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Street-Art hübscht den alten Dresdner Kaufpark auf

Noch fast fünf Wochen kann im bisherigen Kaufpark Dresden-Nickern eingekauft werden, dann öffnet der erste Neubau-Abschnitt. Zuvor steht Kunden eine außergewöhnliche Galerie offen.

Von Kay Haufe
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Centermanagerin Antje Arnold vor einem der Graffiti am Kaufpark Nickern.
Centermanagerin Antje Arnold vor einem der Graffiti am Kaufpark Nickern. © René Meinig

Dresden. Seine Tage sind gezählt: Am 29. Juli können Dresdner und Gäste zum letzten Mal offiziell im alten Kaufpark an der Dohnaer Straße einkaufen. Schon jetzt stehen einige Ladenflächen leer, manche Geschäfte haben plakatiert, dass es Schnäppchen gibt oder alles rausmuss. Einzig am Kundenstrom hat sich kaum etwas geändert.

An diesem Montagvormittag ist reger Betrieb in den Gängen des Centers. Geht es nach Centermanagerin Antje Arnold, soll sich daran auch bis zur Schließung des alten Gebäudes nichts ändern. "Wir sind sehr froh, dass uns die Stammkunden und auch viele tschechische Gäste die Treue halten."

Und das, obwohl direkt angrenzend bereits seit Monaten am ersten Abschnitt vom Neubau des Kaufparks gearbeitet wird. Dessen erste Mieter sind Kaufland, Media Markt und Drogerie Müller. Sie alle bauen bereits parallel die neuen Flächen aus. Am 3. August sollen diese öffnen. Genau wie die Leichtbauhallen an der Michaelisstraße, in denen ein zeitweiser Ausweichverkauf von C&A, Intersport Hübner sowie der Übergangsbetrieb vom Friseur Klier startet. Diese drei Anbieter ziehen, wie viele andere Läden, später in den zweiten Bauabschnitt des Kaufparks, der zum Weihnachtsgeschäft 2024 fertiggestellt sein soll.

In mehreren Etappen entstehen am alten Kaufpark Nickern diese neuen Stadthäuser.
In mehreren Etappen entstehen am alten Kaufpark Nickern diese neuen Stadthäuser. © Krieger Immobilien GmbH

Graffiti-Kunst in der Tiefgarage des Kaufparks Nickern

Bevor die Mauern des alten Kaufparks abgerissen werden, erwartet die Kunden aber seit Freitagabend noch eine ganz besondere Galerie: Graffitikünstler haben in der Tiefgarage sowie an einer Außenwand bunte Werke hinterlassen. Die Kunstaktion war Teil des 25. "Urban Syndromes-Graffiti-Festivals", veranstaltet vom Dresdner Kulturzentrum Spike. Über 100 Künstlerinnen und Künstler kamen aus Deutschland, Europa und sogar Thailand, um neben dem Kaufpark auch in der Flutrinne, an der 128. Grundschule sowie im Spike selbst mit Spraydosen zu malen.

Entstanden ist an den Garagenwänden im Kaufpark eine außergewöhnliche Galerie aus Schriftzügen und sogenannten Charakters - also gegenständlichen Bildern. "Ich finde es toll und hoffe, dass unsere Kunden die Bilder auch entdecken", sagt Antje Arnold.

Davon ist Ellen Demnitz-Schmidt, die Spike-Vorstandsvorsitzende, überzeugt. Sie ist auf die Centermanagerin zugegangen, weil Sprayer immer legale Flächen benötigen, und so ist die Zusammenarbeit zum Festival zustande gekommen. Dass es nur eine temporäre Galerie ist, sei bei Graffiti normal, sagt Demnitz-Schmidt. "Unsere Wände im Spike sehen auch nicht lange gleich aus."

Außergewöhnlich war für sie, dass beim diesjährigen Festival sogar eine Künstlerin aus Thailand dabei. "Das ist dort nicht an der Tagesordnung." Generell seien dieses Mal viele Frauen vertreten gewesen. "Auch einige, die nicht mehr jung waren und einige ganz junge. Schön, dass mehr mitmachen."

Ein Charakter schmückt die Tiefgarage des Kaufparks Nickern.
Ein Charakter schmückt die Tiefgarage des Kaufparks Nickern. © René Meinig
Passend zum Grün, was über der Tiefgarage wächst, wurde dieser Style gestaltet.
Passend zum Grün, was über der Tiefgarage wächst, wurde dieser Style gestaltet. © René Meinig
Wen greift der Hai gleich an? Optisch wertet er die dunkele Ecke der TIefgarage auf.
Wen greift der Hai gleich an? Optisch wertet er die dunkele Ecke der TIefgarage auf. © René Meinig
Ein Fisch für alle Fälle.
Ein Fisch für alle Fälle. © René Meinig
Schaut da der Künstler aus dem Schriftzug?
Schaut da der Künstler aus dem Schriftzug? © René Meinig

Auktionen mit Kaufpark-Utensilien waren sehr erfolgreich

Der Kaufpark nutzt den Übergang vom Alten zum Neuen für verschiedene Aktionen. So wurden bei drei Auktionen Dinge versteigert, die in 26 Jahren in leeren Geschäften liegengeblieben sind oder die saisonal den Kaufpark schmückten. Wie Weihnachtsdeko, Kostüme oder Plastikpflanzen, aber auch Regale, Vitrinen oder rollbare Tische sowie Dynamo-Utensilien.

5.660 Euro hat der Kaufpark bisher darüber eingenommen. Es soll zu gleichen Teilen an den Sportverein SG Gebergrund Goppeln und den Fanfarenzug Dresden gehen. Beide Vereine hatten sich an das Center mit der Frage nach einer Partnerschaft gewandt.

Heute noch Häuschen für die Einkaufswagen, bald schon Gewächshaus.
Heute noch Häuschen für die Einkaufswagen, bald schon Gewächshaus. © René Meinig

"Das Versteigerungsformat war sehr erfolgreich, deshalb wird es eine weitere Auktion geben, wenn das alte Haus geschlossen ist", sagt Arnold. Wann das sein wird, wird noch festgelegt. Interessenten gibt es bereits für den Glasaufzug oder die Fliesen an den Säulen.

"Eines kann ich aber schon sagen: Die Häuschen, in denen unsere Einkaufswagen abgestellt werden, sind alles schon weg. Daraus wollen sich Hobbygärtner Gewächshäuser bauen." So haben Teile des alten Kaufparks noch ein zweites Leben, nachdem sie umgearbeitet wurden.