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Klimaschutz-Projekte: Millionensumme für Dresdner Klimapläne

Die Landeshauptstadt bekommt einen Millionenbetrag für Klimaschutz-Projekte. Mehrere Projekte sind bereits geplant.

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Ê-Mobilität ist bereits ein Thema in Dresden, doch mit weiteren Fördermillionen soll es deutlich vorankommen.
Ê-Mobilität ist bereits ein Thema in Dresden, doch mit weiteren Fördermillionen soll es deutlich vorankommen. © Archiv/Arvid Müller

Dresden. Die sächsische Landeshauptstadt und die Stadt Saragossa im Nordosten Spaniens haben eine Gemeinsamkeit. Beide sollen in Europa Vorreiter bei der Klimaneutralität werden. Dresden hat dafür jetzt eine Finanzspritze zugesagt bekommen, die dabei helfen soll und sich sogar noch vervielfachen könnte, teilt die Stadtverwaltung mit. 7.5 Millionen Euro bekommt die Stadt aus dem EU-Projekt "NeutralPath".

Zusammen mit der Technischen Universität Dresden (TU Dresden), Sachsen-Energie, Wohnen in Dresden (WiD) und Vonovia hat sich Dresden vor etwa einem Jahr um die Förderung beworben. Jetzt gab es von der Europäischen Kommission die Zusage.

Sechsfache Fördersumme ist möglich

Zusammen mit Fördermitteln von Bund und Land könnten aus den 7,5 Millionen Euro bis zu 46 Millionen Euro werden, die bis Ende 2027 in nachhaltige und zukunftssichere Gebäude- und Energiekonzepte investiert werden können. Das haben die Verantwortlichen im Rathaus errechnet.

Die fünf Partner wollen innovative Ideen für mehr Klimaschutz beim Wohnungsbau, bei der Energieversorgung und der E-Mobilität in Pilotprojekten erproben und deren Wirksamkeit erforschen. Später könnten sie im größeren Maßstab umgesetzt werden.

Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) sagt: "Eine klimaneutrale Großstadt zu werden ist in der Praxis eine Herkulesaufgabe. Sie gelingt nur dann, wenn alle Akteure ihre Treibhausgas-Emissionen reflektieren und sich mutig an Lösungen zur Minderung ausprobieren."

Klimaneutrales Wohnen und mehr Ladestationen für Autos

Einige Beispiele: Die WiD will in Pillnitz und Hosterwitz zeigen, wie an Wohnhäusern der 1960-er Jahre der Spagat zwischen bezahlbarem Wohnraum, ingenieurstechnischen Möglichkeiten und CO2-Reduzierung gelingen kann. Es soll ein möglichst energieautarkes Quartier entstehen, indem regenerative Energiequellen genutzt und Energieerzeugung, -zwischenspeicherung und -verbrauch vor Ort gesteuert werden.

Außerdem bietet das Wohnviertel Erweiterungspotenziale für Neubauten, in denen moderne und teilweise in Dresden entwickelte Materialien und Technologien zum Einsatz kommen. In einer mehrjährigen Beobachtungsphase sollen die Häuser dann zeigen, dass alle gewünschten Effekte unter Alltagsbedingungen auch tatsächlich eintreten. Die dafür nötigen Arbeiten in den Altbauten sollen dabei ohne große Eingriffe in die Wohnräume erfolgen.

Häuser sollen mit grüner Fernwärme versorgt werden

Die Unternehmen Vonovia und Sachsen-Energie wollen für grüne Fernwärme sorgen und die Elektromobilität voranbringen. Vonovia will in den Plattenbauten an der Jessener Straße in Leuben mittels Fotovoltaik-Anlagen regenerative Energien für Mieterstromangebote nutzen. Mehr als zwei Millionen Euro soll das Projekt kosten.

Sachsen-Energie liefert die Infrastruktur für das Projekt "NeutralPath", so die Stadt. Die Gebäude von Vonovia sollen zukünftig mit grüner Fernwärme versorgt werden. Ein Teilstrang des Fernwärmenetzes wird dazu abgetrennt und mit Wärmepumpen ausgestattet. Gleichzeitig entstehe damit die Möglichkeit, den Kältebedarf eines Supermarktes regenerativ abzudecken.

Außerdem soll Sachsen-Energie die Zahl der Ladepunkte für Elektroautos erhöhen. Geplant sei etwa ein Pilotstandort für das sogenannte bidirektionale Laden. Dabei wird das E-Auto zum mobilen Stromspeicher, erklärt die Stadtverwaltung. Vonovia schafft für die Mieterinnen und Mieter eigene Lademöglichkeiten im Quartier.

Wissenschaftler der TU Dresden begleiten die Stadt auf ihrem Weg, klimaneutral zu werden. Das will Dresden bis 2035 erreichen.