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Für mindestens zwölf Millionen Euro: Warum die TU Dresden ein Parkhaus bauen will

Die TU Dresden will an der Nöthnitzer Straße ein Parkhaus bauen lassen. Wie weit das Projekt ist und warum es Widerstand gibt.

Von Dirk Hein
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Die TU Dresden will weiter wachsen - und braucht dafür ein Parkhaus.
Die TU Dresden will weiter wachsen - und braucht dafür ein Parkhaus. © dpa-Zentralbild

Dresden. Die TU Dresden baut und wächst. 2020 begann das größte Bauprogramm seit Gründung der Universität: Für Hunderte Millionen Euro werden Elite-Labore und neue Gebäude, dazwischen viel Grün als Park für alle, gebaut. In Summe sind demnach mindestens 695 Millionen Euro bis 2028 nötig, um die Universität auf den neuesten Stand zu bekommen und die mit der Exzellenz-Universität verbundenen Neubauten zu errichten.

Warum die TU ein Parkhaus braucht

Gebaut und saniert wird vor allem zwischen Helmholtzstraße und Georg-Schumann-Straße sowie oberhalb der Nöthnitzer Straße. Doch für jeden Neubau oder wegfallenden Parkplatz muss die TU laut Stellplatzsatzung Ersatz oder Alternativen anbieten. Dies gilt zum Beispiel für die Investitionen im Gebiet des Bebauungsplans Dresden-Räcknitz Nr. 3, Nöthnitzer Straße/Campus Süd.

"Um die Flächeninanspruchnahme für ebenerdige Stellplätze zu reduzieren, sollen die Stellplätze in einem Parkhaus konzentriert werden", sagt Alwin-Rainer Zipfl, Pressesprecher im Sächsischen Immobilien- und Baumanagement (SIB). Das SIB baut und saniert unter anderem die Gebäude der TU Dresden.

Bis 2028 ist die Uni an vielen Stellen eine Baustelle. Was hier noch hellblau erscheint, soll bis dahin fertig sein. Weitere Gebäude kommen zudem noch am Medizin-Campus dazu.
Bis 2028 ist die Uni an vielen Stellen eine Baustelle. Was hier noch hellblau erscheint, soll bis dahin fertig sein. Weitere Gebäude kommen zudem noch am Medizin-Campus dazu. © TU Dresden

Das Parkhaus soll demnach insgesamt 400 Stellplätze umfassen und "dient zur Erlangung des Bau- und Nutzungsrechts in dem entsprechendem Bebauungsplangebiet." Das Parkhaus soll auf einer Freifläche an der Nöthnitzer Straße neben dem Umspannwerk in unmittelbarer Nähe zur B170 und nahe der A17 entstehen.

Laut SIB befindet sich der Neubau momentan noch in einer sehr frühen Phase, sodass noch keine konkreten Aussagen zu Baubeginn und Fertigstellung getroffen werden können. Im Rahmen der Haushaltsplanungen des Landes wurden jedoch bereits zwölf Millionen Euro in den aktuellen Doppelhaushalt aufgenommen. "Im Zuge der weiteren Planungen ist dieser Betrag gegebenenfalls anzupassen", so der SIB-Sprecher.

Widerstand durch Umwelt-Initiative

Widerstand gegen die Pläne kommt von Teilen der Studierenden selbst. Informatik-Student Moritz Schulz von der universitären Umweltinitiative "Tuuwi" sagt: "Die TU braucht kein Parkhaus. Die zwölf Millionen Euro wären verschwendetes Steuergeld."

Ein Parkhaus-Neubau wäre bei der angestrebten Verkehrswende ein falsches Signal, da aus seiner Sicht nicht einmal der Bedarf für ein Parkhaus besteht. Das Geld solle besser in einen guten ÖPNV investiert werden. Um die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen, müsse die Stadt Dresden ihre Stellplatzsatzung und Verkehrsplanung überarbeiten.

Das TU-Parkhaus für die Buga

Es gibt aber auch von anderer Seite den Bedarf und den Wunsch nach einem Parkhaus. Laut OB Dirk Hilbert (FDP) würde für die angestrebte Bundesgartenschau, die 2033 als Herzstück den neuen Südpark an der TU Dresden beinhalten soll, ebenfalls ein Parkhaus gebraucht. Laut Hilbert könne das Parkhaus für die Buga genutzt und später dauerhaft der TU zur Verfügung gestellt werden. "Ich will da der Machbarkeitsstudie für eine Bundesgartenschau nicht vorgreifen, es spricht aber einiges dafür", so OB Hilbert in einem Interview mit Sächsische.de.

Für die TU-Studenten ist das kein Argument, auch für die Buga solle auf nachhaltige Mobilität gesetzt werden. An einer Demo gegen das Parkhaus am vergangenen Freitag hatten sich 200 Studierende beteiligt.