Ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis hat am Dienstagabend unter dem Motto „Pirna ist bunt“ für Solidarität und Offenheit, zugleich aber auch gegen Hetze und Populismus von der AfD und anderen Rechtsextremen demonstriert. Zu der Kundgebung auf dem Pirnaer Markt waren anfangs schätzungsweise 1.000 bis 1.500 Menschen gekommen, ein Großteil blieb bis zum Schluss. Für die Kundgebung war eigens eine Bühne aufgebaut, auf der sich Redebeiträge und Musik abwechselten.
Anlass für die Demonstration war die Vereidigung des neuen Pirnaer Oberbürgermeisters Tim Lochner (für die AfD), der Amtseid und Verpflichtung in der Stadtratssitzung am Montag ablegte. Obwohl Lochner parteilos ist, wurde er für das Amt des Rathauschefs von der AfD nominiert, laut der Demo-Organisatoren habe er auch geäußert, dass ihn von der dieser Partei inhaltlich gar nichts trenne.
Pirna steht für Respekt, Toleranz und Solidarität
Die Kundgebung wurde federführend von der Initiative „SOE gegen Rechts“ organisiert, ein Aktionsbündnis aus Schülern, ehemaligen Schülern, Azubis und jungen Menschen aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, die mit Sorge und Ungeduld auf die aktuellen politischen Entwicklungen blicken. Man wolle sich, so die Initiative, die Zukunft nicht von rückwärtsgewandter, reaktionärer Politik kaputtmachen lassen, für die die AfD stehe. Das Bündnis wird unterstützt von Kirchgemeinden, Gewerkschaften, Vereinen, Wohlfahrtsverbänden, Parteien und Unternehmen aus Pirna.
Die Veranstalter zeigten sich mit der Kundgebung hochzufrieden und überwältigt von der Teilnehmerzahl. So etwas habe der Markt lange nicht erlebt, so die Organisatoren, gemeinsam habe man gezeigt, dass Pirna auch für Toleranz, Respekt und Solidarität stehe und insgesamt bunt sei. Ein Großaufgebot der Polizei sicherte die Demonstration und geleitete eine größere Teilnehmergruppe nach dem Abschluss zum Bahnhof.