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Görlitzer Kosmetikstudio zieht um: "Haus der Schönheit" ist bald woanders schön

Den Umzug beschlossen die neuen Eigentümer. Gründerin und Ex-Chefin Ellen Hüller engagiert sich derweil für die Ausbildung kommender Generationen.

Von Marc Hörcher
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Ellen Hüller ist ehemalige Inhaberin, heute Angestellte und Teamleiterin im "Haus der Schönheit".
Ellen Hüller ist ehemalige Inhaberin, heute Angestellte und Teamleiterin im "Haus der Schönheit". © Martin Schneider

Das viele Treppensteigen werden sie schon vermissen, sagt Ellen Hüller - denn das hält fit. Wer im Team des „Haus der Schönheit“ am Demianiplatz neu anfing, habe immer schnell abgenommen, „dadurch konnten wir immer mal naschen“, sagt die gelernte Medizinkosmetikerin und Gründerin des Betriebs lachend. Die Behandlungsräume waren dort auf drei Etagen verteilt. Seit 1991 sind die Kosmetik- und Schönheitsexpertinnen hier zu finden. Nun zieht das Team um in die Augustastraße 15, Ecke Emmerichstraße, ins frühere Musikhaus Barth. Treppen gibt es auch dort, aber es hat nur zwei statt drei Etagen. Zudem werden am neuen Standort die Behandlungsräume - vier für Kosmetik und ein großer Raum für Fußpflege - auf das Erdgeschoss verteilt. Küche, Umkleiden und Büroräume werden in der ersten Etage eingerichtet. Das Trainingsgerät für Lichttherapie, welches am jetzigen Standort ganz oben steht, wird im Keller untergebracht.

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Beschlossen und organisiert wurde der Umzug von den neuen Chefs, den Inhabern des Unternehmens „Meister-Wechsel“. Dahinter stehen die beiden Brüder Thomas und Sandro Wockatz. An die verkaufte die langjährige Chefin Frau Hüller das Unternehmen nach langer, zunächst erfolgloser Nachfolger-Suche. Hüller ist seit einem Jahr Angestellte, aber weiterhin noch als Teamleiterin tätig. Sie ist täglich wenige Stunden im Betrieb und möchte ihre Arbeit wie geplant nach und nach herunterfahren. "Von hundert auf null kann ich das nicht", sagt die 68-Jährige. Workaholic sei sie zwar nicht, aber sie hänge doch an ihrem Beruf und habe noch zu viel Spaß daran.

Der neue Standort des Kosmetiksalons "Das Haus der Schönheit" befindet sich auf der Augustastraße 15.
Der neue Standort des Kosmetiksalons "Das Haus der Schönheit" befindet sich auf der Augustastraße 15. © Martin Schneider

Ellen Hüller, Zeit ihres Berufslebens immer als Ausbilderin tätig, sorgt sich auch um nachfolgende Generationen. Da sei manches im Argen und könnte verbessert werden, findet sie. Durch Influencer bei TikTok, Instagram und Co. etwa werde jungen Leuten teilweise ein falsches Bild von der Kosmetik-Branche vermittelt. Ein Ausbildungs-Dschungel, in dem zum Teil dreiwöchige Crash-Kurse zur Kosmetikerin angeboten werden, komme erschwerend hinzu. Wegdrücken könne man den Trend nicht. Man müsse lernen damit umzugehen, ohne pauschal auf die Jugend zu schimpfen.

Und eben weil „wegschimpfen“ nicht funktioniert, engagiert sich Ellen Hüller ganz praktisch im Lobbyverein „Bundesberufsverband der KosmetikerInnen in Deutschland“ und hat mitgearbeitet an einem bundesweit einheitlichen Lehrplan, der gute Lehrinhalte und einen ordentlichen Berufsstart ermöglichen soll. Diese Vorschläge reicht der Verband bei der Regierung ein. „Der Mensch ist eben kein Stück Holz“, sagt die Teamleiterin. Kenntnisse aus unterschiedlichen Bereichen seien wichtig in der nichtmedizinischen Gesundheitsvorsorge - von Dermatologie über Chemie bis hin zur Biologie, Anatomie und Physiologie.

Am neuen Standort sind derweil noch die Handwerker zugange, es wird fleißig gehämmert und gebohrt. Am Mittwochmorgen rückten die Umzugstransporter an, um Möbel und technische Geräte, tags zuvor noch bis zur letzten Minute im Einsatz, am Demianiplatz einzupacken. Für die Kunden werden nach dem Umzug alle Angebote erhalten bleiben - von der Massage der Haut mit feinen sterilen Nadeln über eine computergestützte Hautanalyse mit einer speziellen Kamera bis hin zur Ganzkörpermassage. Zu den neusten Angeboten seit vergangenem Sommer zählen Maniküre und Pediküre mit Schellack, einem speziellen Nagellack, der unter UV- und LED-Licht aushärtet.

Neueröffnung in der Augustastraße: 18. März von 10 bis 17 Uhr