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E-Bike-Klau ist auch ein soziales Warnsignal

So mancher nutzt sein E-Bike nicht nur zum Spaß, sondern auch, um zur Arbeit zu kommen. Dann hat ein Diebstahl viel weitreichendere Folgen. Ein Kommentar.

Von Susanne Sodan
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© Nikolai Schmidt

Kein schöner Willkommensgruß in Görlitz: Erst vor einigen Tagen hatten Diebe ein E-Bike gestohlen, dass an der Hotherstraße auf einem Autogepäckträger stand. Schaut man sich die jüngsten Polizeimeldungen an, ist die Zahl der E-Bike-Diebstähle schon auffällig. 

Das hat sicher damit zu tun, dass es mehr Bikes auf den Straßen gibt. Womöglich auch damit, dass gestohlene E-Bikes wegen des hohen Wertes, um den es geht, in die Polizeimeldungen aufgenommen werden. Ein stückweit hat es aber sicher auch mit der sozialen Lage zu tun. Wie die Polizei sagt, handelt es sich weniger um Auftragsdiebstähle, sondern um Beschaffungskriminalität oder gar, um den Lebensunterhalt zu sichern. Deshalb ist eine Straftat nicht entschuldbar, aber es ist ein Zeichen für die rote Laterne in der Oberlausitz. 

Dass E-Bike-Klau auch abseits dieser Faktoren ein Thema ist, sieht man bei einem Blick auf deutschlandweite Meldungen. Und dass sich nicht jeder Fall verhindern lässt, sieht man bei der Görlitzerin, die ihr Rad vierfach gesichert hatte: im Hinterhof mit drei Schlössern. Ihr Fall zeigt auch, dass es nicht nur um einen finanziellen Schaden geht. 

Gerade im Stadtgebiet nutzen so einige ihr E-Bike nicht nur zur Freude, sondern als Fahrzeug etwa zur Arbeit. Durchaus eine gewünschte Alternative zum Auto. Umso trauriger, dass mancher womöglich eine Anschaffung noch mal überdenkt aus Sorge, nicht lange Freude daran zu haben. Auf jeden Fall sorgt die Zunahme an Diebstählen dafür, dass die E-Bikes teurer werden - weil mehr Sicherung nötig wird. Auch wenn es keinen hundertprozentigen Schutz gibt, bleibt das derweil als einzige Lösung. 

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