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Von Kerosin-Regen bis Weihnachtsärger - das waren die Aufreger des Jahres

Das ist die Top Ten der bestgelesenen Löbauer und Zittauer Artikel aus dem ablaufenden Jahr. Tausende Leser interessierten sich für diese Themen.

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Das hat unsere Leser 2023 am meisten bewegt.
Das hat unsere Leser 2023 am meisten bewegt. © Appeldorn, Weber, Mann, Boeing, Montage: SZ

Weit über 3.500 Artikel sind im Jahr 2023 bei sächsische.de zu Entwicklungen und Entscheidungen in den Städten, Gemeinden und Orten in und um das Dreieck Ebersbach-Neugersdorf, Löbau und Zittau erschienen. Diese zehn haben die meisten Menschen gelesen:

Platz 10: Hand in Hand in den Tod

Ein schwerkrankes Rentnerehepaar aus dem Zittauer Gebirge hat sich für ein selbstbestimmtes Sterben in der Schweiz entschieden - ein großes Tabu.
Ein schwerkrankes Rentnerehepaar aus dem Zittauer Gebirge hat sich für ein selbstbestimmtes Sterben in der Schweiz entschieden - ein großes Tabu. © Rafael Sampedro

Es ist eine lebenslange, große Liebe, die auch der Tod nicht scheiden konnte. Ein schwerkrankes Ehepaar aus dem Zittauer Gebirge ist nach einem langen und glücklichen gemeinsamen Leben auch gemeinsam gestorben: An einem schönen Julitag sind die Eheleute Hand in Hand für immer eingeschlafen - in einer Klinik für Freitodbegleitung in der Schweiz. Die bewegende Geschichte einer mutigen Entscheidung.

Platz 9: 500 Meter-Nachtzug Amsterdam-Prag legt Trilex-Strecke lahm

Der Nachtzug.
Der Nachtzug. © Carsten Jurschik

Mitte Oktober blockierte ein 500 Meter langer Sonderzug die Trilex-Strecke Dresden-Zittau. Der Touristenzug vom Amsterdam nach Prag wurde wegen Bauarbeiten auf seiner Stammstrecke übers Oberland umgeleitet. Dort kam es zu einer Havarie an der Lok. Die Folge: Stillstand und massive Zugausfälle. Die Rettung waren schließlich zwei Loks aus Tschechien, die den Zug abschleppten.

Platz 8: Vorwurf: Patient in Notaufnahme Zittau entwürdigend behandelt?

Renate Eißler kümmert sich aufopferungsvoll um ihren pflegebedürftigen Mann Eberhard.
Renate Eißler kümmert sich aufopferungsvoll um ihren pflegebedürftigen Mann Eberhard. © © Markus van Appeldorn

Weil ihr Mann Eberhard (86) unter starken Schmerzen leidet, alarmiert die Olbersdorferin Renate Eißler im Mai den Notarzt und lässt ihn in die Notaufnahme des Klinikums Zittau bringen. Von dort habe sie dann einen Anruf erhalten: "Warum haben Sie Ihren Mann ins Krankenhaus geschickt? Hatten Sie keine Lust mehr auf die Pflege?", schildert sie. Das Klinikum sprach von einer Kommunikationspanne. Eberhard Eißler verstarb nach zwei erneuten Einweisungen ins Klinikum Zittau dort am 25. Juni.

Platz 7: Neuer Herrnhuter Sonderstern zu astronomischen Preisen

Heike Csoti von der Herrnhuter Comenius-Buchhandlung hält einen "Stern der Literatur" in den Händen. Er ist zum 125. Jubiläum der Buchhandlung aufgelegt worden.
Heike Csoti von der Herrnhuter Comenius-Buchhandlung hält einen "Stern der Literatur" in den Händen. Er ist zum 125. Jubiläum der Buchhandlung aufgelegt worden. © Matthias Weber

Aus alten Büchern fertigen die Herrnhuter seit diesem Jahr eine neue Sonderedition, den "Stern der Literatur". Anlass war der 125. Geburtstag der Comenius-Buchhandlung, die zur Sternemanufaktur gehört. Allerdings kann die Produktion die Nachfrage kaum befriedigen. Die Folge: Es bilden sich am ersten Verkaufstag ellenlange Schlangen und kurz danach werden die ersten Sterne online für bis zu 888 Euro angeboten.

Platz 6: Busfahrer schlagen Alarm: "Bedingungen sind unwürdig"

Der Abstellplatz der DB Regio Bus an der Neusalzaer Straße in Zittau. Hier sind die Bedingungen besonders schlecht.
Der Abstellplatz der DB Regio Bus an der Neusalzaer Straße in Zittau. Hier sind die Bedingungen besonders schlecht. ©  Rafael Sampedro

Mit dem Wechsel vom Busbetreiber KVG zur DB Regio Bus Ost im Juli verschlechtern sich vor allem für die Busfahrer der DB Regio die Arbeitsbedingungen erheblich: nicht ausreichend oder nicht annehmbare Toiletten, keine richtigen Pausenräume, schlechte, unbeleuchtete Parkplätze. Nach massiver Kritik reagiert die DB, stellt einiges um und verspricht Besserung - wenn erst der eigene Betriebshof da ist.

