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Geflüchtete sollen ab November in der Messe Dresden untergebracht werden

Da es dem Dresdner Rathaus nicht gelungen ist, Wohnungen und Hotels für Flüchtlinge zu finden, müssen die Menschen nun in einer Massen-Notunterkunft unterkommen. Wie lange plant die Stadt damit?

Von Julia Vollmer
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Unterkunft für Geflüchtete in der Messe Dresden.
Unterkunft für Geflüchtete in der Messe Dresden. © Sven Ellger

Dresden. Es sollte eigentlich nur die Notoption sein, geflüchtete Menschen in Sammelunterkünften wie Turnhallen oder Messehallen unterzubringen. Dicht an dicht zu leben und zu schlafen, ist keine würdige Unterbringung auf Dauer. Und doch muss Dresden nun wieder darauf zurückgreifen, denn es ist nicht gelungen, genügend Wohnungen und Hotels zu finden, um die vielen ankommenden Menschen unterzubringen.

Die Messe wird als Notunterkunft vorbereitet

Schon vergangene Woche räumte die Stadt auf Anfrage von Sächsische.de ein, dass sie die Geflüchteten nun wieder in einer Notunterkunft unterbringen muss. Genauer gesagt in der Messe Dresden. Nun steht auch fest, ab wann.

"Um die Anzahl der Schutzsuchenden unterbringen zu können, wird die Nutzung der Messe als Notunterkunft ab November vorbereitet", so das Sozialamt. Die Stadt unternehme aber "alle Anstrengungen", die Messe nicht längerfristig als Notunterkunft nutzen zu müssen. Die Rede ist von höchstens sechs Wochen.

Aktuell prüfe die Verwaltung, wie viele Personen in der Messe untergebracht werden können. "Ziel ist, den Messebetrieb während der Unterbringung von schutzsuchenden Menschen aufrechtzuerhalten", heißt es aus dem Rathaus.

Wie viele Menschen sind neu nach Dresden gekommen?

Diese Woche wurden 155 Personen durch die Landesdirektion Sachsen der Stadt Dresden zugewiesen, für die kommende Woche sind 101 Personen geplant. Bis Jahresende rechnet die Stadt mit 2.000 Geflüchteten, die neu ankommen, hieß es vergangene Woche.

Ein Großteil der Geflüchteten stammt aus der Türkei, aus Syrien, Afghanistan, Georgien, Venezuela, aus dem Iran, aus Indien sowie zahlreichen anderen Ländern Afrikas und Asiens. Unter den 256 Personen sind elf Kinder sowie 21 Frauen, so das Amt.

Der Großteil dieser Personen sei in Wohnungen und Hotels untergebracht wurden, ein kleiner Teil der Menschen erhält in Übergangswohnheimen ein Obdach. Welche Hotels das sind, beantwortet die Stadt nicht.

Erschwert wird das Flüchtlingsmanagement dadurch, dass die zuständige Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (Linke) aufgrund des anhaltenden Dresdner Bürgermeister-Streits zumindest vorerst aus dem Amt ausscheiden musste.