Nach Explosion an Gasleitung in Dresden: Waltherstraße bleibt bis auf Weiteres gesperrt
In Dresden-Friedrichstadt ist es am 22. März zur Explosion an einer Gasleitung gekommen, der Schaden ist riesig. Die Polizei ermittelt zur Ursache. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Dresden. Nach der Explosion und dem Brand an einer Gasleitung in Dresden-Friedrichstadt am Mittwochnachmittag, 22. März, laufen die Ermittlungen zur Unglücksursache. Das bei Bauarbeiten entstandene Gasleck ist wieder vollständig abgedichtet. Die Feuerwehr hat zuvor am Mittwochabend die Flammen an der Unglücksstelle gelöscht und ihren Einsatz nach rund acht Stunden beendet.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Ursache aufgenommen. Der Vorfall hatte sich gegen 14.10 Uhr auf einer Straße im Stadtteil Friedrichstadt ereignet. Zum Brand war es nach ersten Ermittlungen im Rahmen von Bauarbeiten an einer Gasleitung im Auftrag von Sachsen-Netze gekommen. Der Schaden ist nach ersten Einschätzungen immens.
Die aktuellen Ereignisse fassen wir für Sie hier in unserem Newsblog zusammen.
Explosion an einer Gasleitung in Dresden - das Wichtigste in Kürze:
An der Waltherstraße Ecke Schäferstraße in Dresden-Friedrichstadt kam es am Mittwoch, 22. März, im Rahmen von Bauarbeiten zu Explosionen und dem Brand an einer Gasleitung.
Die Feuerwehr war über Stunden im Großeinsatz, der Bereich wurde von der Polizei abgesperrt, die Bevölkerung gewarnt.
Verletzt wurde niemand.
Die Bauarbeiten an der Gasleitung fanden im Auftrag der Sachsen-Netze statt.
Ein Bagger und vier weitere Fahrzeuge wurden zerstört, die Oberleitung der Straßenbahn ist gerissen.
Die DVB gehen von einem Schaden in sechsstelliger Höhe aus.
Eine Gesamtschadenssumme liegt noch nicht vor.
Die betroffene Kreuzung bleibt bis einschließlich Dienstag, 28. März, gesperrt, die Waltherstraße auch darüber hinaus.
Die Polizei ermittelt "wegen Herbeiführen einer Brandgefahr" und bittet Zeugen um Hinweise an 0351 483 22 33.
Bilder des Feuerwehreinsatzes in Dresden-Friedrichstadt:
Brennende Gasleitung in Dresden-Friedrichstadt: Alle Entwicklungen im Newsblog zum Nachlesen
Dienstag, 28. März: Knapp eine Woche nach der verheerenden Gasexplosion in der Dresdner Friedrichstadt wird die Kreuzung Hamburger Straße/Waltherstraße/Schäferstraße am Mittwoch, 29. März, wieder für den Straßenbahnverkehr freigegeben. Die Busse werden weiter umgeleitet.
Freitag, 14.37 Uhr: Stadt gibt Zeitplan der Straßensperrungen bekannt
Nach den Explosionen und dem Brand an der Gasleitung vom Mittwochnachmittag bleibt die betroffene Kreuzung weiter gesperrt. Die Stadt gibt nun den genauen Zeitplan dazu bekannt.
So bleiben die Fahrbahnen und die betroffene Kreuzung von Waltherstraße, Hamburger Straße und Schäferstraße bis mindestens einschließlich Dienstag voll gesperrt. "Aktuell sind viele Maßnahmen zur Sicherung des Schadensbereiches und Ermittlung der genauen Schadensmenge nötig", heißt es. Das betreffe unter anderem die Freileitungen der DVB, die Gasleitung und Stromleitung, Maste und die Ampelanlage.
Die Fahrbeziehung Hamburger Straße - Schäferstraße, also die Ost-West-Verbindung, könne frühestens am Mittwoch wieder freigegeben werden. Der südliche Fußweg ist seit heute Vormittag wieder freigegeben, "da aktuell auf dieser Seite die Gefahrenlage nicht mehr gegeben ist", erklärt die Stadt.
