Leipzig/Dresden. Sachsens Verbraucherschützer haben Prämiensparer der Ostsächsischen Sparkasse erneut aufgefordert, sich einer Musterklage gegen das Finanzinstitut anzuschließen. Bislang forderten rund 400 Betroffene über diesen Weg ihr Geld ein, teilte Kerstin Reinsperger von der Verbraucherzentrale Sachsen am Mittwoch in Leipzig mit.

Die Ostsächsische Sparkasse hat nach ihrer Ansicht vielen Nutzern des Produkts Prämiensparen jahrelang zu wenig Zinsen gezahlt, im Schnitt 5.000 Euro pro Sparvertrag. Nun forderte viele Betroffene ihre berechnete Nachzahlung direkt bei der Sparkasse ein, sagte Reinsperger. Doch dann werde nur ein Teil der Zinsen nachgezahlt. In einem Fall sei rund die Hälfte der zustehenden 7.100 Euro überwiesen worden, in einem anderen nur rund 1.200 Euro der berechneten 2.500 Euro. „Die Bank versucht, die Nachzahlungen an Sparende kleinzuhalten“, sagte die Finanzexpertin. "Wer eine Chance auf die komplette Zinssumme haben möchte, sollte sich der Musterklage anschließen."

Reinsperger zufolge läuft die Frist dafür am 8. November ab. Die Verbraucherzentrale unterstütze betroffene Sparer bei der rechtssicheren Eintragung ins Klageregister und erstelle zudem konkrete Berechnungen und Gutachten über Nachzahlungsansprüche.

Die Verbraucherzentrale Sachsen vertritt in dem nun schon dreieinhalb Jahren währenden Streit ums Prämiensparen Kunden mehrerer Sparkassen im Freistaat, so auch in Bautzen und Meißen. Die Ostsächsische Sparkasse Dresden hatte als erste sächsische Sparkasse nach der Abmahnung durch die Verbraucherschützer im Mai dieses Jahres ein Teilanerkenntnis abgegeben. (SZ)