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Gewerkschaft feiert höhere Ausbildungsvergütung für Bäcker im Kreis Meißen

Die Auszubildenden der über 80 Bäckereien im Landkreis Meißen erhalten seit diesem Jahr ein kräftiges Lohn-Plus. Für die Gewerkschaft NGG ein wichtiger Schritt aus der Fachkräfte-Krise der Branche.

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Symbolfoto: Brot backen ist Handarbeit, und die will gelernt sein. Am besten mit entsprechender Vergütung.
Symbolfoto: Brot backen ist Handarbeit, und die will gelernt sein. Am besten mit entsprechender Vergütung. © Claudia Hübschmann

Landkreis. Vollere Taschen für Bäckerei-Azubis: Die Gewerkschaft NGG hat in einer Pressemitteilung darauf hingewiesen, dass es für Nachwuchs-Bäcker nun eine wesentliche höhere Ausbildungsvergütung gebe. Azubis im ersten Ausbildungsjahr erhalten jetzt 860 Euro pro Monat, im zweiten Jahr sind es 945 Euro und im dritten Lehrjahr 1.085. Das entspricht einem Plus von 180 bis 200 Euro im Vergleich zu der vorherigen Vergütung. Im Landkreis gibt es laut NGG 84 Bäckereien beziehungsweise deren Filialen, die von diesen Änderungen betroffen sind.

Die neue Ausbildungsvergütung gilt rückwirkend seit dem 1. August 2023 und wurde im Februar 2024 im Rahmen einer Bekanntmachung des Bundesanzeigers veröffentlicht, wie die Handwerkskammer Dresden erklärt. Außerdem werde es bis zum Jahresende noch eine Inflationsausgleichsprämie von 50 Euro pro Monat geben. "Dazu gibt es auch noch ein Ticket-Geld von 29 Euro im Monat für den ÖPNV. Da kommt also einiges zusammen", erklärt NGG-Geschäftsführer Lißner. Ein weiteres Plus ist für den 1. Januar 2025 geplant: Dann steigen die Auszubildenden-Löhne im ersten Lehrjahr auf 930 Euro, im zweiten Lehrjahr auf 1.015 Euro und im dritten Jahr auf 1.155 Euro.

Die Arbeit in Bäckereien sei interessant und krisensicher. Mehr Geld für Auszubildende soll die Branche für Neulinge wieder attraktiver machen. Das sei dringend notwendig. Die Gewerkschaft beobachtet einen Schwund an Azubis: In den sächsischen Bäckereien sei die Zahl der Auszubildenden in den letzten zehn Jahren um zehn Prozent zurückgegangen. Die NGG beruft sich dabei auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.

Um den Bäckerberuf nachhaltig zu stützen, müsse auch der Lohn nach der Ausbildung stimmen. "Eine faire Bezahlung bedeutet, dass jede Bäckerei im Kreis Meißen den Tariflohn zahlt", so NGG-Chef Lißner. Das schlage sich auch in der Qualität des Produkts nieder. Schon jetzt versuchten viele Betriebe, fehlende Fachkräfte durch Quereinsteiger zu ersetzen, moniert die Gewerkschaft. „Backen ist ein Handwerk. Und das muss man lernen. Dazu müssen die Bäckereien aber auch eine gute Ausbildung bieten“, schließt Lißner. (SZ)