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Gegen Bebauung „Am Ton“, für einen sicheren Schulweg in Klipphausen

Eine Wählerliste für den Ortschaftsrat Gauernitz will sich in Klipphausen mehr Gehör im Gemeinderat verschaffen. Dazu streben sie die Mehrheit an.

Von Uta Büttner
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Torsten Otte (v.l.), Ulf Kühnel und Jens Topa kandidieren unter anderen für den Ortschaftsrat in Gauernitz.
Torsten Otte (v.l.), Ulf Kühnel und Jens Topa kandidieren unter anderen für den Ortschaftsrat in Gauernitz. © Uta Büttner

Klipphausen. Die Wählerinitiative Elbtal-Klipphausen (WIEK) hat ein klares Ziel vor Augen: Sie will bei den Kommunalwahlen am 9. Juni die Mehrheit im Ortschaftsrat Gauernitz erreichen, „weil wir gern den Ortsvorsteher stellen möchten“, erklärt Ulf Kühnel. Er war bereits in den vergangenen fünf Jahren Ortschaftsratsmitglied.

Er und Jens Topa, der ebenfalls seit 2019 für die WIEK im Ortschaftsrat sitzt, wünschen sich eine bessere Vertretung im Gemeinderat. Brennendes Thema sei die geplante, weitere Bebauung in Gauernitz „Am Ton“, nahe der B6. Deshalb kandidieren auch Torsten Otte, Stefanie Loske und Klaus Dreyer, alle Drei aus besagtem Wohngebiet, um ihre Interessen noch deutlicher machen zu können.

Eines wissen die Fünf: Ein Ortschaftsrat hat nur eine beratende Funktion und damit nicht wirklich einen Einfluss auf die Entscheidungen in der Gemeinde. Denn diese werden im Gemeinderat getroffen. „Uns ist bewusst, dass wir beschränkte Möglichkeiten haben, aber wir können unsere Themen immer im Gemeinderat anbringen“, sagt Otte. Der Ortsvorsteher könne im Gemeinderat nachdrücklich die Position des Ortschaftsrates darlegen. Und das hätten die Fünf vermisst.

„Wir waren unzufrieden, weil die Meinung nicht vollumfänglich in den Gemeinderat weitergegeben wurde“, sagt Otte, der eine Bürgerinitiative mit anderen gegründet hatte, um den Bau weiterer Einfamilienhäuser „Am Ton“ zu verhindern. Zudem wünschen sich die Kandidaten eine bessere Kommunikation und Information. „Es ist wichtig, dass der Ortsvorsteher im Ortschaftsrat aus erster Hand aus den Gemeinderatssitzungen berichtet“, sagt Topa. Das hätten die WIEK-Mitglieder in den vergangenen fünf Jahren vermisst.

B6 ist gefährlicher Schulweg

Zudem will sich die WIEK dem Thema der sicheren Schulwege verstärkt wieder widmen. Insbesondere die B6 und der Kreuzungsbereich Langer Weg und B6 im Klipphausener Ortsteil Gauernitz ist aufgrund einer leichten S-Kurve und damit verbundener schlechter Sicht sehr gefährlich für Kinder, die tagtäglich die Straßen dort überqueren müssen, weil die Bushaltestellen sich an der Bundesstraße befinden.

Um einen sicheren Schulweg herzustellen, hatten Jens Topa und Holger Loose 2018 eine Bürgerinitiative gegründet. Vorschläge, wie die Verkehrssituation für alle sicherer gemacht werden kann, hatte die Bürgerinitiative damals vorgelegt. Sie reichten von Fußgängerüberweg und Ampel an verschiedenen Stellen bis hin zu einer Verkehrsinsel. Auch würden sich die Einwohner sofort eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 Kilometer pro Stunde auf der B 6 wünschen. Nichts von dem wurde seither umgesetzt. Lediglich eine mobile Geschwindigkeitstafel sorgt dafür, dass der eine oder andere doch auf das Bremspedal drückt. Doch eine sichere Lösung müsse her.

Unterstützung der 800-Jahr-Feier in Wildberg

Weitere Themen der WIEK sind der Naturschutz und die Landwirtschaft. Als Pilotprojekt könnte sich Kühnel vorstellen, eine PV-Anlage auf dem Vereinshaus in Constappel zu errichten. Der Strom soll als Eigenbedarf des Gebäudes dienen und an die Nachbarn verkauft werden, die damit preiswertere Energie bekommen könnten, so seine Idee. „Wir sind gegen den Zubau landwirtschaftlicher Flächen mit PV-Anlagen“, sagt Otte. Für diese habe die Kommune genügend Dachflächen zur Verfügung.

Und noch ein wichtiger Punkt steht auf der Agenda. 2027 feiert der Ortsteil Wildberg sein 800-jähriges Jubiläum. „Wir wollen als Ortschaftsrat unterstützend tätig sein“, betont Kühnel.