Dresden. Ein tonnenschwerer Riesenstollen, ein großer Festumzug: Es ist angerichtet für das traditionelle Stollenfest am Samstag, dem 9. Dezember, auf dem Dresdner Striezelmarkt. Das Programm ist ein Publikumsmagnet. Mit einem gemeinsamen Stück der drei Spielmanns- und Fanfarenzüge starteten hunderte Stollenbäcker kurz vor 10 Uhr in den Festtag. Das sind die Höhepunkte vom Stollenfest.
Wie lief das Programm ab?
Offizieller Auftakt war um 9.30 Uhr rund um die Bühne vor dem Kulturpalast. Die Veranstalter versprachen ein "barockes Treiben und Flanieren". Nach der feierlichen Eröffnung um 10 Uhr folgte gegen 10.45 Uhr die groß zelebrierte Enthüllung des Riesenstollens an der Bühne am Kulturpalast.
Gegen 11 Uhr begann der Festumzug durch die Dresdner Altstadt mit mehr als 500 Teilnehmern. Darunter sind Bäcker sowie Handwerker unterschiedlichster Gewerke vom Schornsteinfeger bis zum erzgebirgischen Holzhandwerker, Historienvereine und Fanfarenzüge. Von der Bühne vor dem Kulturpalast aus führte die Umzugsstrecke auf der Wilsdruffer Straße entlang Richtung Postplatz und von hier an Zwinger, am Residenzschloss und am Theaterplatz entlang, einmal um die Hofkirche herum, durch das Georgentor, dann in den Taschenberg und schließlich auf der Wilsdruffer Straße zurück zur Bühne am Kulturpalast.
12 Uhr war der Umzug am Kulturpalast zurück. Danach, gegen 12.15 Uhr, konnte das Stollenmädchen Nelly Köhler den 1.860 Kilogramm schweren XXL-Striezel anschneiden. Stilecht geschah das mit einem zwölf Kilogramm schweren und 1,60 Meter langen Riesenstollenmesser, das Anfang der 1990er-Jahre eigens nach historischem Vorbild hergestellt wurde.
Welche Tradition steht hinter dem Fest?
Im Anschluss wurden Teile des Riesenstollens verkauft. Ein Stück (circa 500 Gramm) kostet zehn Euro. Laut Veranstalter besuchten ungefähr 60.000 Menschen das Stollenfest. Mit 1,86 Tonnen war der Riesenstollen nicht der schwerste in der seit 1994 andauernden Fest-Historie. Das Gewicht entspricht jedoch der angeblichen Originalgröße.
Um nach Ende des Großen Nordischen Krieges die Stärke seiner Streitmacht zu demonstrieren, lud Friedrich August I. im Frühjahr 1730 Adelige und Militärs aus ganz Europa zu einer Heeresschau ein, dem Zeithainer Lustlager. Höhepunkt des Festes war ein riesiger, etwa 1.800 Kilogramm schwerer Christstollen.
2023 kam das überdimensionierte Gebäck erneut gut an. Beim Verkauf der Stollen-Stücke drängten sich Besucher gegen den Zaun. Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) lobte den Stollen als "großartiges Gebäck" mit vielen Rosinen. OB Dirk Hilbert (FDP) sagte, es schmecke "fantastisch". Er wolle ein Stück mit nach Hause nehmen und filmte den Anschnitt auf dem Handy mit.
Welche Verkehrseinschränkungen waren angekündigt?
Am Sonnabend kam es während des Festumzuges von 11 bis 12 Uhr zu erheblichen Verkehrseinschränkungen in der Dresdner Innenstadt. Betroffen waren vor allem diese Straßen: Postplatz –Sophienstraße–Theaterplatz–Schloßplatz–Schloßstraße–Taschenberg. Das Rathaus rät generell dazu, die Innenstadt in diesem Bereich weiträumig zu umfahren. Zehntausende Menschen werden in der City unterwegs sein.
Außerdem wird die Wilsdruffer Straße aus Richtung Pirnaischer Platz in Richtung Postplatz von 8 bis 16 Uhr gesperrt. Die Gegenrichtung ist ohnehin gesperrt. Die Zufahrt in die Tiefgarage Altmarkt ist weiterhin möglich.