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Herrnhut will Millionen aus Kohlefonds für zwei Kitas

Für die Berthelsdorfer Einrichtung gab's im Sommer grünes Licht, jetzt folgt das Ja für die Ruppersdorfer Kita. Was für rund 4,5 Millionen Euro gebaut werden soll.

Von Anja Beutler
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So könnte die Kita Krümelkiste in Berthelsdorf nach der Erweiterung aussehen.
So könnte die Kita Krümelkiste in Berthelsdorf nach der Erweiterung aussehen. © Rieger Architekten

Die Stadt Herrnhut kann gleich für zwei Kindereinrichtungen Geld aus dem Kohle-Millionen-Budget erhalten. Wie Bürgermeister Willem Riecke (Herrnhuter Liste) bekannt gab, hat der Regionale Begleitausschuss Lausitz sein Votum für Umbau und Erweiterung der Ruppersdorfer Kita "Storchennest" gegeben. Der Antrag für die Berthelsdorfer "Krümelkiste" war bereits im Juni vom Begleitausschuss befürwortet worden.

Riecke, der neben den Bürgermeistern von Weißwasser, Neschwitz und Lohsa selbst Mitglied im Begleitausschuss ist, betonte, dass dies lediglich die erste Hürde für die Kita-Erweiterung in Ruppersdorf sei. Ähnlich wie bei der "Krümelkiste" Berthelsdorf müsse man nun die Unterlagen konkretisieren und bei der Sächsischen Aufbaubank einreichen. Diese Feinarbeit an den Planungen für Berthelsdorf hatte gezeigt, dass das Vorhaben statt 2,5 Millionen Euro insgesamt 3 Millionen Euro kosten werde. Grund für die Verteuerung seien die derzeitigen Materialprobleme auf dem Bau und die damit verbundene Teuerung, betonte auch Bauamtsleiterin Ute Hähnel im jüngsten Stadtrat. Derzeit gehe man aber davon aus, dass die Bauarbeiten an der "Krümelkiste" im Juli 2022 beginnen können.

Beide Einrichtungen sollen Anbau erhalten

Geplant ist dort ein zweigeschossiger Anbau an das alte Gebäude, damit die Hortkinder aus Berthelsdorf künftig im eigenen Dorf einen Hortplatz erhalten können. Bislang können aus Platzgründen nur die Schüler der ersten und zweiten Klasse in der Einrichtung betreut werden. Die Dritt- und Viertklässler müssen nach Großhennersdorf in den Hort. Nach dem Anbau sollen insgesamt 50 Hortkinder in Berthelsdorf Platz bekommen - im Altbau. Krippe und Kindergarten werden mit 15 beziehungsweise 40 Plätzen aufwarten können und im Neubau untergebracht sein.

Für Ruppersdorf ist ein Anbau nördlich des bestehenden Gebäudes geplant - also in Richtung Grundstücksgrenze. Der flache Zweigeschosser soll an eine Giebel- und eine Längswand angesetzt werden, sodass die alte Außenwand des Hauses die neue Flurwand des neuen Gebäudes sein wird. Künftig sollen hier 22 Krippen- und 32 Kindergarten-Kinder betreut werden können. Hinzu kommen 57 Hortplätze. Für die Veränderungen an der Kita Storchennest sind insgesamt aktuell rund 1,4 Millionen Euro veranschlagt, es steht zu befürchten, dass es auch hier teurer werden wird.

Die beiden Kindereinrichtungen sind die Projekte, die Herrnhut für den Strukturwandel eingereicht hatte. Die Palette der vorgeschlagenen Projekte ist insgesamt sehr groß und nicht immer ist dabei klar, was sie direkt mit Strukturentwicklung für die Zukunft zu tun haben. Nicht zuletzt deshalb war die Vergabe der Voten durchaus umstritten.