Platz 5: Schwerer Motorrad-Unfall bei Lückendorfer Bergrennen

Der zum Lückendorfer Bergrennen alarmierte Rettungshubschrauber hob beim Forsthaus in Lückendorf ab.
Der zum Lückendorfer Bergrennen alarmierte Rettungshubschrauber hob beim Forsthaus in Lückendorf ab. ©  Matthias Weber

Das Lückendorfer Bergrennen am ersten Augustwochenende wurde in diesem Jahr von einem schlimmen Unfall überschattet. Bei einem der ersten Läufe am Sonnabend stürzt der österreichische Teilnehmer Dieter Fleischer mit seinem historischen Motorrad auf regennasser Fahrbahn und wird schwer verletzt. Später kommt raus: Vor seiner Heimkehr lag er monatelang im Klinikum Görlitz im Koma. Und will im Sommer wieder in Lückendorf antreten.

Platz 4: Schaffnerin wirft Reisegruppe trotz gültiger Fahrkarten aus dem Trilex

Tom Streit organisiert Bahnhofskneipen-Touren. Er und seine Gäste erlebten nun bei Trilex einen Rausschmiss.
Tom Streit organisiert Bahnhofskneipen-Touren. Er und seine Gäste erlebten nun bei Trilex einen Rausschmiss. © privat

Der Leipziger Tom Streit ist Eisenbahn-Fan - und ein echter Tariffuchs. Diese Kenntnisse nutzt er auch stets, wenn er Bahnkneipentouren organisiert und so für seine Gruppen stets den günstigsten Fahrkartenmix wählt. Als er im Februar mit einer solchen Gruppe zwischen Liberec und Dresden unterwegs ist, wirft eine Trilex-Schaffnerin die ganze Gruppe aus dem Zug - der Ticket-Mix sei nicht zulässig.

Platz 3: Riesen-Enttäuschung wegen Heiligabend-Spende

Eine Ausgabestelle der Oberlausitzer Tafel.
Eine Ausgabestelle der Oberlausitzer Tafel. © Rafael Sampedro (Symbolbild)

Christian Pfeiffer aus Neugersdorf wollte Weihnachten 2022 Bedürftigen zum Fest ein warmes Essen spendieren. Der Rentner organisierte 50 Essensportionen und wollte sie bei der Ausgabestelle der Tafel in Ebersbach austeilen. Das klappte trotz vorheriger Absprache nicht optimal. Pfeiffer musste mit seinem großzügigen Angebot schließlich draußen in der Kälte stehen und wurde auch nicht alles los, weil die Tafel-Kunden schlicht nicht darüber informiert waren. Die Tafel räumte im Nachgang ein, dass die Aktion nicht optimal verlaufen sei. Dennoch sei man dankbar für das Engagement.

Platz 2: Todesfahrer-Prozess: Witwe rührt Gerichtssaal zu Tränen

Die Straße Dreihäuser zwischen Oderwitz und Hainewalde nach dem tödlichen Unfall.
Die Straße Dreihäuser zwischen Oderwitz und Hainewalde nach dem tödlichen Unfall. © LausitzNews/Philipp Mann (Archiv)

Im März 2021 verursacht ein junger Mann einen Unfall, bei dem ein Familienvater (49) auf seinem Motorrad stirbt. Zwei Jahre später der Prozess wegen fahrlässiger Tötung am Amtsgericht Zittau. Weil der Angeklagte sich nie an sie gewendet hatte, richtet die Witwe rührende Worte an den Mann: "Es geht uns nicht um Strafe. Es geht uns um Einsicht. Davor kann man nicht davonlaufen. Auch wir können nicht davonlaufen."

Platz 1: Jumbo lässt im Tiefflug 110 Tonnen Kerosin über dem Zittauer Gebirge ab

So ein Jumbo-Jet der amerikanischen Frachtfluggesellschaft Atlas Air hat über dem Zittauer Gebirge etliche Tonnen Treibstoff abgelassen.
So ein Jumbo-Jet der amerikanischen Frachtfluggesellschaft Atlas Air hat über dem Zittauer Gebirge etliche Tonnen Treibstoff abgelassen. © Boeing

An einem Augustabend machen viele Menschen am Himmel über der Oberlausitz eine merkwürdige Beobachtung: Eine Boeing 747 fliegt da in geringer Höhe - und aus den Tragflächen sieht man einen Kerosinschleier entweichen. Der Frachtjumbo hatte kurz nach dem Start in Leipzig wegen eines Notfalles umkehren müssen - um für die Landung Gewicht zu verlieren, ließ er zu einem guten Teil über dem Zittauer Gebirge 110 Tonnen Kerosin ab.