Die Waltherstraße, südlich und nördlich der Kreuzung, soll auch nach Mittwoch bis auf Weiteres gesperrt bleiben. "Im Bereich Waltherstraße zwischen Schäferstraße und Bremer Straße werden die Gleise ausgebaut und die Fahrbahn wird vorerst provisorisch zur Sicherung des Auto- und Busverkehrs hergestellt." Nach Fertigstellung der Reparaturarbeiten werde bis zur Herstellung einer neuen stationären Ampelanlage eine provisorische Ampelanlage erforderlich. Auch für den Bereich der Waltherstraße zwischen Berliner Straße und Schäferstraße werde der Einsatz einer provisorischen Ampelanlage vorbereitet.
16.15 Uhr: DVB geben Umleitungen und erwartete Schäden bekannt
Die DVB bestätigen, dass die betroffenen Linien 1 (Straßenbahn) und 68 (Bus) noch für mehrere Tage umgeleitet werden müssen. Die Linie 1 fährt in beiden Richtungen ab Bahnhof Mitte über die Haltestelle Tharandter Straße zum Endpunkt Wölfnitz. Die Linie 68 muss über die Bremer Straße umgeleitet werden und bedient daher nicht die Haltestellen Bremer Straße, Hamburger Straße, Waltherstraße und Betriebshof Waltherstraße. Wann die Umleitung wieder aufgehoben werden kann, sei derzeit noch unklar.
Erst nach Freigabe durch die Brandermittler hätten sich die DVB-Fachleute heute einen ersten Eindruck von der Schadenslage verschaffen können. "Weil die Fahrleitung an der Unglücksstelle wegen der Hitzeeinwirkung gerissen war, hing sie auf mehreren hundert Metern durch", erklären die DVB. "Nun prüfen die Fahrleitungsspezialisten im Dreischichtbetrieb genau, was an der Strecke zu tun ist, und beginnen dann mit der Reparatur."
Voraussichtlich werde die Strecke im Zuge der Schäfer- und Hauptstraße als erste wieder befahrbar sein, sodass auch die Linie 1 als erste wieder auf ihrem normalen Linienweg fahren könne. Komplizierter sei die Situation in der Waltherstraße. "Hier wurden Gleise und Fahrleitungen schwer beschädigt." Zunächst werde daher in den Bögen zur Hamburger und Schäferstraße hin die Fahrleitung zurückgebaut.
Wann die Gleisanlage wieder in Betrieb gehen könne, sei den DVB-Experten zufolge noch nicht zu prognostizieren. "Hier ist jedoch der Straßenbahnlinienverkehr nicht betroffen", schreiben die DVB. Die Waltherstraße werde nur als Betriebsstrecke zum gleichnamigen Betriebshof genutzt.
Weil im Bereich der Unglücksstelle auch eine Speiseleitung für den Bahnstrom liege, gehen die Fahrleitungsexperten der DVB weiter von einem Schaden in sechsstelliger Höhe aus.
15.34 Uhr: Kreuzung bis einschließlich Dienstag gesperrt
Die beschädigte Kreuzung soll laut Nora Weinhold von Sachsen-Energie noch bis einschließlich Dienstag gesperrt bleiben, der Verkehr wird weiter umgeleitet.
"Die Baumaßnahmen fanden im Auftrag der Sachsen-Netze statt", erklärt die Sprecherin auf Nachfrage. Die Ermittlungen zur Ursache des Gasaustrittes dauerten noch an. Zu Haftungsansprüchen könne deshalb noch nichts gesagt werden. "Die Baustelle war entsprechend der baurechtlichen Vorgaben der DGUV Regel 100-500 'Betreiben von Arbeitsmitteln' mit einem Hinweisschild gekennzeichnet", so Weinhold.
Derzeit seien noch fünf Anschlüsse ohne Gasversorgung. Der Netzbetreiber Sachsen-Netze stehe mit den betroffenen Kunden in direktem Kontakt, um die Versorgung schnellstmöglich wieder herzustellen.
