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Erneut Zerstörungswut im Dresdner Dynamo-Stadion

Beim Sachsenderby zwischen Dynamo Dresden und Aue haben Fans des FC Erzgebirge Aue in den Sanitäranlagen des Rudolf-Harbig-Stadions gewütet. Dabei waren diese gerade repariert worden.

Von Nora Domschke
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So sahen die Sanitäranlagen im Gästeblock am Samstagabend aus. Auch die Toilettenbecken wurden zerstört.
So sahen die Sanitäranlagen im Gästeblock am Samstagabend aus. Auch die Toilettenbecken wurden zerstört. © [M] privat; dpa

Dresden. Nach dem Heimspiel ist vor dem Heimspiel. Bis Dynamo Dresden am 15. März im heimischen Stadion gegen den MSV Duisburg antritt, haben die Stadionbetreiber jede Menge Arbeit. Die Toiletten und Waschbecken in den Sanitäranlagen des Gästebereichs sind komplett zerstört. Beim Sachsenderby hatte Erzgebirge Aue gegen Dynamo Dresden am Samstag eine Niederlage einstecken müssen - woraufhin offenbar mehrere Aue-Fans ihren Frust an der weißen Keramik abließen.

Ronny Tscherning ist Geschäftsführer der Stadiongesellschaft und zeigt sich entsetzt über die Vorfälle. "Diese Zerstörungswut macht mich sehr traurig, zumal wir die Sanitäranlagen erst nach dem Spiel gegen Halle reparieren mussten." Anfang Februar hatten frustrierte Fans des Halleschen FC bei der 1:7-Niederlage in den Toiletten randaliert. "Bis zum nächsten Heimspiel müssen wir das Stadion wieder komplett nutzbar übergeben." Dafür bleiben dem Stadionbetreiber nun knappe zehn Tage Zeit.

"Andere Lösungen müssen besprochen werden"

Wie hoch der Schaden dieses Mal ist, kann Tscherning noch nicht beziffern. Nach dem Halle-Spiel musste eine vierstellige Summe investiert werden, die die Stadiongesellschaft dann Dynamo Dresden in Rechnung stellt. Der Verein wird sie dann an den HFC weiterleiten. Am Samstag seien zunächst die Schäden in den Anlagen dokumentiert worden, ab Montag werden sie repariert. "Dass das nun innerhalb kürzester Zeit bei einem Derby passiert, ist bitter", so Tscherning.

Allein mit mehr Security-Personal sei so etwas wohl nicht zu verhindern. "Aber wir müssen mit Dynamo über andere Lösungen sprechen", sagt Tscherning mit Blick auf Dixi-Toiletten. Damit fühle sich der Gastfan zwar womöglich nicht sehr willkommen, aber irgendwie müsse das Problem ja gelöst werden.

Allerdings scheint sich diese Art von Vandalismus langsam zur lästigen Tradition zu entwickeln. So gab es ähnliche Vorfälle bereits beim Hinspiel beider Klubs im August: Damals hatten Dynamo-Fans Sanitäranlagen in Aue beschädigt. Und beim Gastspiel in Bayreuth hatten Anhänger der Schwarz-Gelben ebenfalls randaliert - auch auf den Toiletten. Für die Schäden kam Dynamo auf.