Dresden. Es ist ein Bild, das leider zum Sommer in Dresden gehört, vor allem nach heißen Tagen: Wer morgens den Elberadweg auf Neustädter Seite entlang radelt oder spaziert, kommt an mehreren Müllinseln vorbei. Vor allem vor dem Rosengarten, dort, wo mehrere Bänke idyllisch in einer Allee stehen und der öffentliche Grillplatz ganz nah ist, findet man oft Reste des Abends zuvor.
An einem Morgen Mitte Juli sind es zum Beispiel: leere Steakverpackungen, benutzte Pappteller, ein Eierkarton, ein ganzer Grillkohlesack und mehr. Das meiste davon großzügig über die Wiese am Rosengarten verstreut. Ob es Krähen waren, die den Müll aus dem Eimer daneben gezogen haben, oder tatsächlich Menschen diese Schweinerei hinterlassen haben, ist nicht klar. Fest steht aber: Es ist nicht der einzige Ort, der morgens so aussieht.
Ein paar hundert Meter weiter, kurz nach der Augustusbrücke, stört am selben Morgen ein weiterer Müllhaufen den Blick auf die malerische Altstadt. Das knappe Dutzend Pizzakartons liegt hier immerhin direkt neben dem Mülleimer. Der Versuch, sie in die kleine runde Öffnung zu stopfen, wurde gar nicht erst unternommen. Ist das Müllproblem bei der Stadt bekannt und wenn ja: Warum wird nicht mehr gegen die Hinterlassenschaften getan?
Stadt wirbt bei Filmnächten am Elbufer für mehr Sauberkeit
Die Antwort aus der Stadtverwaltung dazu ist lang und detailliert. Zunächst: Das Problem ist bekannt. Auch die Stellen, an denen es hauptsächlich auftritt, kennt das Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft. "Die Dresdner Elbwiesen und stadtweiten öffentlichen Grünflächen sind bei Dresdnern wie Gästen in der Sommersaison gleichermaßen beliebt." Reinigungs- und Leerungszyklen seien deshalb bereits "maximal verdichtet" worden, heißt es.
Darüber hinaus mache die Landeshauptstadt bereits seit 2019 mit der Kampagne zur Stadtsauberkeit auf die Problematik aufmerksam. "Seitdem fahren auch zwei Fahrzeuge der Stadtreinigung Dresden GmbH mit einem der Motive durch das Stadtgebiet und weisen auf die Thematik hin." Außerdem gebe es nun einen entsprechenden Kurzfilm im Vorprogramm der Filmnächte am Elbufer, der die gesamte Spielzeit über laufe.
Darin zeigen vor allem junge Dresdner an bekannten Orten der Stadt große Bilder von Müllbergen, Hundekothaufen oder kaputten Bänken, geben danach eine Statistik über die Zahl der Mülleimer in der Stadt und wie häufig diese geleert werden, und rufen am Ende dazu auf, selbst aktiv zu werden, also: seinen Müll mitzunehmen, die Haufen seines Hundes aufzuheben und überschüssige Energie lieber beim Sport, als an einer Parkbank auszulassen. Gut dreieinhalb Minuten dauert der Film - und offenbar gehen manche während dieser Zeit lieber Pommes holen, als die Botschaft zu verinnerlichen. Denn den Müll findet man dennoch regelmäßig.
Papierkörbe in Dresden sind nicht für Grillabfälle gedacht
Genügend Papierkörbe gibt es aus Sicht der Stadtverwaltung, stadtweit seien es knapp 4.000, die teilweise bis zu zweimal täglich geleert würden. Etwa 182 stünden entlang des Elberadwegs von Stadtgrenze zu Stadtgrenze, davon 50 beidseitig zwischen Altstadt und Blauem Wunder. Aber die Stadt weist auch darauf hin: Für Abfälle von größeren Grillfeiern sind sie eigentlich nicht gedacht.
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Grundsätzlich seien Papierkörbe für Unterwegsabfälle wie das Taschentuch, die Bananenschale oder aber die Windel vorgesehen. Keine Chance also für Pizzakartons? "Dass der Pizzakarton nicht in den gängigen Papierkorb passt, ist leider nicht korrekt", schreibt die Stadt, "allerdings gehört dazu auch der Wille, den Karton kleiner zu falten".
Aber warum werden dann nicht mehr und größere Papierkörbe aufgestellt? "Im Überflutungsgebiet der Elbe gilt, dass die Anzahl der Papierkörbe auf das unbedingt notwendige Maß beschränkt bleibt", erklärt die Verwaltung. Darüber hinaus müssten sie gemäß den gültigen Vorgaben hochwasserangepasst ausgeführt sein.
Zusätzliche Müllbehälter im Sommer in Dresden
Um die Entsorgung von Grill- und
Picknickresten an beliebten Treffpunkten zu erleichtern, würden jährlich tatsächlich zusätzliche Behälter aufgestellt. "An der Prießnitzmündung und am Pavillon an
der Albertbrücke sorgen seit dem 6. April wieder zwei feuerverzinkte Behälter mit einem Volumen von jeweils 1.100 Liter für mehr Sauberkeit auf den Elbwiesen." An der Pieschener Flutschutzmauer kämen vier zusätzliche Behälter mit jeweils 360 Liter Fassungsvermögen zum Einsatz. Bis Ende Oktober sollen die Behälter an den Standorten zusätzliche Kapazitäten bieten.
Die vollen Behälter am Neustädter Elbufer würden jeweils dreimal in der Woche gegen leere getauscht. In Pieschen werden die großen Papierkörbe laut Stadt in den täglichen Leerungsturnus der vor Ort installierten Papierkörbe eingegliedert. Mit Beginn des Sommers reagiere die Stadtreinigung "auf die stärkere Frequentierung der Elbwiesen": Es werde häufiger gereinigt sowie Papierkörbe geleert. In der Regel erfolge die Umstellung mit dem Monat Mai und Ende mit Ende September.
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Grill- und Lagerfeuerplätze in Dresden werden mit gereinigt
Viermal in der Woche würden in dieser Zeit zwischen Marien- und Albertbrücke Abfälle von den Elbwiesen gesammelt. "Täglich wird zudem an Bankgruppen und der Elberadweg im Bereich Marienbrücke bis Albertbrücke von der Kehrmaschine gereinigt." Auch die Grill- und Lagerfeuerplätze würden in die Reinigung eingebunden. "Darüber hinaus findet auch an neuralgischen Punkten wie der Pieschener Molenbrücke oder an der Waldschlösschenbrücke eine zyklische Reinigung statt", teilt die Stadt mit.
Im Sommerhalbjahr, von Anfang April bis Ende September, würden die Papierkörbe täglich geleert, im Winterhalbjahr, von Anfang Oktober bis Ende März, zweimal in der Woche. "Am Elberadweg zwischen Marienbrücke und Diakonissenweg befinden sich derzeit zwölf großvolumige Papierkörbe mit einem Volumen von jeweils 800 Litern. Deren unterirdische Sammelbehälter sind generell immer aufnahmebereit", erklärt die Verwaltung. Die Leerung dieser "riesigen unterirdischen Behälter" finde zweiwöchentlich statt, bei Bedarf auch wöchentlich.
Bleibt der sehr reale Müll entlang des Elberadwegs, der verdeutlicht: Offenbar reichen selbst diese umfassenden Bemühungen noch nicht - oder sind die Verursacher vielleicht zu bequem, ein paar Meter zum nächsten großen Abfallbehälter zu gehen. Immerhin: Bis zum Nachmittag sind die Hinterlassenschaften meist zuverlässig beseitigt.