Dresden. Seit 2017 hat Dresden wieder eine eigene kommunale Wohnungsgesellschaft, die "Wohnen in Dresden", über die vor allem dringend benötigte Sozialwohnungen entstehen sollen. Aktuell hat die WID 817 Wohnungen an 52 Standorten. Diese Zahl könnte sich schon bald deutlich erhöhen. Einigen sich Stadt und Vonovia auf den Ankauf von bis zu 3.000 Wohnungen, dann sollen diese ebenfalls in den Bestand der WID übergehen.
Vor diesem Hintergrund wird die Beteiligung der Mieterinnen und Mieter immer mehr zum Thema: Die Dissidenten-Fraktion im Stadtrat will die Einrichtung von Mieterbeiräten bei der WID erreichen. Per Antrag fordert die Fraktion den Oberbürgermeister auf, eine entsprechende Satzung dem Stadtrat zur Beschlussfassung vorzulegen.
WID steht Mieterbeiräten offen gegenüber
Nach dem Vorbild anderer Städte sollen diese
Interessensvertretungen beispielsweise in Fragen der Wohnumfeldgestaltung, bei
Sanierungsvorhaben oder in Fragen der Mietnebenkosten Mitwirkungsrechte
erhalten. Diese Beiräte sollen grundsätzlich für ihre konkrete Hausgemeinschaft
zuständig sein. "Es wird Zeit, dass auch in Dresden demokratische Mitbestimmung
nicht an der Wohnungstür aufhört", so Stadtrat Michael Schmelich (Grüne). Neben der Vertretung der konkreten Hausgemeinschaften soll auch die Möglichkeit geschaffen werden, einen WID-Gesamtbeirat aus allen Vertretungen der Hausgemeinschaften zu schaffen.
Die WID steht dem offen gegenüber. Laut Geschäftsführer Steffen Jäckel wurde das Thema bereits bei der Gründung des Unternehmens besprochen. Demnach sollen ab einer Größe von 1.000 Wohnungen die Kommunikationswege der WID neu geprüft werden. Bereits jetzt gibt es laut Jäckel verschiedene Beteiligungsformen.
"Lassen wir den Prozess
im Stadtrat sachlich erörtern, ich sehe darin eine gute Chance für Dresden,
nicht nur die alten Modelle von Mieterbeiräten zu installieren, sondern
zeitgemäße und viel bessere Wege zu beschreiten", so Steffen Jäckel. Demnach will die WID bei einzelnen Neubauten Stadtteilprojekten einen Raum übertragen. Und: "Für unsere beiden Standorte in der Friedrichstadt hat die
WID einen Förderantrag gestellt, der die aktive personelle Beteiligung im
Quartiersmanagement stützen wird", so Steffen Jäckel weiter.