Dresden. Die Stadt hat viele Brückenprobleme. Wie zuletzt bekannt wurde, musste der Antrag zur Sanierung des Blauen Wunders gestoppt werden, weil es Unstimmigkeiten bei der Vergabe gibt. Quasi parallel kam zudem heraus, dass immer mehr von den Autospuren auf der Brücke über die Bahngleise am Dresdner Industriegelände gesperrt werden muss, weil dieser Teil der Königsbrücker Straße jederzeit einbrechen könnte.
Weil das immer mehr Probleme an Dresdens Brücken bedeutet - nach denen an der Prießnitzbrücke, der Albertbrücke und der Nossener Brücke - meldet sich die Bürgerinitiative "Automobil in Dresden" zu Wort und stellt Forderungen an Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne).
"Die Medienberichte der letzten Monate offenbaren eine deutliche Schieflage in der Bearbeitung von Verkehrsprojekten in der Stadtverwaltung unter der Führung des grünen Verkehrsbürgermeisters", so Christian Bösl von der Initiative. "Herrn Kühn ist es sehr wichtig, viele Liter weißer und roter Farbe auf die Straßen zu pinseln und einen Dschungel an Straßenschildern aufzustellen. Er schikaniert damit nicht nur den Autoverkehr, sondern gefährdet mit seinen unsinnigen Projekten obendrein den Radverkehr in Dresden."
Auto-Initiative: Dresdens Brücken "vergammeln"
Bösl kritisiert, dass die Brücken in Dresden "vergammeln". "Dringende Sanierungen werden nicht angefasst oder auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Leidtragenden sind die Steuerzahler und die Nutzer der Brücken, die ausgebremst werden, im Stau stehen und Umwege in Kauf nehmen müssen."
Deshalb müsse der Zustand der Dresdner Brücken und ihr Sanierungsstau öffentlich gemacht werden, fordert die Initiative. "Wir fordern vom Verkehrsbürgermeister, dass er die aktuellen Zustandsberichte der Brücken in Dresden offenlegt. Damit wird der Sanierungsstau der letzten Jahre deutlich und welche Kosten zukünftig damit verbunden sind. Während Herr Kühn mit großem Eifer unsere Steuermittel dafür nutzt den Autoverkehr und zunehmend auch den ÖPNV zu schikanieren, wird die dringende Instandhaltung und Sanierung unserer Brücken immer weiter vernachlässigt. Dieser Zustand ist unerträglich."
In Dresden gibt es mehr als 300 Brückenbauwerke. Zumindest für die Elbeberücken werden regelmäßig die Ergebnisse vom Tüv von der Verwaltung veröffentlicht. Daran ist der Zustand der jeweiligen Brücken abzulesen.