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Pumpspeicherkraftwerk Niederwartha wird endgültig stillgelegt

Das Pumpspeicherkraftwerk in Niederwartha wird endgültig stillgelegt. Was das jetzt für das Freibad Cossebaude bedeutet - und wie Vattenfall die Abschaltung rechtfertigt.

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Zum 1. April will Vattenfall das Pumpspeicherwerk in Niederwartha endgültig stilllegen.
Zum 1. April will Vattenfall das Pumpspeicherwerk in Niederwartha endgültig stilllegen. © René Meinig

Dresden/Niederwartha. Das Pumpspeicherkraftwerk Niederwartha wird endgültig stillgelegt. Das hat der schwedische Energiekonzern Vattenfall mitgeteilt. In der Nacht zum Montag, 1. April, um null Uhr werde das Werk von der vorläufigen in die endgültige energiewirtschaftliche Stilllegung versetzt.

Dieser Schritt könne vollzogen werden, weil "die Netzbetreiber den Weiterbetrieb der fast 100 Jahre alten Anlage als nicht notwendig für das Energiesystem eingestuft haben", heißt es in der Mitteilung. Die Sicherheit des Werks bleibe weiterhin gewährleistet. "In den vergangenen Monaten hat Vattenfall bereits umfangreiche bauliche Maßnahmen umgesetzt, um den Wasseraustausch zwischen dem Oberbecken und dem Unterbecken, das auch als Badebereich für das Freibad Cossebaude dient, weiterhin sicher zu stellen", so das Unternehmen.

Vattenfall: "Badebetrieb in Cossebaude gesichert"

Der Badebetrieb für das Freibad Cossebaude sei für das Jahr 2024 gesichert. Anfang des Jahres hätten Vattenfall und die Dresdner Bäderbetriebe eine entsprechende Vereinbarung abgeschlossen.

Vattenfall erinnert daran, dass das Unternehmen und die Stadt Dresden bereits 2020 ein Eckpunktepapier unterzeichnet hatten. In diesem habe die Vattenfall Wasserkraft GmbH dargelegt, dass das Unternehmen den Standort an die Stadt Dresden übergeben wolle. Seitdem stehe das Unternehmen im Austausch mit allen Beteiligten. "Das gemeinsame Ziel ist es, die entsprechenden Voraussetzung für neue Nutzungsoptionen zu schaffen", so das Unternehmen.

Energiespeicher wie diese wichtig für Energiewende

Viel Kritik gab es bisher an den Plänen, das Werk abzuschalten. Sogar im Bundestag war das Werk Thema. Dort hatte die CDU-Fraktion einen Antrag eingebracht, in dem gefordert wurde, Energiespeicher auszubauen. Erwähnt wurde auch das Werk in Dresden. Diese Speicher seien notwendig, um die Energiewende zu schaffen und würden für eine größere Energiesouveränität gebraucht. Denn Windenergie- und Solaranlagen speisen nicht permanent ins Netz sein, sondern sind tageszeit- und wetterabhängig. Um das auszugleichen, seien Energiespeicher wichtig.

Zum Thema gab es im Januar bereits eine Sachverständigen-Anhörung im Bundestag, die der Dresdner Bundestagsabgeordnete Lars Rohwer (CDU) ins Rollen gebracht hat. Gleich mehrere Experten sprachen zum Thema - und erklärten, warum Energiespeicher wichtig sind und welche Voraussetzungen es jetzt braucht.

"Wir haben in Niederwartha das 300-fache an Speicherkapazität stehen, was Batterieblöcke bringen, wie sie in Reick im Kraftwerk genutzt werden", hatte Lars Rohwer damals erklärt. "Eine Schließung von Niederwartha kann nicht die Lösung sein." (SZ/the)