SZ + Görlitz
Merken

Görlitzer Zoo macht schon eine Viertelmillion miese

Die Kosten laufen davon. Nun setzt Direktor Sven Hammer alles auf den Neustart ab Montag. Doch unter welchen Auflagen, weiß er nicht.

Von Matthias Klaus
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Ein Bild aus besseren Zeiten: Tierparkbesucher genießen den Tag im Zoo.
Ein Bild aus besseren Zeiten: Tierparkbesucher genießen den Tag im Zoo. © Symbolfoto: Archiv Nikolai Schmidt

Öffnen ja, aber wie? Der Görlitzer Tierparkdirektor Sven Hammer ist am Dienstag noch ein kleines bisschen ratlos. Natürlich möchte er, dass die Tierfreunde so schnell wie möglich wieder die vierbeinigen und gefiederten Bewohner an der Zittauer Straße begrüßen können. "Aber unter welchen Bedingungen, das ist die große Frage", sagt Sven Hammer.

Beantworten konnte sie ihm bisher noch keiner genau. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hatte am vergangenen Sonntag verkündet, das Zoos und botanische Gärten im Freistaat ab kommenden Montag wieder öffnen dürfen. Dies sei mit der sächsischen Landesregierung so verabredet. Details zur Wiedereröffnung der Zoos und ähnlicher Einrichtungen müssten noch festgelegt werden, so Michael Kretschmer. Klar ist wohl bisher nur, dass sich keine Warteschlangen bilden dürfen und die Besucherzahlen begrenzt werden müssen.

Separater Eingang geplant

Mehr weiß Sven Hammer momentan auch nicht. "Wir bereiten uns aber auf jeden Fall auf die Öffnung vor", sagt er. Fest steht wohl: Der Imbiss bleibt zu, ebenso Spielanlagen, Tierhäuser und der Zoo-Shop. Auf die Wege werden wahrscheinlich Linien aufgebracht, um den Abstand zu wahren.  Wie der Einlass funktionieren wird, ist offen. "Wahrscheinlich über das Restaurant", sagt Zoo-Sprecherin Isa Plath. Es werde jedenfalls einen separaten Eingang geben.

Auch der Kartenverkauf stellt den Zoo vor Probleme. Müssen die Besucher extra Formulare ausfüllen, ihre Daten hinterlegen? Oder vielleicht online Tickets kaufen?  Fragen über Fragen. "Wir sind flexibel", sagt Isa Plath. Derzeit hat die Tierpark-Sprecherin und Zoopädagogin Plakate im Blick. Poster, auf denen die künftigen Besucher auf die neuen Regeln, auf Hygienevorschriften hingewiesen werden. Diese werden im Zoo angebracht. 

Zoo-Putz startet am Donnerstag

Wann er genau die offiziellen Bedingungen für die Tierparköffnung bekommen wird, Sven Hammer weiß es am Dienstag noch nicht. "Ich hoffe, dass es spätestens am Donnerstag soweit ist", sagt er. Die Einrichtung bereitet sich vor. Der große Zoo-Putz steht nach den Tagen der Schließung an. Ab Donnerstag geht es los. 

Rund 40 Mitarbeiter hat der Zoo, sie versorgen etwa 600 Tiere. Kurzarbeit trifft nur die etwa zehn Kollegen von der Kasse und vom Imbiss. Für die übrigen Kollegen ist es ein 365-Tage-Job. Die Belegschaft ist momentan in zwei Teams eingeteilt, alle fünf Tage wird gewechselt. Die Mitarbeiter der Mannschaften laufen sich nicht über den Weg, damit im Fall einer Virus-Infizierung nicht die komplette Belegschaft in Quarantäne gehen muss.

Die Tiere warten inzwischen wieder auf Besucher. Sie gehören zum Zooleben einfach dazu. Und der Tierparkchef wartet auf Einnahmen. Rund 290.000 Euro Verlust hat der Tierpark seit Beginn der Schließung gemacht. Demgegenüber stehen die Spenden der Tierparkfreunde: Etwa 40.000 Euro sind es mittlerweile. "Wir sind sehr froh darüber, dass es sie gibt", sagt Sven Hammer. Er hofft, dass die Spendenbereitschaft auch nach der Öffnung des Tierparks nicht nachlassen wird. Doch das Defizit sorgt ihn sehr.

Trotz der drohenden Einschränkungen: Der Eintrittspreis wird sich für den Görlitzer Zoo  nicht ändern. 

Mehr Nachrichten aus Görlitz lesen Sie hier.

Mehr Nachrichten aus Niesky lesen Sie hier.