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So soll Kamenz bis zur 800-Jahr-Feier aufblühen

Die Kamenzer Stadtgärtner haben 6.500 Frühblüher gepflanzt - und planen schon, wie sich die Stadt 2025 zu ihrem großen Jubiläum präsentieren soll.

Von Ina Förster
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Anja Walusch (l.) und Anna Kaiser von den Kommunalen Diensten Kamenz brachten zusammen mit ihren Kollegen in den letzten Wochen die Frühjahrsbepflanzung in die Erde. Die Gestaltung am Bönischplatz-Kreisel wurde dabei grundhaft erneuert.
Anja Walusch (l.) und Anna Kaiser von den Kommunalen Diensten Kamenz brachten zusammen mit ihren Kollegen in den letzten Wochen die Frühjahrsbepflanzung in die Erde. Die Gestaltung am Bönischplatz-Kreisel wurde dabei grundhaft erneuert. © Matthias Schumann

Kamenz. Dass sich Kamenz bis zur 800-Jahr-Feier 2025 noch mehr herausputzen will, ist kein Geheimnis. Immerhin werden im Jubiläumsjahr Zehntausende Gäste aus nah und fern erwartet. In verschiedenen Arbeitsgruppen plant man seit Monaten die großen und kleinen Höhepunkte. Doch auch das Gesamtbild der Stadt wird auf den Prüfstand gestellt. Der erste Eindruck soll schließlich stimmen. Und dazu gehören die Grünflächen, Parks und blühenden Ecken der Lessingstadt.

Auch das 26-köpfige Team der Stadtgärtnerei der Kommunalen Dienste Kamenz (KDK), darunter sechs Azubis, hat im Vorfeld deswegen jede Menge zu tun. Obwohl das Festjahr erst in einigen Monaten startet, sind es vor allem die Vorbereitungen im landschaftsgestalterischen Bereich, die Vorlauf benötigen.

Wildgehölze im Kamenzer Volkspark gerodet

"Wir haben bereits im Winter begonnen, in vielen Ecken der Stadt, aber auch in den Ortsteilen eine gewisse Grundordnung herzustellen, damit wir im kommenden Frühjahr nicht überrollt werden von der Arbeit", sagt Manuela Rutkowsky, Chefin der Stadtgärtnerei. So habe man zum Beispiel den Volkspark schon einmal grundhaft überholt und dort Wildgehölze gerodet.

Das KDK-Team habe viel geschafft über die letzten Wintermonate. "Dass es wettermäßig kein richtiger Winter war, kam uns entgegen", meint Manuela Rutkowsky. Vor allem Strauchschnitte, aber auch Baumpflege habe man betreiben müssen. "Es gab aber nicht so viele Fällungen wie in den Vorjahren."

Für gefällte Bäume wird Ersatz gepflanzt

Direkt in der Stadt habe man beispielsweise an der Forst- und Haydnstraße aktiv werden müssen. "Es ist auffällig, wie eben auch die Laubbäume durch die letzten Dürrejahre gelitten haben. Das Ausmaß sehen wir bei ihnen später als bei den Nadelbäumen, von denen schon viele nicht mehr zu retten waren", sagt die 51-Jährige. Gefällte Bäume würden durch Neupflanzungen ersetzt, wie in Kürze an der Haydnstraße. "Da kommen wieder Linden hin", kündigt Manuela Rutkowsky an. Zum nächsten Neugeborenen-Empfang der Stadt sollen sie gepflanzt werden.

Vorerst kam aber die Frühjahrsbepflanzung in der Erde. Rund 6.500 Hornveilchen setzten die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei in den vergangenen Wochen ein. Die farbigen Tupfer stechen am Bahnhof, an verschiedenen Kreuzungsbereichen der Stadt, in den Pflanz-Kaskaden der Altstadt und am Bönisch-Kreisel ins Auge.

Kreisverkehr: Blumenampeln neu, Sträucher gerodet

Dort gab es aktuell die größte Veränderung. Denn seit der Kreisel vor 17 Jahren nach einem Komplett-Umbau neu eröffnet wurde, waren die Pflanzungen arg in die Jahre gekommen. "Die Staudenfläche war vergrast und die eigentliche Pflanzfläche sehr zugewachsen. Wir mussten hier ausroden und neuen Boden einbringen", sagt Manuela Rutkowsky. Das Ergebnis fällt positiv auf.

Dass obendrein bepflanzte Hängeampeln an der Kreisel-Beleuchtung angebracht wurden, ist auch neu. Selbige entdeckt man seit ein paar Tagen übrigens auch wieder rund um den Kamenzer Markt. Frisch bepflanzt mit Frühblühern vervollständigen sie das Konzept der Altstadtbegrünung. Ende Mai kommt dann die Sommerbepflanzung hinein. Entsprechende Wechseleinsätze werden jetzt schon bepflanzt, damit sie ab Juni in aller Pracht die Stadt schmücken.

"Die Ampeln vom Kreisverkehr hingen bislang am Sandberg und der Wallstraße, konnten dort aber nicht optimal von uns bewirtschaftet werden", erklärt Rutkowsky. Am Bönisch-Kreisel kämen sie besser zur Geltung.

Blühende 800 fürs Kamenzer Jubiläumsjahr geplant

Für die 800-Jahr-Feier sei man bereits in die Experimentierphase gegangen. "Natürlich möchten wir die Stadt auch blütenreich präsentieren. Ideen gibt es einige, mit Sicherheit wird sich die Jubiläumszahl 800 aber in unzähligen Blumen wiederfinden", verrät Manuela Rutkowsky.

Da man diese flach auf der Erde nicht so gut erkennen würde, tüfteln die Stadtgärtner jetzt schon an bepflanzten Aufstellern, die schräg an den Ortseingängen der Stadt oder Ortsteilen, von denen auch einige 800 Jahre alt werden, aufgestellt werden sollen. "Die Blumen wachsen aber nicht einfach schräg, sie richten sich trotzdem senkrecht nach der Sonne aus. Deshalb müssen wir ein bisschen experimentieren und haben dafür eine Versuchsanordnung in diesem Sommer", erklärt Rutkowsky.

Neben der Vorbereitung aufs Jubiläum warten zudem die regulären Arbeiten. "Die Saison beginnt bald mit der ersten Rasenmahd, wenn es wärmer wird Anfang Mai, dann kommen wir kaum hinterher, immerhin versorgen wir mittlerweile 19 Ortsteile mit", sagt die Stadtgärtnerei-Chefin. Der Hutberg fordere ebenso Aufmerksamkeit. Und im August steht das Forstfest an. "Ich sage nur eines: Die Teilnehmerzahl steigt auf 1.721 Schüler!" Bereits 2023 sei die Fülle der herzustellenden Forstfestkränze kaum zu bewältigen gewesen.