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Neubau für erste Dresdner Gemeinschaftsschule ist fertig

Am neuen Schulcampus an der Stauffenbergallee lernen Kinder länger gemeinsam. Wie das angenommen wird und was der Neubau gekostet hat.

Von Nora Domschke
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Im Neubau an der Ecke Stauffenbergallee und Königsbrücker Straße lernen Dresdner Schüler nun in der ersten Gemeinschaftsschule der Stadt.
Im Neubau an der Ecke Stauffenbergallee und Königsbrücker Straße lernen Dresdner Schüler nun in der ersten Gemeinschaftsschule der Stadt. © René Meinig

Dresden. Sie ist einer der ersten Schulen dieser Art in ganz Sachsen - in der vergangenen Woche wurde die Gemeinschaftsschule Alberstadt noch einmal offiziell eröffnet. Bereits seit August 2022 lernen rund 200 Schüler in einem Neubau an der Ecke Stauffenbergallee und Königsbrücker Straße. Dort lernen die Kinder und Jugendlichen länger in gemeinsamen Klassen - unabhängig davon, ob sie sie sich für den gymnasialen oder den Oberschulweg entscheiden.

Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FD) begrüßt die Chance, dass an der Dresdner Gemeinschaftsschule nun neue Lernkonzepte ausprobiert und umgesetzt werden können. Auch Sachsen Kultusminister Christian Piwarz (CDU) findet es bemerkenswert, dass Dresden als eine der erste Städte in Sachsen nun als Vorreiter die Bildungslandschaft verändern und erweitern wird. "Sachsen hat sich damit Zeit gelassen", räumt er ein. Tatsächlich gibt es in anderen Bundesländern schon seit einigen Jahren entsprechende Initiativen - von denen Sachsen und insbesondere Dresden nun profitieren.

Denn die neuen Leiterin der Gemeinschaftsschule in der Albertstadt bringt aus ihrer Heimat Baden-Württemberg einiges an Erfahrung bei diesem Thema mit. Miriam Bankert ist seit 20 Jahren im Schuldienst, sie unterrichtet Biologie, Chemie und Englisch. In der Gemeinde Karlsbad bei Pforzheim hat sie 2012 die erste Gemeinschaftsschule bei der Antragstellung begleitet und im Leitungsteam mit aufgebaut. 2019 zog sie mit ihrer Familie nach Dresden in die Heimatstadt ihres Mannes.

Schulleiterin Miriam Bankert stellte mit den Schülern Gabriel und Antonia im Herbst vergangenen Jahres das Konzept der Gemeinschaftsschule vor.
Schulleiterin Miriam Bankert stellte mit den Schülern Gabriel und Antonia im Herbst vergangenen Jahres das Konzept der Gemeinschaftsschule vor. © Archiv: Sven Ellger

Schon im Oktober vergangenen Jahres hat sie Sächsische.de ausführlich erklärt, wie das Konzept an ihrer Gemeinschaftsschule funktioniert. Und dabei betont, dass längst nicht jedem Schüler die offene Lernform liegt. Die Schüler erarbeiten sich einen Teil des Stoffes selbst, in kleineren Gruppen widmen sich sich einem bestimmten Thema oder Projekt. Ziel ist es, den Frontalunterricht zu reduzieren.

Grundsätzlich weicht das Konzept der Gemeinschaftsschule von dem einer klassischen Oberschule oder eines Gymnasiums, denn es lernen schwächere und stärkere Schüler gemeinsam - und zwar bis zur zehnten Klasse. Kein Kind muss die Gemeinschaftsschule verlassen, wenn es in der neunten Klasse merkt, dass die Aufgaben auf Gymnasialniveau zu schwer werden. Dann entscheidet es sich einfach für den Realschulabschluss.

Für Dresdner Eltern und Kinder offenbar eine gefragte Variante: Zum aktuellen Schuljahr verzeichnete die Gemeinschaftsschule mit mehr als 200 Anmeldungen fast doppelt so viele, wie Schulplätze zur Verfügung standen. Nach dem Start im August, bei dem die Lehrer und Schüler zum Teil etwas provisieren mussten, ist der moderne Neubau nun fertig. Eine der Besonderheiten: Die Zweifeldsporthalle ist von außen als solche nicht erkennbar, denn sie ist ein Stück in den Boden versenkt gebaut. Darüber befinden sich Schulräume.

Die Außensportanlagen sind noch mit einem Bauzaun abgesperrt. Im Frühjahr können sie dann genutzt werden.
Die Außensportanlagen sind noch mit einem Bauzaun abgesperrt. Im Frühjahr können sie dann genutzt werden. © René Meinig
In der Gemeinschaftsschule lernen die Schüler nicht nur in Klassenräumen, sondern finden sich auf kleinen Lerninseln zusammen. Überall gibt es Nischen, in die sich die Schüler zurückziehen können.
In der Gemeinschaftsschule lernen die Schüler nicht nur in Klassenräumen, sondern finden sich auf kleinen Lerninseln zusammen. Überall gibt es Nischen, in die sich die Schüler zurückziehen können. © René Meinig
Moderne Klassenräume und Fachkabinette sollen gute Lernbedingungen bieten.
Moderne Klassenräume und Fachkabinette sollen gute Lernbedingungen bieten. © René Meinig
Gemeinschaftsschule Albertstadt wird eingeweiht, Stauffenbergallee 8, Dresden, Foto: Rene Meinig
Honorarfrei für Produkte von Sächsische.de und Sächsischer Zeitung
Foto: Rene Meinig
Gemeinschaftsschule Albertstadt wird eingeweiht, Stauffenbergallee 8, Dresden, Foto: Rene Meinig Honorarfrei für Produkte von Sächsische.de und Sächsischer Zeitung Foto: Rene Meinig © René Meinig

Die ersten Bauarbeiten haben schon 2019 begonnen. Auf dem Grundstück an der Kreuzung ließ das Amt für Schulen damals eine ehemalige Fabrik abreißen, bis Ende 2022 wurde der Neubau für die Gemeinschaftsschule Albertstadt errichtet.

Zunächst konnte die Schüler und Lehrer nur den Ostflügel nutzen, inzwischen sind alle Klassenräume und Fachkabinette fertig gestellt, ebenso wie der Schulhof. Letzte Arbeiten finden noch an den Sportanlagen im Freien statt. Die Kosten von insgesamt 32 Millionen Euro teilten sich Stadt und Freistaat je zur Hälfte.

Weitere Informationen zur Gemeinschaftsschule Albertstadt unter www.gmsdd.de