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Corona: Bürgerhotline eingestellt

Leicht stieg die Inzidenz, im Vergleich zu anderen Regionen bleibt sie aber auf niedrigem Niveau. Still wird es deshalb jetzt auch am Bürgertelefon.

Von Susanne Sodan
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Wann der mobile Impfwagen des DRK das nächste Mal in Görlitz ist - und wo - ist noch nicht klar.
Wann der mobile Impfwagen des DRK das nächste Mal in Görlitz ist - und wo - ist noch nicht klar. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Aufgrund des niedrigen Infektionsgeschehens im Landkreis Görlitz wird ab dem Mittwoch das Bürgertelefon des Kreis-Gesundheitsamtes eingestellt.

Als die Corona-Krise den Landkreis Görlitz erreichte, wurde die Hotline eingerichtet. Im März vorigen Jahres erweiterte der Kreis die Erreichbarkeit, auch die Zahl der Ansprechpartner - aufgrund der Vielzahl der Fragen, die eingingen. Mit dem starken Rückgang der Fälle seit Mitte Mai ist auch die Zahl der Fragen zurückgegangen.

Wie Kreissprecherin Julia Bjar mitteilt, wird die Website mit allen Informationen und den aktuellen Zahlen weiterhin betrieben. Laut dieser registrierte der Kreis am Dienstag eine Neuinfektion innerhalb der vergangenen 24 Stunden. Außerdem wurde Montag und Dienstag jeweils ein Fall aus den vergangenen Tagen nachgemeldet. Einer von ihnen fällt bereits nicht mehr in den Zeitraum der Sieben-Tage-Inzidenz.

Drei Personen im Krankenhaus

Leicht gestiegen ist diese dennoch. Laut RKI liegt sie bei 0,8 - den Berechnungen des Kreis-Gesundheitsamtes nach - bei 1,2.

Leicht gestiegen ist seit dem Wochenende auch die Zahl der Patienten, die aufgrund einer Corona-Erkrankung im Krankenhaus behandelt werden müssen. Laut dem Landkreis befinden sich derzeit drei Personen in medizinischer Behandlung in einer Klinik, eine intensivmedizinische Betreuung benötigt aber keiner von ihnen.

Weiter große Sorgen macht vielen Ärzten im Kreis das nachlassende Interesse an den Impfungen. Viele Hausärzte haben immer weniger Termine im Kalender stehen, erzählte kürzlich etwa der Görlitzer Allgemeinarzt Henry Hedrich.

Gut gelaufen ist dagegen die Aktion von DRK und Maltesern auf dem Tippelmarkt. Mit seinem Sanidienstwagen stand das mobile Impfteam des Kreises am Wochenende auf der Fleischerstraße. Am Sonnabend waren rund 100 Personen da, am Sonntag 114, erzählt Mike Schnitter vom DRK Löbau. Das Impfteam vergab Impfungen mit dem Vakzin von Biontech und von Johnson & Johnson, der Impfstoff, bei dem man nur eine Impfung benötigt.

Nächster Görlitz-Impftermin noch offen

Deutlich stärker entschieden sich die Patienten dennoch für Biontech, am Sonnabend 93, am Sonntag etwa hundert. Mit Impfgegnern, die sich zu der Aktion in den sozialen Netzwerken mitunter hämisch äußerten, hatte das Team vor Ort kaum zu tun, erzählt Mike Schnitter. "Die allermeisten waren froh über die Aktion." Viele, die zuvor etwa aus der SZ von dem Impfangebot erfahren hatten, seien an den beiden Tagen schon früh dagewesen.

Wegen der guten Resonanz wollte das mobile Impfteam auch bei der Waschtrog-Regatta am kommenden Sonnabend dabei sein. Die Pegel sinken zwar. Ein fröhlicher Wettkampf auf der Neiße - aufgrund der Hochwasser und der weiter steigenden Opferzahl in Rheinland-Pfalz und NRW, in Sachsen und Bayern wird die Waschtrog-Regatta verschoben. Ob das Impfteam dennoch an einem anderen Ort sein wird, ist noch nicht klar. "Wir sind gerade am Planen."