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Urlaubskarte aus Meißen: "Mit Bier geht's eigentlich"

Der Meißner Künstler Olaf Fieber bringt Schwung ins Meißner Postkartengeschäft – mit einer witzigen Edition. Die Motivauswahl ist groß.

Von Andre Schramm
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Olaf Fieber in seinem Atelier. Pünktlich zur bevorstehenden Urlaubssaison hat er witzige Postkarten herausgebracht.
Olaf Fieber in seinem Atelier. Pünktlich zur bevorstehenden Urlaubssaison hat er witzige Postkarten herausgebracht. © Claudia Hübschmann

Meißen. Möglicherweise liegt es an der sonnigen Wandfarbe in Olaf Fiebers Atelier in der Görnischen Gasse. Dem Porzellankünstler gehen die Ideen nicht aus: Nach dem "Kulturbeutel", der wortwörtlich gemeint war, und dem Gin samt Tasse hat nun die nächste Aktion Marktreife erreicht. Gerade noch rechtzeitig vor der bevorstehenden Urlaubssaison erscheint eine Postkarten-Edition im Comic-Stil.

Schreibt überhaupt noch jemand Postkarten? "Weiß ich nicht. Wenn ich eine gute Karte sehe, nehme ich sie mit", sagt Fieber. Genau das sei auch seine Motivation gewesen. Etwas zu schaffen, das sich abhebt von dem, was sonst so in den Postkartenständern Runden fährt. "Vielleicht nimmt der eine oder andere dann doch mal wieder den Kuli in die Hand, statt einfach nur Fotos über Messenger-Dienste heimzuschicken", hofft er.

Inzwischen ist die neue Serie auf rund 30 verschiedene Motive angewachsen. So gibt es zum Beispiel eine Postkarte mit unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Analog zur Augenarzt-Sehtafel (Snellen-Tafel) sind die Highlights in unterschiedlichen Größen darauf abgebildet. Untendrunter steht: "Ich hab's gesehen".

Auf einer anderen Karte grüßt eine Eintagsfliege mit "Bis morgen". "Fummel nicht so rum" samt Bild des Traditionsgebäcks und "Für meine Gudsden dahäme" im Zusammenhang mit einer Meissener Kaffeetasse gehören zu den weiteren Motiven. Wer "einfach mal Dampf ablassen möchte", kommt auch auf seine Kosten – mit dem Dampfer auf der Elbe. „Mit einem Lächeln meisterst du den Alltag leichter, gerade in Zeiten, in der der Humor oft zu kurz oder ganz zu verschwinden droht“, schreibt Olaf Fieber dazu auf seiner Webseite.

Ein echter Meißner darf das

Und weil es so viel Spaß macht, wird auch die Stadt auf die Schippe genommen. So zum Beispiel auf einer Karte mit der schwarzen Silhouette der Meißner Altstadt. Dort liest man: "Mit Bier geht's eigentlich". Dazu gibt es die Empfehlung fürs lokale Hopfengetränk. Als echter Meißner darf Olaf Fieber sowas.

Auf vielen dieser Postkarten gibt es außerdem ein Wiedersehen mit den "Fiebis". Der Name für die Comic-Helden stammt allerdings nicht vom Urheber selbst, sondern vielmehr von den Menschen um ihn herum. Zudem ist auf jeder Karte ein kleines Herz versteckt. Für die Botschaft ("Mit Grüßen aus Meißen") fand sich ebenfalls noch ein Plätzchen.

Fertig ist der Künstler damit aber noch nicht. Nach dem gleichen Prinzip ist er aktuell dabei, berühmte Persönlichkeiten der Stadt zusammenzutragen, und auf die Karten zu bringen. Auf einem ersten Entwurf ist schon Heinrich I. mit einer leeren Sprechblase zu sehen.

Es ist nicht Fiebers erster Ausflug in die Postkartenwelt. Vor einer Weile hatte er schon einmal Urlaubskarten mit Grafiken von Meißner Sehenswürdigkeiten herausgebracht. Diese sind wie der Kulturbeutel nach wie vor in seinem Atelier (mittwochs bis samstags von 13 Uhr bis 17.30 Uhr) erhältlich. Die neue Postkarten-Edition gibt es außerdem in der Tourist-Information und in der Meißener Buchhandlung. Kostenpunkt: 2 Euro pro Stück.