Als der Ebersbach-Neugersdorfer Mario Kumpf 2019 für die AfD zur Landtagswahl antrat, holte er das Direktmandat im Wahlkreis "Görlitz 3" (Löbau, Ebersbach-Neugersdorf, Herrnhut und weitere Kommunen) quasi im Handstreich. Doch schwerer als einst die Gunst der Wähler war es für ihn zur bevorstehenden Landtagswahl, auch wieder die Gunst seiner eigenen Partei zu gewinnen. Die hat den gelernten Koch nämlich in den letzten Wochen in zwei Gängen regelrecht abserviert.
Ende Februar hievte der AfD-Kreisverband nicht erneut Kumpf aufs Schild für das Direktmandat im Wahlkreis "Görlitz 3", sondern dessen Konkurrenten Roman Golombek. So gesehen geschwächt reiste Kumpf daher am vergangenen Wochenende zum Listenparteitag seiner Partei in Glauchau, um wenigstens einen aussichtsreichen Listenplatz zu ergattern. Doch dort erteilte ihm seine Partei die endgültige Absage.
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Zunächst unterlag Kumpf bei der Wahl um den äußerst aussichtsreichen Listenplatz 19 in einer Kampfabstimmung seinem Konkurrenten Torsten Gahler. Der hatte zuvor selbst in seinem Kreisverband Erzgebirgskreis die Wahl um das dortige Direktmandat verloren, wird nun aber aller Wahrscheinlichkeit nach erneut über die Liste in den Landtag einziehen.
Mario Kumpf dagegen wurde beim Listenparteitag weiter und weiter nach hinten durchgereicht und verlor jede Chance auf eine aussichtsreiche Platzierung. Seine politische Karriere dürfte damit zumindest in der AfD nach nur fünf Jahren im Landtag beendet sein. Er ist noch im Stadtrat von Ebersbach-Neugersdorf und im Görlitzer Kreistag. Mario Kumpf war für die SZ nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. (SZ)