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Haustürgeschäft: Oberschüler verkaufen Osterhasen in Lampertswalde

Für einen guten Zweck gehen drei Schönfelder Schüler in Lampertswalde von Haus zu Haus. Am Ende nehmen sie 53 Euro ein.

Von Kathrin Krüger
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David, Lisa und Fabian (v.l.) von der Oberschule Schönfeld bieten in  Lampertswalde selbst genähte Osterhasen an.
David, Lisa und Fabian (v.l.) von der Oberschule Schönfeld bieten in Lampertswalde selbst genähte Osterhasen an. © Daniel Schäfer

Lampertswalde. Sie sind klein, süß und handgemacht. Plüschosterhasen, die drei Schönfelder Oberschüler im Ganztagsunterricht und zu Hause fertigten. Die Häschen sollen ein neues Zuhause finden. Denn sie sind Teil des Schulprojektes "Lernen durch Engagement". Lisa, David und Fabian aus der Klasse 7a wollen sie verkaufen.

Die Schüler hätten einen Stand beim kürzlichen Kinderbasar im Ort haben können. Doch das lehnten die jungen Leute ab. Das sei ja wie in der Schule. Sie wollen sich lieber bewegen, so die Siebtklässler. Und so nahmen sie sich einen unterrichtsfreien Tag vor, an dem sie von Haus zu Haus ziehen und die Hasen verkaufen. Mit einer Anzeige im Gemeinde-Mitteilungsblatt machten sie vorab auf ihre Aktion aufmerksam.

Doch ist das heutzutage nicht mehr ganz so einfach. Nicht jeder liest das Gemeindeblatt gründlich. Und Haustürgeschäfte sind in Verruf geraten. Deshalb entschloss sich Fabians Mutter Evelyn Tannert aus Weißig a.R., die Kinder an ihrem Urlaubstag zu begleiten. Um Missverständnisse auszuräumen.

Gleich an der ersten Station macht sich der Erwachsenen-Beistand bezahlt. Ingrid Kossa schaut zwar freundlich auf die niedlichen Tierchen in den hübsch zurechtgemachten Körbchen. Aber etwas komisch findet sie den Besuch trotzdem. Die Lampertswaldaerin erkennt aber Mutter Tannert als Verkäuferin beim Lidl. "Ich nehm fünf Stück für meine Urenkel", sagt die Frau und gibt einen Zehn-Euro-Schein. Nicht ohne die Schüler zu loben, dass sie sich wirklich große Mühe mit den kleinen Hasen gegeben hätten.

Nach einer Stunde alles verkauft

Nicht überall, wo die drei Schüler aus Weißig, Naundorf und Schönfeld klingeln, ist jemand zu Hause. In einem Grundstück wird gerade im Hof gebaut. Tony Klotzsche von der Klempnerei aus Tauscha ist begeistert und will zwei Hasen für seine Kinder. Er strahlt, als er sie aus dem Körbchen nimmt. Die Stofftierchen mit der Kunststofffüllung und den schwarzen Augen in drei verschiedenen Größen sitzen jeweils in einem eigenen kleinen Nestchen. Man sieht ihnen die liebevolle Aufmachung wirklich an.

"Wir waren im Vorjahr in unserem Projekt im Schönfelder Seniorenheim und haben mit den Rentnern gespielt", erzählt Fabian die Geschichte der Osterhasen. Schon da hatte er sie im Ganztagsangebot Nähen in der Schule gebastelt. Und konnte sie an die Rentner verschenken. Dann brachte ihr Klassenlehrer eine Partnerschule in Uganda ins Gespräch. So entstanden weitere Hasen aus Stoff und auch aus Ton, die verkauft werden sollten, um Geld zu sammeln. So manchen Abend saßen Fabian und die anderen noch zu Hause und nähten an den Osterhasen. Das Material bekamen sie aus der Schule.

Auch bei Familie Jentsch gehen die Schüler nicht unverrichteter Dinge vom Hof. "Das sieht doch schön aus - darf ich mal anfassen?", fragt Oma Jentsch. Und kauft. Ebenso eine jüngere Frau. "Die Kinder haben sich wirklich Mühe mit den Hasen gemacht, das ist eine schöne Überraschung", lobt die Lampertswalderin. Das Stofftierchen bekomme in der Stube einen ganz besonderen Platz.

Schon nach einer Stunde haben die drei Schüler alle Hasen verkauft. 53 Euro konnten sie einnehmen. Das ist nicht die Welt, aber immerhin. Das Lob, das die Schüler von den Käufern bekamen, tat ihnen sehr gut. Und sie haben damit zumindest in Lampertswalde bewiesen, dass Haustürgeschäfte doch eine sehr sinnvolle Sache sein können.