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Wie geht es mit dem Rückkauf der Dresdner Vonovia-Wohnungen weiter?

Es soll ein großer Deal im kommenden Jahr werden. Dresden will bis zu 3.000 Wohnungen der ehemaligen Woba zurückkaufen. Die Verhandlungen laufen nun. Das ist der aktuelle Stand.

Von Andreas Weller
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Der Wohnungskonzern Vonovia will in Dresden rund 6.000 Wohnungen verkaufen. Auch die Stadt hat Interesse.
Der Wohnungskonzern Vonovia will in Dresden rund 6.000 Wohnungen verkaufen. Auch die Stadt hat Interesse. © Marcel Kusch/dpa

Dresden. Vonovia ist mit rund 38.500 Wohnungen der größte Vermieter in Dresden. Der Immobilien-Riese will sich in der Stadt von rund 6.000 Wohnungen trennen.

Die Stadt Dresden hat mit ihrer vor allem auf Sozialwohnungen ausgerichteten Tochter Wohnen in Dresden (WiD) großes Interesse, einen Teil davon zu kaufen. Damit würden zugleich Wohnungen, die 2006 mit dem Woba-Verkauf privatisiert wurden, wieder städtisch.

Wie ist die Ausgangssituation?

Ende September wurde offiziell bekannt, dass die Vonovia und Dresdens Stadtspitze eine Vereinbarung getroffen haben: Der Wohnungskonzern will rund 6.000 Wohnungen in Dresden verkaufen, um den Bestand zu optimieren, auch weil durch die Übernahme der Deutsche Wohnen weitere 7.000 Wohnungen in der Stadt zum Vonovia-Eigentum dazukommen. Dresden will wieder einen größeren Wohnungsbestand aufbauen, um ausreichend Sozialwohnungen anbieten zu können.

Deshalb haben beide Seiten ein Erstzugriffsrecht für die Stadt und damit die WiD vereinbart. Dresden kann aus den 6.000 Wohnungen bis zu 3.000 auswählen, für die die Stadt dann das Vorkaufsrecht hat. Die weiteren Wohnungen bietet Vonovia auf dem Immobilienmarkt an.

Wie ist der aktuelle Stand?

Die WiD hatte bis jetzt Zeit, die Wohnungen auszuwählen und Vonovia mitzuteilen, an welchen Häusern sie konkret interessiert ist. Diese Frist ist nun abgelaufen. Auf Anfrage von Sächsische.de teilen sowohl Stadt als auch Vonovia mit, dass beide Seiten während des Prozesses Stillschweigen vereinbart haben. "Wir liegen aber im vereinbarten Zeitrahmen", so Rathaussprecher Kai Schulz. Mehr will er nicht dazu sagen.

Das bestätigt auch Vonovia-Sprecher Matthias Wulff. "Wir sind im Zeitplan und in guten, zielgerichteten Gesprächen." Das bedeutet, Dresden hat konkrete Wohnungen, beziehungsweise Häuser und Wohnblöcke benannt, die die Stadt und die WiD gerne erwerben möchten. Welche das sind, wird nicht verraten, da dies die Mieter verunsichern könnte, obwohl sich für diese auch bei einem Verkauf außer dem geänderten Vermieter nichts ändern würde, betonen beide Seiten.

Wie geht es jetzt weiter?

Nun geht es in die konkreten Verhandlungen zu den Wohnungen, die die WiD gerne hätte. Es ist aber noch unklar, ob es am Ende die maximale Anzahl von 3.000 Wohnungen wird, die Dresden zurückkauft. Im Haushalt sind gut 40 Millionen Euro dafür eingeplant, die selbstverständlich nicht ausreichen, um 3.000 Wohnungen zu erwerben. Diese Summe soll der Grundstock sein, damit die WiD den Gesamtbetrag über Kredite finanzieren kann. Experten rechnen mit rund 315 Millionen Euro als marktüblichen Wert für 3.000 Wohnungen aus dem Vonovia-Bestand.

Die Verhandlungen können sich nach Informationen von Sächsische.de noch eine Weile hinziehen. Frühestens Mitte 2023 wird damit gerechnet, dass sie so weit sind, dass Details bekannt gegeben werden können. Parallel will Vonovia die Wohnungen, an denen die WiD kein Interesse hat, zum Verkauf anbieten. "Dieser Prozess läuft jetzt bald an", bestätigt Vonovia-Sprecher Wulff.