14.20 Uhr: Polizei bittet Zeugen um Hinweise
Die Ermittlungen zur Ursache der Gasexplosion dauern weiter an. Die Polizei bittet dazu nun Zeugen um Hinweise und schreibt: "Bisherigen Erkenntnissen zufolge kam es bei Bauarbeiten zum Austritt von Gas. Was dieses im Weiteren zur Explosion brachte, ist noch unbekannt." Die Dresdner Kriminalpolizei ermittle "wegen Herbeiführen einer Brandgefahr". Zeugen, die etwas beobachtet haben, das mit dem Auslöser der Explosion im Zusammenhang stehen könnte, werden gebeten, sich unter 0351 483 22 33 zu melden.
Ein konkreter Verdacht gegen Dritte bestehe nicht, erklärt die Polizei auf Nachfrage von Sächsische.de. Man wisse schlicht nicht, was das austretende Gas entzündet habe. Das könne eine achtlos weggeworfene Zigarette - eine strafbare Handlung - oder ein vorbeifahrendes Auto sein.
12.17 Uhr: Ermittlungen zur Ursache dauern an
Fünf Gasanschlüsse sind derzeit aufgrund des Unfalls noch ohne Gasversorgung, teilt Sachsen-Energie-Sprecherin Nora Weinhold auf Anfrage mit. Die Versorgung solle aber im Laufe des Tages wieder hergestellt werden. "Während des Brandes wurden zwei Kabelverteiler beschädigt, sodass einige wenige Kunden gestern kurzzeitig keinen Strom hatten", so Weinhold. Die Stromversorgung sei aber kurz vor 22 Uhr wieder hergestellt worden.
Die Ermittlungen zur Ursache des Gasaustrittes dauern an.
Auch die Stadt weist nun darauf hin, dass der Bereich um die Unglücksstelle heute weiträumig gesperrt bleibt - vorerst bis 13 Uhr, aber wahrscheinlich auch darüber hinaus: "Eine Verlängerung der Vollsperrung ist sehr wahrscheinlich."
Auch Radfahrer und Fußgänger dürfen den Bereich nicht queren. Weil die Oberleitung der Straßenbahn beschädigt ist, sei nicht auszuschließen, "dass Bauteile herunterfallen, umkippen oder anderweitig die Verkehrsteilnehmer gefährden" könnten. Eine Neubewertung finde im Laufe des Tages statt, sobald der Brandermittler die Schadensstelle freigegeben habe.
Folgende Umleitungen seien ausgeschildert:
Verkehr Hamburger Straße in Fahrtrichtung Ost/ stadteinwärts über Bremer Straße, Waltherstraße, Magdeburger Straße, Weißeritzstraße
Verkehr Schäferstraße in Fahrtrichtung West/ stadtauswärts über Schweriner Straße links in Löbtauer Straße, Fröbelstraße, Emerich-Ambros-Ufer, Flügelweg
Verkehr Waltherstraße in Fahrtrichtung Süd/ Richtung Waltherstraßenbrücke über Friedrichstraße, Weißeritzstraße, Löbtauer Straße, Fröbelstraße
Verkehr Waltherstraße in Fahrtrichtung Nord/ Waltherstraßenbrücke
Donnerstag, 8.50 Uhr: Schäden werden heute begutachtet
Die Dresdner Feuerwehr hat die Einsatzstelle in der Friedrichstadt mittlerweile an die Polizei übergeben. Sprecher Klahre erklärt auf Nachfrage, dass heute eine Begutachtung durch die Stadt und den Energieversorger stattfinde. Wegen der großen Schäden auch an Masten, Verkehrsschildern und einer Oberleitung bestehe Gefahr für die Öffentlichkeit beim Betreten des Bereichs, weshalb dieser für den Autoverkehr sowie Radfahrer und auch Fußgänger bis vorerst 13 Uhr gesperrt bleibt. Eine Verlängerung ist jedoch wahrscheinlich.
21.53 Uhr: Feuerwehreinsatz ist beendet
Die Dresdner Feuerwehr hat ihren Einsatz mittlerweile beendet und fasst ihn in einem Abschlussbericht zusammen. Demnach konnte die Warnung an die Bevölkerung um 16.11 Uhr aufgehoben werden. "Es strömten nur noch geringe Mengen Gas aus, welche kontrolliert abgefackelt wurden", heißt es. Durch den Energieversorger sei der Strom abgeschaltet worden, damit die Einsatzkräfte die Einsatzstelle betreten konnten.
