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Vonovia: Dresdner Hauseingangstür vier Wochen für Gäste nicht zu öffnen

An einem Wohnhaus im Dresdner Stadtteil Johannstadt war der äußere Türgriff verschwunden. Das stellte Bewohner vier Wochen lang auf eine harte Probe.

Von Kay Haufe
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Vier Wochen lang hatten die Anwohner der Hans-Grundig-Straße 18 keinen Türgriff. Das wurde zum Problem.
Vier Wochen lang hatten die Anwohner der Hans-Grundig-Straße 18 keinen Türgriff. Das wurde zum Problem. © Sven Ellger

Dresden. Der Griff ist aus massivem Metall, mit mehreren dicken Schrauben an der Tür des Hauseingangs der Hans-Grundig-Straße 18 befestigt. Trotzdem war er Anfang Januar dieses Jahres verschwunden. Abgerissen, gestohlen - keiner weiß es genau. Doch für die Bewohner hatte der fehlende Türgriff Folgen: Wenn sie für ihre Besucher aus den Wohnungen heraus den Türsummer betätigten, konnten diese die Tür nicht mehr aufziehen. Also musste jeder Hausbewohner nach unten gehen und die Tür mit der Hand öffnen.

Vor allem für die älteren Bewohner war das beschwerlich. Elfriede Kitz bekommt regelmäßigen Besuch von der Fußpflege oder dem Lieferdienst für Getränke. Die 93-Jährige wohnt im zehnten Stock des Johannstädter Vonovia-Hauses. Zwar kann sie mit dem Aufzug nach unten fahren, doch jeder Weg ist für die gehbehinderte Seniorin eine Herausforderung. "Ich will gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn der Rettungsdienst schnell herein gemusst hätte", sagt der Schwiegersohn von Frau Kitz.

Wer jetzt gedacht hätte, dass die Vonovia Türgriffe auf Vorrat lagert, der irrt. "Wir müssen diese Teile bestellen und es gab Lieferschwierigkeiten", sagt Vonovia-Sprecher Matthias Wolff. Die Objektverwalter vor Ort mussten wie die Hausbewohner lange auf den Türgriff warten. Ganze vier Wochen hat es gedauert, erst dann war der Griff am 3. Februar wieder an der Hauseingangstür montiert.

Wie der Zufall es will, war es sogar der alte Griff, der angebracht wurde. "Zwischenzeitlich wurde der alte Griff in der Liegenschaft wiedergefunden. Wir haben diesen dann am Freitag, dem 3. Februar 2023 montiert", schreibt Wulff auf SZ-Anfrage. Es sei nicht der Anspruch der Vonovia, dass Mieter so lange auf die Lösung eines Problems warten müssen.

Vonovia-Mieter wochenlang ohne Fahrstuhl

Doch im Haus Hans-Grundig-Straße 18 hat man Erfahrung mit langen Wartezeiten. In den Jahren 2019 und 2020 fiel der Aufzug jeweils wochenlang aus. Erst lag es an dem Bauteil, das die Impulse des Motors weiterleitet, was ausgetauscht werden musste. Dann ging der sogenannte Geschwindigkeitsbegrenzer kaputt. Und jedes Mal dauerte es mehrere Wochen, ehe die Ersatzteile kamen.

Für die Mieter bedeutete das, die Treppen zu Fuß hoch- und runterzulaufen. Elfriede Kitz benötigte 15 Minuten für den Weg in den zehnten Stock. Die Vonovia ließ damals Stühle auf jeder zweiten Etage aufstellen, auf denen die Mieter eine Verschnaufpause einlegen konnten. (mit SZ/noa)