Der Görlitzer Stadtrat hat sich für die Wiedererrichtung des Davidsterns auf der früheren Synagoge auf der Otto-Müller-Straße ausgesprochen, die nach ihrer Sanierung als städtisches Kulturzentrum wiedereröffnet wird. Einstimmig – bei einer Enthaltung – stimmten die Räte am Donnerstag einer Vorlage zu, wonach OB Octavian Ursu nun prüfen lassen soll, wie das baulich und finanziell funktionieren kann.
Dem Beschluss vorangegangenen war eine wochenlange, öffentlich ausgetragene Debatte darüber, ob der Stern erneut auf die Synagoge soll oder nicht. Angestoßen worden war die Diskussion von einem offenen Brief des Förderkreises Görlitzer Synagoge, der sich dafür aussprach. Ursprünglich war die Installation des Sterns nicht geplant. Die Stadt war hier dem Standpunkt der Jüdischen Gemeinde in Dresden gefolgt – in Görlitz gibt es keine eigene jüdische Gemeinde mehr. Mit dem Wechsel im Vorsitz der Gemeinde in Dresden sei es aber auch zu einem historischen Paradigmenwechsel gekommen.
Am 6. Dezember nun soll die Synagoge nach jahrelanger Sanierung als Kulturforum wiedereröffnet werden – wegen Corona zunächst in kleinem Kreis. Allerdings plant die Stadt relativ zeitnah zu diesem Termin auch einen Tag der offenen Tür, um der Bevölkerung das 1911 errichtete Gotteshaus zu präsentieren.