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Werftbesitzer übernehmen kleines Dresdner Wohnquartier

Ein Vierseithof in der Iglauer Straße nahe der Schiffswerft in Dresden-Laubegast wurde verkauft und soll saniert werden. Was der neue Eigentümer damit vorhat.

Von Nora Domschke
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Dieser Gebäudekomplex an der Ecke von Iglauer Straße und Zur Bleiche soll umgebaut werden.
Dieser Gebäudekomplex an der Ecke von Iglauer Straße und Zur Bleiche soll umgebaut werden. © Marion Doering

Dresden. Das Immobilienunternehmen Richert Group erweitert seinen Bestand in der sächsischen Landeshauptstadt. Kürzlich erwarb der Investor mit Büros in Berlin, Dresden und Oschatz ein Gebäudeensemble in Dresden-Laubegast. Die Immobilie befindet sich unweit der Laubegaster Schiffswerft, die das Unternehmen bereits 2019 kaufte und seitdem weiter entwickelt.

Nun kommt also der Vierseithof an der Ecke von Iglauer Straße und Zur Bleiche dazu. Der an der Iglauer Straße stehende Altbau geht auf eines der ältesten Häuser in Laubegast aus dem Jahr 1690 zurück. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Gebäude durch einen Zwirnfabrikanten umgebaut und in den folgenden Jahren gewerblich genutzt. Zuletzt befanden sich im Erdgeschoss Arztpraxen - inzwischen werden die Flächen für Wohnungen genutzt.

Der Vierseithof in seiner jetzigen Gestalt ist allerdings nicht historisch gewachsen. In den 1990er-Jahren kamen auf der Elbseite ein U-förmiges Gebäude hinzu, wodurch einen Innenhof entstanden ist.

Der Innenhof soll begrünt werden. In diesem Gebäudeteil gab es früher ein Restaurant.
Der Innenhof soll begrünt werden. In diesem Gebäudeteil gab es früher ein Restaurant. © Marion Doering

Derzeit befinden sich im Neubau, in dem es früher auch einmal eine Gaststätte gab, Büros und andere Gewerbeeinheiten. Das soll sich aber ändern. Der Investor will den Komplex umbauen und auch dort Wohnungen vermieten. Die Grundrisse sollen "zeitgemäß und familienfreundlich" sein, so das Unternehmen. Zudem werden die Wohnungen mit Balkonen und Terrassen ausgestattet sowie der Innenhof begrünt.

Ob ein Teil auch künftig gewerblich genutzt wird, steht derzeit noch nicht fest. In den Kauf und den Umbau investiert die Richert Group rund sechs Millionen Euro. Stephan Sandhack, Geschäftsführer der Gruppe, freut sich, dass sein Unternehmen das Jahr mit einem positiven Ausblick beginnen kann, denn die Wohnungen würden sich in besonders nachgefragter Lage mit Nähe zum Elbufer befinden und deshalb einen hohen Lebens- und Freizeitwert bieten. "Mit dem Erwerb des Objektes setzt die Richert Group ihren Expansionskurstrotz eines eingetrübten Allgemeinumfeldes fort."

Laubegaster Werft wird ausgebaut

Zweiter Geschäftsführer der Richert Group ist Sven Spielvogel. Er ist vielen Dresdner bekannt, weil er sich 2020 um die Übernahme der Weißen Flotte beworben hatte. Nachdem ein Schweizer den Zuschlag dafür bekommen hatte, fokussierten sich die beiden Geschäftsleute auf die Entwicklung der Werft. Auf dem Gelände soll ein moderner zweigeschossiger Neubau entstehen, der in seiner Form an einen Elbdampfer erinnert. Neben Werkshallen und Büros soll dort Platz für ein Café auf der Dachterrasse sein.

Die Richert Group kauft und entwickelt Immobilien. Der Fokus liegt dabei auf der Revitalisierung von Altbauten und der zeitgemäßen Entwicklung von Gewerbeobjekten. In der Laubegaster Werft ist das bislang recht gut gelungen. In den vergangenen Jahren sind etliche neue Mieter eingezogen, unter anderem eine Tanzschule. Größter Nutzer ist die Weiße Flotte Sachsen GmbH, die in der Werft ihre Schiffe wartet.

Ein anderes bekanntes Objekt in Dresden ist das Ärzte- und Geschäftshaus Palais Weißer Hirsch auf dem Gelände des Lahmann-Areals. Auch der Gasthof Weißig gehört inzwischen zum Portfolio der Firma. Die Gruppe wolle weiter expandieren und verwaltet nach eigenen Angaben derzeit Immobilien im Wert von mehr als 110 Millionen Euro. Firmengründer Rico Richert ist seit 1994 in der Immobilienbranche tätig.