Dresden. "Naddl und Ronny" steht in riesigen Lettern an der Brühlschen Terrasse. Dann an der goldenen Pforte des Rathauses. Später auch am Sockel des Goldenen Reiters. Und irgendwann sogar am Brandenburger Tor in Berlin. Es häufen sich am Freitagmittag Bilder beim Nachrichtendienst X, ehemals Twitter. Was ist da los?

Einen Tag zuvor wurde im Stadtrat mitgeteilt, dass der geschmierte Namenszug noch dieses Jahr von der Carolabrücke verschwinden soll. Etwa 12.000 Euro soll dies kosten.

Am Freitag tauchen immer mehr Fotos unter dem Hashtag #NaddlUndRonny auf, die Solidarität zeigen sollen. Am Zwinger ist der Schriftzug zu sehen oder auf einer Straßenbahn der DVB. Doch das sind allesamt Bildmontagen, es gibt sie nur virtuell.

Beteiligt hat sich auch Lutz Hoffmann (SPD), der Vertreter im Stadtbezirksbeirat Altstadt ist. Begonnen habe alles mit dem Foto vom Brandenburger Tor. Er habe das Foto gesehen und deshalb mit der Brühlschen Terrasse geantwortet, sagt er auf Anfrage. "Es ist eine Parodie auf die FDP, die den Schriftzug unbedingt entfernen will", sagt er. FDP-Stadtrat Holger Zastrow hatte im Vorfeld mit mehreren öffentlichen Anfragen das Thema immer wieder in den Fokus gerückt.

"Naddl und Ronny" haben eine gewisse Berühmtheit erlangt

Seit Jahren sind die Namen "Naddl und Ronny" in Dresden präsent und haben eine gewisse Berühmtheit erlangt. Der geschmierte Namenszug grüßte oder grüßt noch immer vom Bahnhof Neustadt, von der Carolabrücke und weithin sichtbar vom Hochhaus am Pirnaischen Platz. Letzteres wird mittlerweile saniert, der Schriftzug musste deshalb weichen.

Der Schriftzug an der Fassade des Hochhauses inspirierte sogar einen Hamburger Künstler zu einem eigenen Projekt. Außerdem gibt es eine E-Petition, die den Denkmalschutz für den Schriftzug fordert.

Der Ursprung des "Naddl und Ronny"-Schriftzuges ist übrigens nicht klar. Ob dahinter ein Liebespaar steckt, wird bezweifelt. (SZ/DiHe/juj)