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Restaurant Siebenbürgen wird zur Glaskunst-Galerie

Katja Wasilewski verkauft auf der Görlitzer Neißstraße Waren der polnischen Glashütte Borowski. Die gibt es sonst in den großen Galerien der Welt.

Von Ingo Kramer
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Inhaberin Katja Wasilewski steht in der Borowski-Galerie auf der Neißstraße 28 in Görlitz. Am Sonntag eröffnet der Laden, in dem es hochwertige Glas- und Lichtobjekte zu kaufen gibt.
Inhaberin Katja Wasilewski steht in der Borowski-Galerie auf der Neißstraße 28 in Görlitz. Am Sonntag eröffnet der Laden, in dem es hochwertige Glas- und Lichtobjekte zu kaufen gibt. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Das Siebenbürgen-Schild an der Fassade der Neißstraße 28 in Görlitz ist verschwunden. Und auch drinnen sieht es nicht länger nach rumänischem Restaurant aus. Stattdessen stehen allerlei bunte Figuren aus Glas in den Regalen und sogar auf dem Fußboden. Tiermotive sind oft darunter, Fische, Schwäne, Affen, Insekten. Einige sind Lampen, andere einfach nur Kunstobjekte. Manches ließe sich auch als Gebrauchsgegenstand nutzen, etwa als Schale für Süßes. Doch für die alltägliche Nutzung sind die Dinge wohl zu teuer.

Kein Wunder: Sie stammen allesamt aus der weltberühmten Glashütte Borowski bei Bolesławiec (Bunzlau) in Polen. Die Produkte gibt es sonst in den großen Galerien und Einrichtungshäusern der Welt in insgesamt 35 Ländern – von Japan bis in die USA. „Es ist ein Erfolg, dass wir die Sachen hier in Görlitz verkaufen dürfen“, sagt Inhaberin Katja Wasilewski. Sie stammt auch aus Polen, aus Luban (Lauban) und hat in Wroclaw (Breslau) Psychologie und Wirtschaft studiert. Seit sieben Jahren lebt sie in Görlitz und will auch nicht mehr weg: „Ich habe die Stadt von der ersten Minute an geliebt.“ Zuerst hat sie in Görlitz bei Senfkorn-Reisen als Managerin gearbeitet. Zuletzt hatte sie für ein Jahr einen Keramik- und Figurenladen auf der Brüderstraße.

Katja Wasilewski ist mit Familie Borowski befreundet. Katja Borowski, die Frau von Firmenchef und Designer Pawel Borowski, war erst diese Woche wieder vor Ort in Görlitz. „In Bunzlau haben wir auch eine kleine Galerie“, berichtet sie. Als Katja Wasilewski eine Galerie in Görlitz eröffnen wollte, hätten sie nicht gezögert. Weitere Galerien in Deutschland gibt es in Düsseldorf, Königswinter und auf Sylt.

Oben gibt es Bunzlauer Keramik

Die Galerie reicht über zwei Etagen. Im Parterre gibt es die berühmte Borowski-Glaskunst für drinnen und auch für den Garten, im ersten Stock hingegen Bunzlauer Keramik. „Allerdings nicht die traditionellen Muster, sondern viele moderne, hochwertigere Sachen“, erklärt die Inhaberin. Auch hier müssen die Kunden ein bisschen mehr Geld hinlegen.

Auf beiden Etagen bietet die Inhaberin auch Gastronomie an, im Alltag vor allem als Café, zu speziellen Anlässen als Restaurant. Aus ihr sprudeln viele Ideen, was darüber hinaus noch alles möglich wäre: Feste, Familienfeiern, Livemusik, Lesungen. Zudem kennt sie einen Iraner, der sich vorstellen kann, ab und an iranisch zu kochen, sodass iranische Abende möglich sind. Auch iranische Testmenüs sind geplant, bei denen die Gäste verschiedene Speisen in kleinen Häppchen ausprobieren können.

Die Räume geben all das her, sagt Katja Wasilewski: „Hausbesitzer Peter Michel hat das alles so toll saniert, wir sind ihm sehr dankbar, dass wir in diesem wunderschönen Ambiente sein dürfen.“ Auch das Siebenbürgen-Mobiliar durfte sie übernehmen: Es gehört Michel. Einzig der Tresen im Parterre ist neu: Er wurde eigens von Borowski gefertigt und enthält Glaskunst. In die obere Etage gelangen die Gäste wahlweise über die Treppe oder per Aufzug.

Katja Wasilewski setzt auf Touristen, aber auch auf die Görlitzer. Die feierliche Eröffnung ist an diesem Sonntag. Für diesen Tag ist einige Prominenz eingeladen. Anschließend ist die Galerie dann auch für die Görlitzer geöffnet – täglich von 10 bis 18 Uhr. Nur der Montag ist Ruhetag.