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Nach Explosion an Gasleitung in Dresden: Waltherstraße bleibt bis auf Weiteres gesperrt

In Dresden-Friedrichstadt ist es am 22. März zur Explosion an einer Gasleitung gekommen, der Schaden ist riesig. Die Polizei ermittelt zur Ursache. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Von Dominique Bielmeier & Alexander Schneider & Angelina Sortino & Juliane Just & Fionn Klose
 16 Min.
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Nach dem Brand an einer Gasleitung in Dresden-Friedrichstadt bleibt die betroffene Kreuzung weiter gesperrt.
Nach dem Brand an einer Gasleitung in Dresden-Friedrichstadt bleibt die betroffene Kreuzung weiter gesperrt. © xcitepress/Finn Becker

Dresden. Nach der Explosion und dem Brand an einer Gasleitung in Dresden-Friedrichstadt am Mittwochnachmittag, 22. März, laufen die Ermittlungen zur Unglücksursache. Das bei Bauarbeiten entstandene Gasleck ist wieder vollständig abgedichtet. Die Feuerwehr hat zuvor am Mittwochabend die Flammen an der Unglücksstelle gelöscht und ihren Einsatz nach rund acht Stunden beendet.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Ursache aufgenommen. Der Vorfall hatte sich gegen 14.10 Uhr auf einer Straße im Stadtteil Friedrichstadt ereignet. Zum Brand war es nach ersten Ermittlungen im Rahmen von Bauarbeiten an einer Gasleitung im Auftrag von Sachsen-Netze gekommen. Der Schaden ist nach ersten Einschätzungen immens.

Die aktuellen Ereignisse fassen wir für Sie hier in unserem Newsblog zusammen.

Explosion an einer Gasleitung in Dresden - das Wichtigste in Kürze:

  • An der Waltherstraße Ecke Schäferstraße in Dresden-Friedrichstadt kam es am Mittwoch, 22. März, im Rahmen von Bauarbeiten zu Explosionen und dem Brand an einer Gasleitung.
  • Die Feuerwehr war über Stunden im Großeinsatz, der Bereich wurde von der Polizei abgesperrt, die Bevölkerung gewarnt.
  • Verletzt wurde niemand.
  • Die Bauarbeiten an der Gasleitung fanden im Auftrag der Sachsen-Netze statt.
  • Ein Bagger und vier weitere Fahrzeuge wurden zerstört, die Oberleitung der Straßenbahn ist gerissen.
  • Die DVB gehen von einem Schaden in sechsstelliger Höhe aus.
  • Eine Gesamtschadenssumme liegt noch nicht vor.
  • Die betroffene Kreuzung bleibt bis einschließlich Dienstag, 28. März, gesperrt, die Waltherstraße auch darüber hinaus.
  • Die Polizei ermittelt "wegen Herbeiführen einer Brandgefahr" und bittet Zeugen um Hinweise an 0351 483 22 33.

Bilder des Feuerwehreinsatzes in Dresden-Friedrichstadt:

Beim Feuerwehreinsatz in Dresden-Friedrichstadt am Mittwochnachmittag ist ein Bagger komplett ausgebrannt.
Beim Feuerwehreinsatz in Dresden-Friedrichstadt am Mittwochnachmittag ist ein Bagger komplett ausgebrannt. © Roland Halkasch
Immer wieder kam es an der Unfallstelle zu Explosionen mit starker Rauchentwicklung.
Immer wieder kam es an der Unfallstelle zu Explosionen mit starker Rauchentwicklung. © xcitepress
Mehrere Autos wurden durch die Flammen völlig zerstört.
Mehrere Autos wurden durch die Flammen völlig zerstört. © Roland Halkasch
Auch ein Transporter brannte komplett aus.
Auch ein Transporter brannte komplett aus. © Roland Halkasch
Wegen der Hitze kamen die Feuerwehrleute zunächst nicht nah an den Brandherd.
Wegen der Hitze kamen die Feuerwehrleute zunächst nicht nah an den Brandherd. © Roland Halkasch
Ersten Ermittlungen der Polizei zufolge ist bei Baggerarbeiten eine Gasleitung beschädigt worden, was zur Explosion führte.
Ersten Ermittlungen der Polizei zufolge ist bei Baggerarbeiten eine Gasleitung beschädigt worden, was zur Explosion führte. © Roland Halkasch
Es kam zu starker Rauchentwicklung, weshalb in einem Umkreis von 500 Metern Türen und Fenster geschlossen gehalten werden sollten.
Es kam zu starker Rauchentwicklung, weshalb in einem Umkreis von 500 Metern Türen und Fenster geschlossen gehalten werden sollten. © Roland Halkasch
Die Schäden an der Kreuzung in der Friedrichstadt sind enorm, eine Hitze hat sogar einen Masten verbogen, eine Oberleitung ist gerissen.
Die Schäden an der Kreuzung in der Friedrichstadt sind enorm, eine Hitze hat sogar einen Masten verbogen, eine Oberleitung ist gerissen. © Roland Halkasch

Brennende Gasleitung in Dresden-Friedrichstadt: Alle Entwicklungen im Newsblog zum Nachlesen

Dienstag, 28. März: Knapp eine Woche nach der verheerenden Gasexplosion in der Dresdner Friedrichstadt wird die Kreuzung Hamburger Straße/Waltherstraße/Schäferstraße am Mittwoch, 29. März, wieder für den Straßenbahnverkehr freigegeben. Die Busse werden weiter umgeleitet.