Mit dem Rüstwagen-Kran von der Feuer- und Rettungswache Albertstadt wurde dann der ausgebrannte Bagger beseitigt, um besser an die Unglücksstelle heranzukommen. "Durch den Netzbetreiber wurde die Gasleitung dicht gesetzt, sodass nun kein Gas mehr ausströmt." Es seien Kontrollmessungen durchgeführt worden, die das bestätigt hätten.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Ursache aufgenommen. Der Bereich um die Unglücksstelle an der Hamburger Straße, Schäferstraße und Waltherstraße bleibt auch am Donnerstag für den Straßenverkehr sowie öffentlichen Nahverkehr gesperrt.
18.06 Uhr: Statement von Sachsen-Energie
Von Sachsen-Energie kommt eine Schilderung des Unfalls im Bereich Hamburger Straße Ecke Waltherstraße. Wie Sprecherin Nora Weinhold mitteilt, sei es dort gegen 14.05 Uhr zum Gasaustritt mit anschließendem Brand gekommen. Die Ermittlungen zur Ursache des Gasaustrittes dauerten noch an. "Binnen 25 Minuten konnte die Gaszufuhr abgestellt werden, sodass kein Gas mehr ausströmte und der entstandene Brand eingedämmt wurde", erklärt Weinhold.
Fünf Gasanschlüsse seien derzeit aufgrund des Vorfalls ohne Gasversorgung. Zur Brandlöschung sei auf zwei Stromleitungen (Mittelspannung) gezielt der Strom abgestellt worden. "Es kam dadurch zu keinerlei Unterbrechung der Stromversorgung für Kunden."
Während des Brandes seien allerdings zwei Kabelverteiler beschädigt worden, sodass derzeit einige wenige Kunden keinen Strom hätten. "Die Monteure arbeiten daran, dass die betroffenen Gas- und Stromkunden schnellstmöglich wieder versorgt werden", so Weinhold.
17.48 Uhr: Großer Schaden bei Dresdner Verkehrsbetrieben
Die DVB geben eine erste Schadensschätzung ab: "Weil im Bereich der Unglücksstelle auch eine Speiseleitung liegt, gehen die Fahrleitungsexperten der Dresdner Verkehrsbetriebe von einem Schaden in sechsstelliger Höhe aus." Fahrgäste und Personal der DVB seien bei dem Unglück nicht zu Schaden gekommen. "Ein im abgeschalteten Streckenabschnitt gefangener Straßenbahnwagen wurde inzwischen wieder in den Linienbetrieb integriert."
Umgeleitet werden die Linien 1 und 68. Die Straßenbahnlinie 1 fährt in beiden Richtungen ab Bahnhof Mitte über die Haltestelle Tharandter Straße zum Endpunkt Wölfnitz. Die Buslinie 68 muss über die Bremer Straße umgeleitet werden und bedient daher nicht die Haltestellen Bremer Straße, Hamburger Straße, Waltherstraße und Betriebshof Waltherstraße.
17.40 Uhr: Betroffene Straßen bleiben auch Donnerstag gesperrt
Die Lage ist weiter stabil, sagt Feuerwehrsprecher Klahre auf Sächsische.de-Anfrage, durch Rauch und Flammen bestehe für die Anwohner keine unmittelbare Gefahr mehr. Das wenige Gas, das noch austrete, werde kontrolliert abgebrannt. Noch immer wird darauf gewartet, dass Sachsen-Energie den Strom an der Unfallstelle abstellt, damit die Feuerwehr an die Einsatzstelle gelangen kann.
Der Straßen- und Nahverkehr in der Waltherstraße, Hamburger Straße und Schäferstraße werde heute und auch morgen voll gesperrt bleiben, sagt Klahre. Das Schadensbild sei immens, Fahrdrähte hingen herab, Metallmasten und Verkehrsschilder seien verbogen, Straßen aufgerissen. "Es wird eine Weile dauern, bis diese Schäden repariert sind."
