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Zu warm, zu trocken und ein Hitzerekord: Dresdens Wetter spielt verrückt

Die Wetterbilanz für das erste Halbjahr 2022 liegt vor. Einem warmen Winter ohne Schnee folgte ein neuer Temperatur-Rekord in Dresden. Welcher Wert gemessen wurde.

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Die nächste Hitzewelle rollt auf Dresden zu. Doch auch das letzte halbe Jahr war extrem - das zeigt die aktuelle Wetterbilanz der Stadt.
Die nächste Hitzewelle rollt auf Dresden zu. Doch auch das letzte halbe Jahr war extrem - das zeigt die aktuelle Wetterbilanz der Stadt. © dpa/Robert Michael

Dresden. Der Landeshauptstadt steht eine Hitzewelle bevor. Am Dienstag und am Mittwoch werden bis zu 36 Grad erwartet. Regen ist nicht in Sicht. Die angekündigte Hitze passt zur offiziellen Witterungsbilanz der Stadt für das erste Halbjahr 2022.

38,2 Grad: Neuer Temperaturrekord in Dresden

Am 19. Juni kletterte das Thermometer an der Messstation in Klotzsche auf einen neuen Rekordwert. Mit 38,2 Grad Celsius gab es laut den Klimaexperten im Rathaus einen neuen Tageshöchstwert für diesen Stadtteil. In der Neustadt, wo die Station im Tagesverlauf teilweise durch Häuser und Bäume verschattet wird, erreichte das Thermometer extreme 38,7 Grad Celsius.

In Strehlen steht die Station auf dem freien Feld unter voller Sonnenstrahlung im gesamten Tagesverlauf. Hier wurden am 19. Juni 39,2 Grad Celsius registriert. Gleichzeitig gab es an dem heißen Wochenende auch die erste tropische Nacht des Jahres: Die Temperatur fiel nicht unter 20 Grad: In der Neustadt wurden selbst nachts noch 21,6 Grad gemessen. Dort hat die dichte, innenstädtische Bebauung die nächtliche Abkühlung behindert.

Trockenster Frühling seit 1961

Mit Frühlingsbeginn stellte sich in diesem Jahr die Witterung um, die Trockenheit kehrte zurück. Mit 235 Stunden erlebte Dresden zum Beispiel den sonnenscheinreichsten März seit 1961. Das Klimamittel 1961 bis 1990 beträgt 110 Sonnenstunden. Gleichzeitig wurde die geringste Anzahl an Niederschlagstagen registriert. An lediglich fünf Tagen regnete es.

Der April war dabei die Ausnahme in den Monaten des ersten Halbjahres. Er zeigte sich in diesem Jahr wie auch schon 2021 von seiner kühlen Seite. Sonnenüberschuss und Trockenheit setzen sich dagegen fort, auch über die Monatsgrenze hinaus in den Wonnemonat Mai. Mit 289 Sonnenstunden im fünften Monat wurde der langjährige Mittelwert um 46 Prozent übertroffen. Niederschlag blieb in ganz Dresden Mangelware. Nur sechs Niederschlagstage wurden gezählt, acht Tage weniger als im langjährigen Mittel.

Summiert man die Regenmengen der Frühlingsmonate auf, ergeben sich knapp 65 Millimeter. Damit ist der diesjährige Frühling der bislang trockenste seit 1961.

Warmer Winter ohne Schnee

Seit Januar liegen die Monatsmitteltemperaturen deutlich über dem Klimareferenzwert. Lediglich der April war etwas kühler. Im Vergleich zum Mittelwert 1961 bis 1990 übertrafen die Monatsmitteltemperaturen im Januar um 3,5 Grad den Durchschnitt, im Februar sogar um 4,3 Grad.

Viel zu warm: Die Monatsmitteltemperaturen lagen meist deutlich über dem Klimareferenzwert.
Viel zu warm: Die Monatsmitteltemperaturen lagen meist deutlich über dem Klimareferenzwert. © Landeshauptstadt Dresden

Es wurde kein einziger Eistag gemessen. Eigentlich sollte es davon im Januar neun geben und im Februar sieben. An nur zwei Tagen schneite es im Januar in Dresden, wobei die Flocken schnell wieder schmolzen. Im Februar wurde gar kein Schneefall an der Station in Klotzsche registriert. (SZ/DiHe)