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Handy statt Lautsprecher: Keine Ansagen mehr auf Dresdner Dampfschiffen

Ab Juni gibt es eine App für die Sächsische Dampfschifffahrt. "WFS Ahoi" soll wie ein Reiseführer an Bord funktionieren. Was Fahrgäste dann erfahren und erleben können.

Von Christoph Springer & Juliane Just
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Fahrgäste der Dampfer in und um Dresden können künftig an Bord per App bestimmen, was sie über die Schönheiten am Uferrand hören und lesen möchten.
Fahrgäste der Dampfer in und um Dresden können künftig an Bord per App bestimmen, was sie über die Schönheiten am Uferrand hören und lesen möchten. © SZ/Juliane Just

Dresden. Auf dem Dampfer selbst navigieren, ohne selbst Kapitän zu sein: Das ist ab Juni bei der Sächsischen Dampfschifffahrt möglich. Die App "WFS Ahoi" soll eine Art Reiseführer sein, über die sich der Fahrgast über alles Wichtige an Bord der Weißen Flotte Sachsen (WFS) und am Uferrand informieren kann.

Ab dem 3. Juni soll die App in den üblichen App-Stores zu haben sein. Dafür entfallen dann die Ansagen auf den Schiffen. Saechsische.de hat die neue App bereits ausprobiert.

So funktioniert die App "WFS Ahoi"

Schon mit dem Startbildschirm ist man direkt an Deck und kann zwischen verschiedenen Optionen wählen. Ein Reiseführer hält für die verschiedenen Routen der Flotte alles Wissenswerte bereit. Dort erfährt der Nutzer alles rund um die Tour sowie über die Speisen und Getränke an Bord. Bisher ist all das in den Sprachen englisch und deutsch möglich - weitere könnten folgen. Konkrete Pläne hat die Flotte da aber noch nicht.

So sieht die interaktive Karte der künftigen App "WFS Ahoi" aus, bei der sich die Nutzer selbst durch die Bauwerke am Uferrand navigieren kann.
So sieht die interaktive Karte der künftigen App "WFS Ahoi" aus, bei der sich die Nutzer selbst durch die Bauwerke am Uferrand navigieren kann. © Screenshot: WFS Ahoi

Auf einer interaktiven Karte können die Fahrgäste dann einzelne markierte Punkte zu Wahrzeichen, Monumenten und Bauwerken entlang des Ufers anwählen. So kann der Nutzer beispielsweise "Brühlsche Terrasse/Terrassenufer" auswählen und erhält eine Übersicht zu allen wichtigen Daten.

Integriert ist außerdem ein Audioguide sowie kurze Podcasts, die der Fahrgast sich anhören kann. Will der Nutzer die Informationen lieber auf seinem Smartphone lesen, ist auch das möglich. Komplettiert wird dies mit mehreren Anekdoten zu Wahrzeichen wie beispielsweise der Frauenkirche.

Außerdem hält die App eine größere Übersicht der verschiedenen Orte entlang der Elbe außerhalb von Dresden bereit. Dort ist unter anderem die weltbekannte Festung Königstein aufgelistet, aber auch Meißen mit dem markanten Dom oder Radebeul mit dem Schloss Wackerbarth.

Ein weiterer Bereich der App widmet sich der Unterhaltung der Familie, der noch in Arbeit ist. Für kleine Fahrgäste hält die Rubrik bereits ein Hörspiel bereit, bei dem kleine Fahrgäste mit dem Dampferdetektiv auf Abenteuer gehen können.

21 Sehenswürdigkeiten werden erklärt

Das geplante Angebot: Erklärungen zu 21 Sehenswürdigkeiten in und um Dresden, jede Menge Podcasts und fünf Hörspiele.

Wer sich für die Technik der Dampfer interessiert, wird in der App ebenfalls fündig. Dort ist die gesamte Flotte mit allen technischen Daten aufgelistet. Und auch hören können die Nutzer die einzelnen Dampfer, denn die Töne der Pfeifen sind in der App hinterlegt. Hinzu kommt die Historie der Personendampfschifffahrt.

Noch nicht integriert, aber in Planung: Künftig soll auch der Fahrscheinkauf mittels der App möglich sein. Zudem soll angezeigt werden, welches Schiff gerade auf welchem Elbe-Abschnitt unterwegs ist. Der Ticketverkauf via App ist für 2023 geplant, für den Schiffsanzeiger gibt es noch keinen Termin. Geschäftsführer Stefan Bloch: "Da gibt es sehr strenge Datenschutz-Richtlinien, die alle integriert werden müssen."

Die App und alle Texte haben die Flotte nach seinen Angaben insgesamt rund 80.000 Euro gekostet. Produziert hat die Hörspiele und Ortsbeschreibungen die Firma "he´ - Die Hörerlebnis Agentur" aus Dresden.