Freitag, 14.37 Uhr: Stadt gibt Zeitplan der Straßensperrungen bekannt

Nach den Explosionen und dem Brand an der Gasleitung vom Mittwochnachmittag bleibt die betroffene Kreuzung weiter gesperrt. Die Stadt gibt nun den genauen Zeitplan dazu bekannt.

So bleiben die Fahrbahnen und die betroffene Kreuzung von Waltherstraße, Hamburger Straße und Schäferstraße bis mindestens einschließlich Dienstag voll gesperrt. "Aktuell sind viele Maßnahmen zur Sicherung des Schadensbereiches und Ermittlung der genauen Schadensmenge nötig", heißt es. Das betreffe unter anderem die Freileitungen der DVB, die Gasleitung und Stromleitung, Maste und die Ampelanlage.

Die Fahrbeziehung Hamburger Straße - Schäferstraße, also die Ost-West-Verbindung, könne frühestens am Mittwoch wieder freigegeben werden. Der südliche Fußweg ist seit heute Vormittag wieder freigegeben, "da aktuell auf dieser Seite die Gefahrenlage nicht mehr gegeben ist", erklärt die Stadt.

Die Waltherstraße, südlich und nördlich der Kreuzung, soll auch nach Mittwoch bis auf Weiteres gesperrt bleiben. "Im Bereich Waltherstraße zwischen Schäferstraße und Bremer Straße werden die Gleise ausgebaut und die Fahrbahn wird vorerst provisorisch zur Sicherung des Auto- und Busverkehrs hergestellt." Nach Fertigstellung der Reparaturarbeiten werde bis zur Herstellung einer neuen stationären Ampelanlage eine provisorische Ampelanlage erforderlich. Auch für den Bereich der Waltherstraße zwischen Berliner Straße und Schäferstraße werde der Einsatz einer provisorischen Ampelanlage vorbereitet.

16.15 Uhr: DVB geben Umleitungen und erwartete Schäden bekannt

Die DVB bestätigen, dass die betroffenen Linien 1 (Straßenbahn) und 68 (Bus) noch für mehrere Tage umgeleitet werden müssen. Die Linie 1 fährt in beiden Richtungen ab Bahnhof Mitte über die Haltestelle Tharandter Straße zum Endpunkt Wölfnitz. Die Linie 68 muss über die Bremer Straße umgeleitet werden und bedient daher nicht die Haltestellen Bremer Straße, Hamburger Straße, Waltherstraße und Betriebshof Waltherstraße. Wann die Umleitung wieder aufgehoben werden kann, sei derzeit noch unklar.

Erst nach Freigabe durch die Brandermittler hätten sich die DVB-Fachleute heute einen ersten Eindruck von der Schadenslage verschaffen können. "Weil die Fahrleitung an der Unglücksstelle wegen der Hitzeeinwirkung gerissen war, hing sie auf mehreren hundert Metern durch", erklären die DVB. "Nun prüfen die Fahrleitungsspezialisten im Dreischichtbetrieb genau, was an der Strecke zu tun ist, und beginnen dann mit der Reparatur."

Voraussichtlich werde die Strecke im Zuge der Schäfer- und Hauptstraße als erste wieder befahrbar sein, sodass auch die Linie 1 als erste wieder auf ihrem normalen Linienweg fahren könne. Komplizierter sei die Situation in der Waltherstraße. "Hier wurden Gleise und Fahrleitungen schwer beschädigt." Zunächst werde daher in den Bögen zur Hamburger und Schäferstraße hin die Fahrleitung zurückgebaut.

Wann die Gleisanlage wieder in Betrieb gehen könne, sei den DVB-Experten zufolge noch nicht zu prognostizieren. "Hier ist jedoch der Straßenbahnlinienverkehr nicht betroffen", schreiben die DVB. Die Waltherstraße werde nur als Betriebsstrecke zum gleichnamigen Betriebshof genutzt.

Weil im Bereich der Unglücksstelle auch eine Speiseleitung für den Bahnstrom liege, gehen die Fahrleitungsexperten der DVB weiter von einem Schaden in sechsstelliger Höhe aus.

15.34 Uhr: Kreuzung bis einschließlich Dienstag gesperrt

Die beschädigte Kreuzung soll laut Nora Weinhold von Sachsen-Energie noch bis einschließlich Dienstag gesperrt bleiben, der Verkehr wird weiter umgeleitet.

"Die Baumaßnahmen fanden im Auftrag der Sachsen-Netze statt", erklärt die Sprecherin auf Nachfrage. Die Ermittlungen zur Ursache des Gasaustrittes dauerten noch an. Zu Haftungsansprüchen könne deshalb noch nichts gesagt werden. "Die Baustelle war entsprechend der baurechtlichen Vorgaben der DGUV Regel 100-500 'Betreiben von Arbeitsmitteln' mit einem Hinweisschild gekennzeichnet", so Weinhold.

Derzeit seien noch fünf Anschlüsse ohne Gasversorgung. Der Netzbetreiber Sachsen-Netze stehe mit den betroffenen Kunden in direktem Kontakt, um die Versorgung schnellstmöglich wieder herzustellen.