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Meißen: Bronze für die Jahnhalle

Mit Spenden und Fördervereinbarungen hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz Rettung und Wiederaufbau unterstützt. Daran soll eine Tafel erinnern.

Von Harald Daßler
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An der Jahnhalle übergibt DSD-Ortskurator Reinhard Plüschke  die  Bronzetafel an die Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung Meißen Ina Heß.
An der Jahnhalle übergibt DSD-Ortskurator Reinhard Plüschke die Bronzetafel an die Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung Meißen Ina Heß. © Claudia Hübschmann

Meißen. Die Jugendstil-Fassade leuchtet wieder. Seit die Arbeiten zur Sanierung von Dach und Fassade abgeschlossen sind, bietet die Jahnhalle auf dem Jüdenberg wieder einen Blickfang. Die nach Pflegearbeiten an Bäumen und Hecken freigeschnittene Ansicht ist auch ein schöner Abschluss der sanierten und zu neuem Leben erwachenden Görnischen Gasse. Darauf wies Dr. Reinhard Plüschke hin. Im Auftrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz hatte sich der Meißner Ortskurator an der von außen sanierten Halle mit Ina Heß und Bill Quaas von der Bürgerstiftung Meißen verabredet. Er hatte eine kleine Tafel aus Bronze mitgebracht, die künftig den Haupteingang zieren wird.

Die Tafel weist darauf hin, dass die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) an den Arbeiten Rettung und Modernisierung der Halle unterstützt hat. Das geschah über vier Förderverträge. „Zunächst half die private DSD 2020 mit 20.000 Euro, den Fußboden zu erneuern. Dann konnte sie dank weiterer zweckgebundener Spenden mit 80.000 Euro Dachdeckerarbeiten und mit 94.235 Euro die Fassadensanierung unterstützen. Zuletzt förderte sie die Fensterrestaurierung mit 139.084 Euro“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stiftung, die ihren Sitz in Bonn hat.

Mit der Förderung konnte die DSD auch helfen, den notwendigen Eigenanteil für in Aussicht gestellte Mittel der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM) für die Denkmalpflege zu gewährleisten. „Die einzigartige, das Stadtbild nachhaltig prägende Jugendstilhalle gehört zu den über 800 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen fördern konnte.“

„Ein stolzer Betrag“

Auf reichlich 330.000 Euro summieren sich deren Fördergelder – ein stolzer Betrag, wie Reinhard Plüsche bei der Übergabe der Tafel an die Vorsitzende der Bürgerstiftung Ina Heß betonte. „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mithilfe der Glücks-Spirale“ lautet die Inschrift. Neben dem Haupteingang, in den gerade die wieder aufgearbeitete Tür der 1895 errichteten Halle eingesetzt worden ist, wird die Bronzetafel einen festen Platz finden.

„Ganz Meißen kann stolz sein, dass die Jahnhalle wieder auferstanden ist und sich in alter Schönheit zeigt“, sagte der Ortskurator, der sich auch für das Engagement derjenigen bedankte, die sich in der eigens für diesen Zweck gegründeten Bürgerstiftung seit 2017 um die Jahnhalle bemühen.

Noch ist viel zu tun, bis nach der Rettung und Modernisierung auch von der Nutzung der Jahnhalle die Rede sein kann. Im Inneren stehen Arbeiten an der Elektroinstallation sowie der Einbau von Sanitäranlagen an, wie Dr. Nobert Hermann von der Bürgerstiftung informiert. Auch das Nebengebäude soll hergerichtet und mit einem noch zu bauenden Übergang von der Galerie der Jahnhalle aus verbunden werden. Die entstehenden Räume sollen zum Aufbewahren von Spiel- und Sportgeräten aus der Halle und vom Freiareal genutzt werden. Ein Verein habe bereits Interesse an der Einmietung bekundet, sagt Norbert Herrmann. Auf dem Dach des sanierten Nebengebäudes könnte ein Café entstehen.

Steigende Preise für Baumaterialien haben zu Verzögerungen geführt, aber auch zu neuen Ideen. Ein Kaffeekränzchen an diesem Freitag, für das Plätze über eine Auktion ersteigert werden konnten, ist eine davon. Und es bedarf weiter der Eigenleistung vieler Helfer, um das Ziel zu erreichen: Im Herbst des nächsten Jahres soll die Jahnhalle nutzbar sein. An diesem Samstag lädt die Bürgerstiftung Meißen zum nächsten Aktionstag auf die Baustelle ein. Allen Helfern wird „ein Mix aus Bauen, Putzen, Entspannen und Spaßhaben in und um die Jahnhalle“ versprochen.