Nach Zastrow-Austritt: Warum die Dresdner FDP mit Hai Bui nun auf die Neustadt setzt
Dresden. Mit 105 Kandidaten treten die Freien Demokraten am 9. Juni in der Landeshauptstadt zur Kommunalwahl an. Die Listen für die elf Wahlbezirke haben die etwa 85 Teilnehmer der Aufstellungsveranstaltung am Sonnabend gewählt.
Nicht mehr zur Wahl stand Holger Zastrow, der Mitte Januar aus der Partei ausgetreten ist und wenig später auch als Vorsitzender der FDP-Fraktion im Stadtrat abgewählt wurde. Aus der bisherigen Ratsfraktion tritt zudem Christoph Blödner nicht mehr auf einem vorderen Platz an. Er will anderen den Vortritt lassen, und wieder mehr als Unternehmer auftreten, Blödner verdient sein Geld mit Lego-Steinen.
Mit dem knapp besten Ergebnis (96,2 Prozent) wurde Unfallchirurg Dr. Falk Mende zum FDP-Spitzenkandidaten in Cotta I gewählt. Der Mediziner arbeitet seit Jahren im Ausschuss für Gesundheit des Stadtrates mit und könnte im nächsten Stadtrat zum Experten für Soziales und Gesundheit seiner Partei werden.
Warum die FDP auf die Neustadt setzt
Zudem will die FDP stärker in der Neustadt punkten. Dort tritt Hai Bui an und wurde mit 96,1 Prozent der Stimmen auf Listenplatz 1 gewählt. Der Wirtschaftswissenschaftler ist, obwohl er erst 31 Jahre alt ist, bereit seine Art neues Urgestein seiner Partei. Und: Familie Bui verkauft (neben vielem mehr) Tulpen in der Neustadt und ist damit eine der Konstanten im Viertel.
Als Sohn von Gastarbeitern ist Hai Bui der erste der Familie, der studiert hat. Seit 2013 ist Bui in der FDP aktiv, war Landesvorsitzender der Jungliberalen Aktion Sachsen und steht als deren Spitzenkandidat auch auf Platz 6 der Landesliste für die Landtagswahl im Herbst.
"Die Familie Bui mit ihren Tulpen ist in der Neustadt bekannt, sie steht fast schon symbolisch für den Stadtteil. Mit Hai Bui wollen wir in der Neustadt angreifen. Dort gibt es genügend Freigeister, die FDP wählen werden", sagt der Fraktionsvorsitzende im Dresdner Stadtrat und Spitzenkandidat zur Landtagswahl, Robert Malorny.