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Bund beteiligt sich an Kosten des Lösch-Einsatzes in der Sächsischen Schweiz

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht macht sich ein Bild von der Lage im Waldbrandgebiet in der Sächsischen Schweiz. Die Bundeswehr ist mit mehreren Hubschraubern zum Löschen und Erkunden im Einsatz.

Von Andrea Schawe
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Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht machte sich mit Ministerpräsident Michael Kretschmer (2.v.l.) und Innenminister Armin Schuster (r.) ein Bild von der Einsatzlage.
Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht machte sich mit Ministerpräsident Michael Kretschmer (2.v.l.) und Innenminister Armin Schuster (r.) ein Bild von der Einsatzlage. © kairospress

Schmilka. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat Sachsen am Montag zugesichert, dass die Kosten für den Einsatz der Bundeswehrkräfte im Waldbrandgebiet der Sächsischen Schweiz vom Bund übernommen werden.

"In einer solchen Situation sind Kosten noch nie abgerechnet worden", sagte Lambrecht am Montag in Schmilka. Sie sehe "keine Veranlassung, dass man davon abweicht". Sie hat sich am Montag zusammen mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) ein Bild von der Lage gemacht.

Einsatz der Bundeswehr in der Sächsischen Schweiz ist bis 7. August geplant

Das Militär ist in dem Gebiet seit Tagen mit mehreren Hubschraubern der Typen NH90 und H145 zum Löschen und Erkunden im Einsatz. Die Bundeswehr stellte auch einen Tankwagen. „Es wurde bisher eine Million Liter Löschwasser ausgetragen“, sagte Lambrecht. Die Soldatinnen und Soldaten haben 200 Flugstunden absolviert.

Sie lobte die Zusammenarbeit mit der Bundes- und Landespolizei, den Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk und auch den tschechischen Kollegen. Der Einsatz der Bundeswehr ist bis zum 7. August geplant, sagte Lambrecht. Sie hoffe, "dass bis dahin die Gefahr gebannt ist".

Michael Kretschmer: "Das Feuer hat eine klaffende Wunde gerissen"

Kretschmer bedankte sich bei für den Einsatz der Bundeswehr, "dafür, was die Bundeswehr hier leistet für Sachsen". Der Einsatz werde alle noch lange beschäftigen. "Das Feuer hat eine klaffende Wunde hier im Nationalpark gerissen. Man will gar nicht hinsehen", sagte Kretschmer nach einem Aufklärungsflug per Hubschrauber.

Die Natur werde diese Wunde zwar wieder heilen. Trotzdem müsse sich Sachsen damit auseinandersetzen, welche Konsequenzen das hat "für die Waldwirtschaft, für die Aufklärung der Bevölkerung, für den vorsorgenden Brandschutz". Es gehe darum, sich stärker aufzustellen, um schnell bei einem Waldbrand handeln zu können.

Wie vorhergesagt hat es in der betroffenen Region am Montagnachmittag geregnet. So froh die Einsatzkräfte über den teils kräftigen Niederschlag waren, gereicht hat der etwa 15-minütige Schauer nicht. "Es müsste schon mehrere Tage stark regnen, um wirklich etwas zu bewirken", sagte Hanspeter Mayr, der Sprecher der Nationalparkverwaltung.

Am Montag wurden am Großen Winterberg und im Zschandgebiet die Glutnester im Boden eingedämmt, sagte Thomas Kunz, der Sprecher des Landratsamts. Dabei werde der Boden umgewälzt und aus der Luft ein Schaumteppich ausgebreitet, um Barrieren zu bilden. Kunz zufolge wurde am Sonntagabend bei einem Drohnenflug ein weiteres Feuer in 20 Metern Höhe entdeckt, das für die Feuerwehrleute nicht erreichbar ist und daher mit Hubschraubern bekämpft wurde. Es waren insgesamt etwa 550 Kräfte im Einsatz.