16.46 Uhr: Sachsen-Energie bereitet Stromabschaltung vor
Der Energieversorger Sachsen-Energie bereitet die Abschaltung des Stroms an der Unfallstelle vor, damit die Feuerwehr an die Einsatzstelle gelangen kann. Das bestätigt Nora Weinhold als Pressesprecherin des Unternehmens. "Es wird keinen Stromausfall für Kunden geben", versichert sie. Auch von der Gas-Abschaltung seien nur wenige Kunden betroffen.
Die Ursachenermittlung zu dem Gasleck läuft laut Sachsen-Energie auch von ihrer Seite, allerdings müsse dafür erst der Brand gelöscht werden.
16.25 Uhr: Feuerwehr hebt Warnung auf
Von der Feuerwehr gibt es via Twitter ein Update zum Einsatz: Die Warnung der Bevölkerung wird aufgehoben. Die Lage ist unter Kontrolle.
Sprecher Klahre sagt, man warte darauf, dass der Energieversorger den Strom abschalte, denn an der Unglücksstelle befänden sich Erdkabel, die derzeit verhinderten, dass die Feuerwehr direkt an die Einsatzstelle komme. Der Brand sei zum größten Teil gelöscht, es trete aber noch immer leicht Gas aus, das allerdings kontrolliert, "da gibt es auch noch eine Flammenbildung", sagt Klahre.
Im direkten Umfeld würden Messungen durchgeführt, um die Gaskonzentration im Auge zu behalten. Es seien keine verletzten Personen zu verzeichnen. Wie lange der Einsatz noch andauere, könne die Feuerwehr noch nicht sagen. Der entstandene Schaden sei "immens", der Bereich immer noch gesperrt, ÖPNV und Straßenverkehr seien zum Erliegen gekommen. Die starke Rauchentwicklung habe sich mehr oder weniger verflüchtigt, "sodass eine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr besteht", so Klahre.
16.20 Uhr: Auswirkungen auf Dresdner Verkehrsbetriebe
Der Brand an der Gasleitung hat auch Folgen für die DVB, wie Sprecher Christian Schmidt auf Anfrage erklärt. Durch die Hitze sei die Oberleitung im Kreuzungsbereich Hamburger Straße/Waltherstraße gerissen. Dadurch lägen auch die Oberleitungen auf großen Teilen der Hamburger, Walther- und Schäferstraße auf halber Höhe. Es müsse viel repariert werden, aber da der Unglücksort noch nicht freigegeben ist, sei die Schadenshöhe momentan noch nicht absehbar.
Die Straßenbahnlinie 1 wird wohl bis nachts nicht regulär fahren können, sagt Schmidt, sie werde umgeleitet zum Endpunkt Wölfnitz über die Haltestelle Tharandter Straße. Schneller könne sicherlich die Buslinie 68 wieder fahren, die eine Umleitung über die Bremer Straße fährt, aber dort derzeit im Stau steht, weshalb mit Verspätungen zu rechnen sei.
16.09 Uhr: Zusammenfassung der Feuerwehr
Feuerwehrsprecher Michael Klahre fasst den bisherigen Einsatz gegenüber Sächsische.de zusammen. Seit 14 Uhr sei die Feuerwehr vor Ort im Einsatz, weil es bei Bauarbeiten zu einem Brand an einer Gasleitung gekommen sei. Bei Ankunft hätten die Feuerwehrleute buchstäblich vor einer riesengroßen Flammenwand gestanden und sich deshalb erstmal in den sicheren Bereich zurückgezogen.
Aus der Deckung heraus führten sie dann eine erste Brandbekämpfung durch und schützten durch eine Art "Wasserschleier" die umliegenden Gebäude vor der starken Hitze. "Parallel dazu wurde mit dem Netzbetreiber gesprochen, die Gaszufuhr hier abzustellen, was zeitnah geschah, sodass die Flammen immer kleiner wurden und wir uns näher an die Einsatzstelle heranwagen konnten", sagt Klahre. In dem Zeitraum, als die Flammenwand noch bestand, sei es auch zu mehreren Explosionen gekommen. Bisher könne man aber sagen, dass keine Person verletzt worden ist.
