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Dynamo-Legenden übergeben in Dresden neuen Bolzplatz

Ulf und Benjamin Kirsten ermöglichen den 20.000 Euro teuren Bau eines Bolzplatzes in Dresden. Das Geld stammt aus dem Verkauf von selbst kreiertem Gin. Weitere Bolzplätze sollen folgen.

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Ulf Kirsten hat zusammen mit seinem Sohn Benjamin Kirsten (nicht im Bild) in Dresden einen neuen Bolzplatz finanziert.
Ulf Kirsten hat zusammen mit seinem Sohn Benjamin Kirsten (nicht im Bild) in Dresden einen neuen Bolzplatz finanziert. © Sven Ellger

Dresden. Etwa 270 Kinder besuchen die Kita "Kinderhaus Leubnitz". Die Einrichtung ist beliebt, Spielplätze und Grünflächen locken. Der Bolzplatz war hingegen in schlechtem Zustand.

"Es war wie früher bei Dynamo mit roter Erde, im Sommer viel zu warm zum Fußball spielen", sagt Ulf Kirsten. Zusammen mit seinem Sohn Benjamin Kirsten, beide erreichten bei Dynamo Dresden Legenden-Status, ermöglichte Ulf Kisten die komplette Neugestaltung des Platzes über die Kirsten-Stiftung.

Seit ihrer Gründung im Jahr 2003 unterstützt die Stiftung den Fußballnachwuchs in Deutschland, vor allem in Sachsen. Die aus dem Abschiedsspiel der ehemaligen Stürmerlegende Ulf Kirsten erstfinanzierte Organisation förderte bisher 56 Projekte und über 900 Sportler. Ob kleine Stipendien für angehende Leistungssportler oder Spenden im Jugend- und Amateurbereich: Die Kirsten-Stiftung brachte sich bei einer Vielzahl von Engpässen in verschiedenen Vereinen ein.

Dank verlässlicher Partner und privater Einzelspenden konnten bisher über 327.000 Euro eingesammelt werden. Seit 2020 engagiert sich auch Benjamin Kirsten in der Stiftung. Nach seinem Karriereende wirkt der ehemalige Profi-Torhüter von Dynamo Dresden ebenfalls leidenschaftlich mit.

Während der Corona-Einschränkungen wurde Vater und Sohn klar, dass Kinder schnell wieder in den Sport und an die Luft gebracht werden müssen. Ein Bolzplatzprojekt war demnach der logische Schluss. Als Einnahmequelle dient "Gin für Bolzplätze".

Der durch die Ex-Fußballer selbst kreierte Gin entstand in Zusammenarbeit mit der Likörfabrik Gustav Müller aus Dürrröhrsdorf. Der Fußballerspitzname von Ulf Kirsten dient als Name und Logo des Produkts. "Der-Schwatte"-Gin spendet einen großen Teil des Erlöses direkt in das Bolzplatzprojekt der Kirsten-Stiftung.

20.000 Euro für Kita-Bolzplatz

Nach einem Jahr konnte nun der erste neue Fußballplatz übergeben werden. Knapp 20.000 Euro wurden im Kinderhaus Leubnitz investiert und verbaut. "Benny" Kirsten kennt den Zustand des alten Bolzplatzes seit Jahren selbst. Gebaut wurde vor Ort seit Januar. Als Basis diente der alte Platz, Erde wurde ausgehoben, der Untergrund und die Befestigungen wurden erneuert, neuer Kunstrasen wurde verlegt. "Ein kleiner Platz, aber völlig ausreichend um vier gegen vier zu spielen. Die Kinder vor Ort hatten sofort Spaß", sagt Ulf Kirsten.

Ein zweiter Platz befindet sich bereits im Bau, er soll am 3. Juni in Großenhain übergeben werden. Die Planungen für Platz Nummer 3 laufen auf Hochtouren. Momentan erörtert die Stiftung bestehende Möglichkeiten im Ahrtal. So soll der Wiederaufbau nach dem schlimmen Hochwasser aus dem Jahr 2021 unterstützt werden.

Die neuen Bolzplätze sollen weiterhin vor allem durch den eigenen Gin-Verkauf ermöglicht werden. Der Plan der Kirsten-Familie: Pro 10.000 verkauften Gin-Flaschen soll ein neuer Bolzplatz entstehen. (SZ/DiHe)