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Neue Schwimmhalle im Dresdner Norden geplant

Die alte Schwimmhalle in Klotzsche ist baufällig - nun soll der Stadtteil einen Neubau bekommen. Wo er geplant ist, wann es losgehen könnte und welche Sauna gerade von den Dresdnern gestürmt wird.

Von Nora Domschke
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Bereits 2010 bangten die Klotzscher um ihre alte Schwimmhalle: Damals waren Risse an der Unterkonstruktion des Beckens entdeckt worden. An dem Altbau sind immer wieder Notreparaturen nötig.
Bereits 2010 bangten die Klotzscher um ihre alte Schwimmhalle: Damals waren Risse an der Unterkonstruktion des Beckens entdeckt worden. An dem Altbau sind immer wieder Notreparaturen nötig. © Archiv: Steffen Füssel

Dresden. Die alte Schwimmhalle in Klotzsche hat ihre besten Zeiten längst hinter sich. Sie wird heute vorwiegend für den Schul- und Vereinssport genutzt. Seit 2008 stand immer wieder ihre Schließung im Raum, weil es statische Probleme gab oder weil das Becken Risse aufwies. Deshalb wurden 2010 zusätzliche Stützen eingebaut, sodass die Betriebserlaubnis noch einmal verlängert werden konnte.

Seitdem wird die Halle jährlich inspiziert, um alle Schäden zu erfassen. Doch die Notreparaturen kommen an ihre Grenzen - und an Plänen für eine neue Schwimmhalle wird längst gearbeitet.

Doppelt so große Wasserfläche geplant

Sie soll auf einer Brache in der Königsbrücker Landstraße 100 gebaut werden. Das ehemalige Grundstück der Gas- und Wasserwerke Klotzsche wurde mittlerweile beräumt und Boden von giftigen Materialien befreit. Wann die Arbeiten am neuen Komplex beginnen sollen, ist derzeit noch offen. Auf Nachfrage bei der Dresdner Bäder GmbH heißt es lediglich: "Wir planen weiterhin eine neue Schwimmhalle für den Dresdner Norden als Ersatz für die alte Schwimmhalle Klotzsche."

Die neue Halle soll mit einem 25-Meter-Schwimmbecken ausgestattet sein, sodass Schwimmlehrgänge, Freizeitkurse und Aquafitnesskurse angeboten werden können. Zudem soll sie deutlich größer werden, als der 1935 an der Straße Zur Wetterwarte errichtete Altbau. "Die Wasserfläche wird sich um mehr als das Doppelte von 312 Quadratmetern auf rund 700 Quadratmeter erhöhen", so Bäder-Sprecher Lars Kühl. Er verrät: Ein entsprechender Bauantrag werde derzeit erstellt.

Auf diesem Grundstück in der Königsbrücker Landstraße 100 soll die neue Schwimmhalle errichtet werden. Hier befanden sich früher die Gas- und Wasserwerke Klotzsche.
Auf diesem Grundstück in der Königsbrücker Landstraße 100 soll die neue Schwimmhalle errichtet werden. Hier befanden sich früher die Gas- und Wasserwerke Klotzsche. © Marion Doering

Auf einen konkreten Zeitplan will sich der Bäderbetrieb allerdings nicht festlegen. Zumal die explodierenden Baukosten auch eine Finanzierung unsicher machen. "Eine genaue Baukosten-Höhe zu nennen, ist momentan nicht möglich, da die Baupreise aktuell nicht eindeutig kalkulierbar sind." Zuletzt war von Kosten in Höhe von 20 Millionen Euro die Rede - das dürfte inzwischen nicht mehr ausreichen.

Fest steht: Um die Kosten zu stemmen, beantragt die Bäder GmbH Fördermittel beim Freistaat. Dazu kommen Eigenmittel der Technischen Werke Dresden. "Ein Antrag auf Fördermittel ist bei der Sächsischen Aufbaubank gestellt. Der Baubeginn könnte bis zu einem Jahr nach Fördermittel-Zusage erfolgen", erklärt Kühl. Die Bauarbeiten würden etwa zweieinhalb Jahre dauern.

Wenn der Neubau in Klotzsche fertig ist, gilt es weitere Stadtgebiete ins Auge zu fassen. Einige Bereiche, in denen besonders viele Dresdner wohnen, sind demnach mit Wasserflächen unterversorgt. "Aktuell betrifft dies insbesondere den Dresdner Nordwesten (Pieschen/Wilder Mann), die bevölkerungsstarken östlichen Stadtteile in Blasewitz/Striesen/Gruna und die Südvorstadt in Uni-Nähe", heißt es im Bäderkonzept 2025/30. Nach Sächsische.de-Informationen könnte im Dresdner Osten dafür ein Grundstück nahe der ehemaligen Tabakfabrik an der Schandauer Straße infrage kommen.

Sauna im "Arni" mehr besucht

Gute Nachrichten hat Lars Kühl zum Thema Sauna: Die aktuelle Energiekrise kostet den Bäderbetrieb derzeit zwar Einnahmen, denn ein Großteil seiner fünf Sauna-Anlagen ist seit Mai dieses Jahres geschlossen. Im Oktober fiel dann die Entscheidung, zumindest die Sauna im Georg-Arnhold-Bad wieder in Betrieb zu nehmen.

Die Dresdner nehmen das Angebot offenbar gern an: Mit rund 150 Gästen pro Tag liegen die Besucherzahlen seit der Wiedereröffnung über dem sonstigen Durchschnitt. "Sicher ein Indiz, dass zurzeit auch Stammbesucher anderer Saunen ins 'Arni' kommen", schlussfolgert der Bäder-Sprecher. Ob in absehbarer Zeit weitere Saunen öffnen können, sei derzeit aber noch nicht abschätzbar.