15.58 Uhr: Größte Gefahr scheint gebannt
Laut einem Sächsische.de-Reporter vor Ort ist die Feuerwehr derzeit mit Nachlöscharbeiten beschäftigt, die größte Gefahr scheint gebannt zu sein. Es tritt zwar weiter etwas Gas aus, aber kontrolliert. Ein kreisender Polizeihubschrauber macht Übersichtsaufnahmen der Explosion. Kinder einer nahegelegenen Kita konnten von ihren Eltern inzwischen abgeholt werden.
Auf Social Media sind Videoaufnahmen von Anwohnern zu sehen, die riesige Flammen zu Beginn des Einsatzes zeigen.
15.33 Uhr: Polizei: offenbar keine Verletzten
Im Gespräch mit einem Sächsische.de-Reporter vor Ort erklärt die Polizei, dass niemand verletzt worden sei. Ein brennendes Auto wird derzeit gelöscht und noch immer rieche es etwas nach Gas. Offenbar tritt noch immer etwas Gas aus der Leitung aus.
15.29 Uhr:Erste Polizeimeldung zum Einsatz
In einer ersten Meldung zum Einsatz schreibt die Polizei: "Heute Nachmittag kam es an der Waltherstraße Ecke Schäferstraße zu einer Explosion. Ob jemand verletzt wurde, wird noch geprüft. Mehrere Fahrzeuge sowie ein Bagger wurden zum Teil erheblich beschädigt. Ersten Ermittlungen zufolge ist bei Baggerarbeiten eine Gasleitung beschädigt worden, was letztlich zur Explosion führte. Die Polizei hat den Bereich abgesperrt. Die Feuerwehr ist vor Ort."
15.19 Uhr: Stau und kaputte Oberleitung
Anwohner außerhalb der Absperrung dürfen nicht zurück in ihre Häuser, berichtet ein Sächsische.de-Reporter vor Ort. Es komme zu Stau auf der Friedrichstraße in beiden Richtungen, Straßenbahnen steckten fest. Oberleitungen der Straßenbahn seien beschädigt worden, Kabel hingen herunter.
So haben wir zunächst über den Einsatz berichtet:
"Wir versuchen die umliegenden Häuser von der extremen Wärmeeinwirkung zu schützen", hatte Feuerwehrsprecher Michael Klahre kurz nach Beginn des Einsatzes erklärt, während im Hintergrund Explosionen zu hören waren. Der Brand sei aus noch unbekannter Ursache neben einer Baustelle ausgebrochen, mehrere Propangasflaschen seien bereits explodiert. Bilder zeigen einen ausgebrannten Bagger sowie mehrere zerstörte Autos.
Mit zahlreichen Kräften ist die Feuerwehr laut Klahre derzeit im Einsatz. Die Gaszufuhr sei vom Netzbetreiber mittlerweile (gegen 15 Uhr) abgeschiebert worden, was die Flammen deutlich verringert habe. "Als wir an der Einsatzstelle eingetroffen sind, war eine massive Flammenwand zu sehen", so Klahre. Es sei zu einer starken Hitzeentwicklung gekommen "und auch die Rauchentwicklung ist derzeit noch vorhanden". Daher der Aufruf, Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Ein Sächsische.de-Reporter vor Ort berichtet von starkem Gasgeruch, den man bereits in Dresden-Mitte wahrnehmen könne. Ab der Wachsbleichstraße, Ecke Hohenthalplatz seien die Straßen gesperrt. Auch an der Schäferstraße, Ecke Vorwerkstraße verhindern ein Polizeiauto sowie ein Flatterband die Weiterfahrt. Ein Hubschrauber kreise über der Friedrichstadt.
Mira Bors, die auf der Schäferstraße wohnt, berichtet von mehreren lauten Knallen, "ohrenbetäubend" seien diese bei offenem Fenster gewesen, teilweise habe die Wohnung richtig gebebt. Über den Balkon und das Zimmer eines Mitbewohners habe sie die Flammen gesehen. Ein Bagger und mehrere Fahrzeuge hätten ebenfalls gebrannt. Am Vortag sei in ihrem Haus das Gas abgestellt worden. Nun sei sie nicht sicher, ob sie zurück in ihre Wohnung dürfe.
Zwischenzeitlich ist auch eine Meldung über die Warnapp NINA versendet worden. Darin heißt es: "Anwohner werden gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten sowie Klima- und Lüftungsanlagen abzuschalten." (SZ)