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Am Rand der Dresdner Neustadt entstehen 280 neue Wohnungen

An der Marienallee, gleich gegenüber der Dresdner Offiziersschule, werden die "Mariengärten" mit 280 Mietwohnungen gebaut. Wie es vor Ort weitergeht.

Von Dirk Hein
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Die "Mariengärten" wachsen unweit der Stauffenbergallee.
Die "Mariengärten" wachsen unweit der Stauffenbergallee. © Marion Doering

Dresden. Wo sich einst eine der größten zusammenhängenden Kasernenanlagen des Landes befand, entsteht momentan ein neues Wohnviertel: Seit November 2020 wachsen oberhalb der Stauffenbergallee und östlich der Marienallee die "Mariengärten" mit insgesamt 280 Wohnungen. Die Arbeiten liegen laut dem Bauherren, der Quarterback Immobilien AG, im Zeit-, aber nicht im Kostenrahmen. Dennoch wurde am Mittwoch ein wichtiger Zwischenschritt gefeiert.

Gebaut wird Mitten in der ehemaligen "Militärstadt Albertstadt". Wo derzeit gleich mehrere Neubauprojekte verschiedener Investoren entstehen, stand früher die 13. Grenadierkaserne. Das Gebäude wurde 1945 fast komplett zerstört. Erhalten geblieben ist das spiegelbildliche Gebäude, in dem heute die Landesdirektion Sachsen untergebracht ist.

"Seit 1990 gab es mehrere verschiedene Nutzungskonzepte, aber es hat seine Zeit gedauert, bis endlich gebaut werden konnte", sagte Baubürgermeister Stephan Kühn auf dem Baustellenfest anlässlich der ersten fertigstellten Wohnungen vor Ort.

Die Quarterback Immobilien AG, einer der deutschlandweit großen Projektentwickler mit einem Bauvolumen von acht Milliarden Euro ist für die "Mariengärten" seit 2018 zuständig. Gebaut wird auf vier Baufeldern seit November 2020.

Mit dieser Visualisierung bewirbt der Bauherr das Neubauvorhaben.
Mit dieser Visualisierung bewirbt der Bauherr das Neubauvorhaben. © Quarterback Immobilien AG
"Das Projekt liegt voll im Zeitplan": Steffen Funk, Dresdner Niederlassungsleiter der Quarterback Immobilien AG.
"Das Projekt liegt voll im Zeitplan": Steffen Funk, Dresdner Niederlassungsleiter der Quarterback Immobilien AG. © Marion Doering

Steffen Funk, Leiter der Dresdner Niederlassung, zieht aktuell ein positives Zwischenfazit: "Wir freuen uns sehr darüber, dass wir dieses Fest nach mehrfacher pandemiebedingter Verschiebung endlich durchführen können." Trotz der aktuellen Großwetterlage aus explodierenden Baukosten und Materialengpässen liegt das Projekt laut Funk "voll im Zeitplan. Auf dem Baufeld sechs haben wir 100 Wohnungen vollendet, auf den Baufeldern fünf und sieben wollen wir noch in diesem Jahr die Hochbauphase beenden." Ende 2023 sollen die insgesamt 19 Wohnhäuser fertig sein.

"Aktuell ist Hochbauzeit. Die Struktur ist schon erlebbar, die ersten Wohnungen wurden bereits vorbegangen und können bald bezogen werden", sagt Jörg Muschol, Niederlassungsleiter bei Dreßler Bau. "280 Wohnungen, fast 300 Tiefgaragenstellplätze, über 600 Fahrradstellplätze sind auch für uns keine Kleinigkeit", so Muschol weiter.

Vor Ort würde im engen Takt gearbeitet, ähnlich wie in der Automobilindustrie. Jede Woche würden mehrere Teams, bestehend aus verschiedenen Firmen, auf der Baustelle aktiv sein und eine Wohnung nach der anderen fertigstellen. "Es funktioniert, wir sind teilweise vor unserem Zeitplan."

Wie viel konkret investiert wird, dazu äußert sich die Quarterback Immobilien AG nicht. Die Neubauwohnungen sollen als Mietwohnungen angeboten werden. Im Rahmen der Quartiersentwicklung wird das Unternehmen die komplette Infrastruktur übernehmen.

Dazu gehört unter anderem die Erschließung des gesamten Baugebietes, also auch des Bereiches, in dem die städtische Wohnungsbaugesellschaft Wohnen in Dresden selbst drei Wohnhäuser für sozial geförderten Wohnraum realisieren wird. Daneben baut Quarterback Straßen, Stützwänden und eine Versickerungsanlage sowie öffentliche und private Grünflächen. Für die angrenzende Freie Alternativschule Dresden stellt das Unternehmen eine Gemeinbedarfsfläche zur Verfügung, auf der ein Sportplatz entstehen soll. Im Vorfeld gab es darum Streit, der das gesamte Bauvorhaben verzögerte.

Quarterback plant und baut in der Landeshauptstadt insgesamt 14 Projekte mit rund 280.000 Quadratmetern Wohnfläche in über 3.500 Wohnungen. Die Vorhaben reichen unter anderem von der Sanierung des Hochhauses am Pirnaischen Platz über das "Johannquartier" in der Johannstadt, das Projekt „Wohnen am Kulturgleis“ in der Nähe des Neustädter Bahnhofs bis zum Stadtquartier Jägerpark ebenfalls in der Stauffenbergallee.