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Noch mehr neue Straßenbahnen für Dresden

Die DVB testen die ersten neuen Straßenbahnen im Alltagsbetrieb. Unterdessen hat das Unternehmen im Hintergrund gehandelt.

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Es steht fest: Die DVB bekommen mehr als die bisher bekannten 30 neuen Straßenbahnen.
Es steht fest: Die DVB bekommen mehr als die bisher bekannten 30 neuen Straßenbahnen. © Archiv/Rene Meinig

Dresden. Drei neue Straßenbahnen sind ab Donnerstag vor Weihnachten in Dresden im Linienbetrieb unterwegs. Das teilen die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) mit. Seit Montag fährt die Stadtbahn mit der Nummer 2901 planmäßig auf der Route der Linie 2 (Kleinzschachwitz - Gorbitz), am Mittwoch und Donnerstag schicken die Verantwortlichen zwei weitere der neuen Bahnen auf Strecke. Eine vierte der breiteren Straßenbahnen wird zurzeit für die Fahrereinweisung genutzt und soll ab Weihnachten als Reserve bereitstehen.

DVB bestellen weitere Straßenbahnen

Die fünfte der 30 bestellten Straßenbahnen wird in der Nacht zum Donnerstag von Bautzen nach Dresden transportiert und soll Anfang Januar in Betrieb genommen werden. Dann muss das Auslieferungstempo steigen, denn laut DVB-Sprecher Falk Lösch sollen alle 30 Ende Oktober 2023 in Dresden fahren. Das heißt, innerhalb von zehn Monaten müssen dann 25 Bahnen geliefert und in Betrieb genommen werden.

Zehn weitere stehen als Option in dem Vertrag, den die DVB im August 2019 mit dem Hersteller geschlossen haben. Das war ursprünglich die Firma Bombardier, jetzt gehören die sächsischen Unternehmensteile des kanadischen Unternehmens zum Alstom-Konzern aus Frankreich. Die DVB haben bereits einen Teil dieser zehn Bahnen nachbestellt, sagt Andreas Hemmersbach, Vorstand für Finanzen und Technik bei dem Dresdner Nahverkehrsunternehmen.

Drei seien geordert, auch die anderen sieben wolle das Unternehmen bestellen. Doch dazu laufen derzeit noch Finanzierungsgespräche mit dem Freistaat Sachsen, sagt Hemmersbach. Bei Vertragsabschluss vor rund drei Jahren war jede der neuen Bahnen mit rund 4,2 Millionen Euro veranschlagt. Werden die Bahnen jetzt per Option nachgeordert, gelten laut Lösch noch die damals vereinbarten Preise.

Technikprobleme beim Alltagseinsatz

Neben umfangreichen Tests vor der Abnahme hatten die DVB mit dem Hersteller der neuen Dresdner Stadtbahnen, der Firma Alstom, einen mehrwöchigen Probebetrieb unter realen Einsatzbedingungen vereinbart. Das ist so üblich, erklärten die Verantwortlichen, ohne eine konkrete Dauer dieser Testzeit zu nennen. Erst, wenn alle Tests problemlos verlaufen seinen, würden die Bahnen Eigentum der DVB.

Nach ersten Fahrten Ende November mussten die bis dahin gelieferten Züge noch einmal in der Werkstatt. Die Techniker fanden heraus, dass das Fahrerdisplay in verschiedenen Situationen einfror. Auf dem diesem Bildschirm sieht der Fahrer unterschiedliche Funktionsanzeigen des Wagens und beim Stopp an der Haltestelle auch wechselnde Videobilder der Türbereiche. Eine Softwareänderung hat inzwischen dieses Problem behoben.

Außerdem gab es vereinzelt Schwierigkeiten mit der Ampelansteuerung und der Weiterschaltung der Haltestellenansage im Fahrzeug, berichtet Lösch. Ursache sei das Zusammenspiel zwischen Bordrechner und einem Impulsgeber gewesen, der die zurückgelegte Strecke übermittelt. Auch dieses Problem sei inzwischen behoben.

"Solche Fehler traten so oder ähnlich auch bei der Inbetriebnahme vorheriger Stadtbahngenerationen auf", sagt Lösch. Heute sei die Technik aber komplizierter als noch vor 20 Jahren, sodass es immer mal wieder kurze Werkstattbesuche einzelner Wagen geben könne. "Alle gefundenen Probleme sind nicht sicherheitsrelevant für den Passagierbetrieb. Der Probebetrieb läuft seit Montag weiter." Die DVB sprachen deshalb stets von "Kinderkrankheiten", die bei den Alltagstests entdeckt wurden.

Einsatz auf Linien 2 und 3

Die neuen Straßenbahnen werden zuerst auf der Strecke der "2" eingesetzt, weil die reichlich 18 Kilometer lange Verbindung zwischen Kleinzschachwitz und Gorbitz bereits komplett von den breiteren Zügen befahren werden kann. Später ist geplant, dass sie auch als "3" unterwegs sein sollen, also zwischen dem Wilden Mann und Coschütz. Auf dieser Strecke laufen derzeit Bauarbeiten in der Nachbarschaft des Bahnhofs Neustadt, die den Einsatz möglich machen werden. Außerdem muss zuvor noch ein Gleisabschnitt nahe der Endstation Wilder Mann erneuert werden, bevor das problemlos möglich ist.