Die FDP will wieder in den Görlitzer Stadtrat. Für die Wahl am 9. Juni stellt sie nun eine Liste mit neun Kandidaten vor. Doch die Partei hatte bei der Wahl 2019 ihren letzten Sitz im Görlitzer Stadtrat verloren und ist seither quasi außerparlamentarische Opposition. Deswegen muss sie nun, um überhaupt für den Stadtrat antreten können, erst einmal ab Anfang März Unterstützerunterschriften sammeln. Insgesamt 160 davon sind nötig.

Prominentestes Gesicht auf der Kandidaten-Liste dürfte die FDP-Kreisvorsitzende Kristin Schütz sein, sie führt die Liste an. Von 2004 bis 2014 war Schütz Abgeordnete im Sächsischen Landtag, von 2009 bis 2014 bereits Stadträtin in Görlitz - bei Amtsantritt damals die jüngste in diesem Gremium. 2022 trat sie als Kandidatin bei der Landratswahl an.

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Weitere Personen sind Martin Braun, Chef der FDP Görlitz und Lehramtsstudent fürs Gymnasium, Stefan Waurich, Abteilungsleiter Personal beim Landkreis Görlitz sowie Lehrer René Tzschoppe. Weiterhin dabei sind der Kulturmanager und studierte Historiker Daniel Breutmann vom Verein „goerlitz21“, Personalplaner Michael Berger, Jeremy Wolf, der seinen Beruf mit "Angestellter" angibt sowie Frank von Woedtke, Referent in der Bundesverwaltung. Letzterer war früher Mitglied der Bündnisgrünen und trat zuletzt 2019 für den Görlitzer Stadtrat an. Als einziger parteiloser Kandidat für die FDP-Liste ist Verwaltungsfachwirt Björn Wendtlandt dabei.

Der jüngste Kandidat ist 21 Jahre alt, der älteste 54. "Urgesteine der Liberalen, wie Michael Vogel und Frank Wittig stellen sich selbst nicht mehr zur Wahl", sagt Schütz, hätten "jedoch ihre volle Unterstützung zugesagt."

Parkplätze und Individualverkehr, Digitalisierung

"Wir brauchen für Görlitz ein zukunftsorientiertes, wirtschaftsfreundliches und weltoffenes Klima, damit Handwerker und Gewerbetreibende, Händler, Unternehmer und Wissenschaftler, kurz alle Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt sich wohlfühlen und unsere Europastadt noch schöner und besser gestalten können, als sie jetzt schon ist", so die gemeinsame Botschaft der Kandidaten.

Erklärte Themen der Freien Demokraten sind neben der Stadthalle - mit Unterstützung des Bundestagsabgeordneten Torsten Herbst - die Themen Parkplätze und Individualverkehr, Digitalisierung und demografische Entwicklung sowie ärztliche Versorgung und Gesundheit. Auch der Denkmalschutz im Zusammenhang mit Tourismus werde eine Rolle spielen. Die FDP möchte wieder "wirtschaftsorientiert, bürgerrechtsbewusst und liberal" die Stimmen der Leistungsbereiten und Leistungsträger im Stadtrat vertreten, lautet das selbst erklärte Ziel.