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Warum das Dresdner Restaurant "The Evil Burrito" schließen musste

Das Tex-Mex-Restaurant "The Evil Burrito" war beliebt in Dresden, in den letzten Monaten stieg die Kundenzahl. Wieso kommt jetzt die Schließung?

Von Connor Endt
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Das texanisch-mexikanische Restaurant "The Evill Burrito" ist seit Mitte April geschlossen.
Das texanisch-mexikanische Restaurant "The Evill Burrito" ist seit Mitte April geschlossen. © Marion Doering

Dresden. Auf der Tafel an der Hauswand stehen noch die Gerichte, die man vor wenigen Wochen im Restaurant "The Evil Burrito" in der Dresdner Neustadt bestellen konnte. Daneben ein handgeschriebener Zettel: "Closed", geschlossen.

Nach sechs Jahren Betrieb hat Danielle Jägersberg ihr texanisch-mexikanisches Restaurant am Bischofsplatz zugemacht. Ihre Ankündigung sorgt bei Facebook für Trauer, aber auch viel Zuspruch. Über 700 Dresdnerinnen und Dresdner folgen Jägersbergs Seite dort. "In den letzten Monaten ist die Zahl der Kunden sogar gestiegen", sagt die Inhaberin am Telefon. Wieso also der Schlussstrich?

Entscheidung aus familiären Gründen

Danielle Jägersberg ruft aus Atlanta im Bundesstaat Georgia an. "Meine Mutter ist 78 Jahre alt, lebt hier in Amerika und hat Alzheimer", sagt sie. "Ich musste 'The Evil Burrito' aufgeben, um mich um sie zu kümmern." Die Entscheidung ist ihr nicht leicht gefallen. "Ich bin schon traurig, ich hatte hier in Dresden eine ganz tolle Kundschaft", sagt sie.

Danielle Jägersberg hat "The Evil Burrito" nach sechs Jahren geschlossen.
Danielle Jägersberg hat "The Evil Burrito" nach sechs Jahren geschlossen. © René Meinig

In den nächsten Wochen und Monaten bleibt die gebürtige Amerikanerin in Atlanta. "Ich möchte aber auf jeden Fall wieder nach Dresden kommen, das ist die schönste Stadt Deutschlands", sagt sie.

Bis jetzt gibt es keinen Nachfolger

Wie es dann in Dresden weitergeht, ist noch völlig offen. "Ich würde gerne einen Foodtruck eröffnen, dann ist man flexibler und kann unterschiedliche Orte beliefern", so die Gastronomin.

Für "The Evil Burrito" gibt es bisher keinen Nachfolger. Der Laden am Bischofsplatz steht leer, seit die Vermieterin Mitte April das Ende verkündet hat. "Der Vermieter ist wählerisch, hat bestimmte Vorstellungen", sagt Jägersberg und will es dabei belassen.

"The Evil Burrito" war ein Kindheitstraum

Danielle Jägersberg war im April 2001 nach Dresden gezogen. Davor hatte die Amerikanerin in den USA gelebt, zuletzt zehn Jahre in Atlanta.

In ihrer Zeit in Dresden habe sie immer nach einem Restaurant mit echter texanisch-mexikanischer Küche gesucht. "Mir hat dieser Geschmack hier sehr gefehlt", sagte sie in einem früheren Gespräch mit Sächsische.de. Es sei ein Kindheitstraum gewesen, irgendwann ein eigenes Restaurant zu eröffnen.

Der Name "The Evil Burrito" ist von einer amerikanischen Redensart inspiriert, auf Deutsch würde man sagen, die Gerichte schmecken "teuflisch gut". In den Vereinigten Staaten ist Tex-Mex so beliebt, dass es mehrere Fast-Food-Ketten in diesem Stil gibt.