehrlich und gerade - "nur gute Zutaten, kein Schnickschnack". Sie hat die Speisekarte eigenhändig bestückt und ist dafür auf die Suche nach der Ursprungsküche Tirols gegangen.

So waren beispielsweise Kaspressknödel früher auf Kartoffelbasis, später wurden sie aus Kostengründen mit Brot zubereitet. Doch im "Almrausch" soll die "gute alte" Küche auf den Tisch kommen. Die Kaspressknödel, das ist sich die Gastro-Expertin sicher, könnten der Gästeliebling werden.

Mit vielen Deko-Elementen wirkt das Gasthaus "Almrausch" in der Weißen Gasse wie eine Tiroler Almhütte. Hinter dem großen Bild versteckt sich eine Videowand, in der im Sommer Fußball laufen soll.
Mit vielen Deko-Elementen wirkt das Gasthaus "Almrausch" in der Weißen Gasse wie eine Tiroler Almhütte. Hinter dem großen Bild versteckt sich eine Videowand, in der im Sommer Fußball laufen soll. © Marion Doering
Es gibt viele klassische Gerichte der Tiroler Küche auf der Speisekarte vom "Almrausch", der Klassiker Kaiserschmarrn darf natürlich nicht fehlen.
Es gibt viele klassische Gerichte der Tiroler Küche auf der Speisekarte vom "Almrausch", der Klassiker Kaiserschmarrn darf natürlich nicht fehlen. © Marion Doering
An der Außenwand vom Gasthaus "Almrausch" und in den Speisekarten gibt's eine kleine Hilfestellung in Sachen Sprache.
An der Außenwand vom Gasthaus "Almrausch" und in den Speisekarten gibt's eine kleine Hilfestellung in Sachen Sprache. © Marion Doering
Im "Almrausch" werden moderne und urige Elemente verknüpft, um eine Almhütten-Atmosphäre zu kreieren.
Im "Almrausch" werden moderne und urige Elemente verknüpft, um eine Almhütten-Atmosphäre zu kreieren. © Marion Doering

Um die Produkte von Tirol nach Dresden in großen Mengen zu bekommen, musste sie mitunter weit reisen und viele Kompromisse eingehen. "Ich bin mitunter an kulinarische Grenzen gestoßen, aber ich wollte das Original", sagt sie. So kommen beispielsweise die Schlutzkrapfen, eine regionale Nudelspezialität, original aus Tirol. Auch die Berger Extrawurst für den Wurstsalat sowie der Marillen-Schnaps Bailoni werden für das Dresdner Gasthaus importiert. Für den Dresdner Bierdurst gibt es Oberdorfer Bier, das Allgäuer Büble Edelbräu oder das bayerische Kloster Scheyern.

Klassiker Kaiserschmarrn darf im "Almrausch" nicht fehlen

Wer es eher süß mag, wird in einer Theke fündig. Dort werden Leckereien wie Apfel- und Topfenstrudel zu finden sein. Für eine hausgemachte Sachertorte haben sich die Widmanns mit der Bäckerei Krause zusammengetan. Der berühmt-berüchtigte Klassiker Kaiserschmarrn darf natürlich auf der Speisekarte nicht fehlen.

Der Umbau des Restaurants ging auch an den Dresdnern nicht vorbei. "Die Dresdner sind wahnsinnig interessiert", sagt Tanja Widmann. Jetzt ist hier Platz für 140 Gäste im Innenraum, draußen kommen weitere 100 dazu. Gekocht wird hinter den Kulissen von Mitarbeitern, die ihre "Wanderjahre" in der Gastronomie in Österreich verbracht haben.