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Hundekotbeutel landen auf der Wiese

25.000 Euro investiert Dresden jährlich in mehr als 50 Beutelspender. Dabei könnten die Kosten durchaus geringer sein.

Von Nora Domschke
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Enspannt zur Gassirunde mit dem geliebten Vierbeiner: An vielen Stellen in Dresden gibt es spezielle Müllbehälter für Hundekottüten. Die werden allerdings nicht immer richtig genutzt.
Enspannt zur Gassirunde mit dem geliebten Vierbeiner: An vielen Stellen in Dresden gibt es spezielle Müllbehälter für Hundekottüten. Die werden allerdings nicht immer richtig genutzt. © Frank May/dpa (Symbolfoto)

Dresden. Seit mehr als 20 Jahren gibt es sie auch in Dresden: Die Metallbehälter, an denen sich Hundebesitzer eine Plastiktüte holen und dort die Hinterlassenschaften ihres geliebten Vierbeiners entsorgen können. 1999 wurden die ersten Spender in verschiedenen Stadtgebieten zum Test aufgestellt, heute gibt es insgesamt 57 dieser Müllbehälter. Allerdings werden sie oft nicht so benutzt, wie sie gedacht sind. Das geht aus einer Anfrage von Stadträtin Margot Gaitzsch (Linke) an die Stadtverwaltung hervor.

Demnach werden die kleinen Tütchen zwar aus den Spendern genommen, anschließend aber häufig nicht in den Behältern entsorgt. "Sie landen oft in den Grünanlagen", heißt es in der Anfrage. 

Doch nicht nur einige Hundehalter selbst scheinen das Problem zu sein - die Tütchen werden auch für andere Abfälle genutzt, die jemand auf kurzem Weg entsorgen will. Dabei gibt es Unterschiede bei den zwei verschiedenen Spender-Modellen in Dresden: Beim ersten Modell - Dog Station - muss die Stadt viel Geld in die Hand nehmen, um  Schäden an den Spendern reparieren zu lassen und "Plünderungen" der Beutel auszugleichen. Das Modell Dog Station, das rund 23 Liter Müll fasst, gibt es an insgesamt 22 Standorten im Dresdner Stadtgebiet und ist vor allem an Plätzen mit Grünflächen zu finden. Fünf Exemplare stehen etwa im Alaunpark, weitere am Pestalozziplatz und entlang des Prohliser Landgrabens. 

Die mit 70 Litern Fassungsvermögen deutlich größeren HaiDog-Modelle gibt es 35 Mal in Dresden und befindet sich vor allem im Bereich des Annenfriedhofs in Löbtau, wo 14 Spenderstandorte von der Stadt eingerichtet wurden. Weitere Spender stehen in verschiedenen Stadbezirken, etwa an der Johann-Meyer-Straße in der Neustadt sowie in Pieschen. Dabei habe die Stadt beim größeren Modell zwar weniger Aufwand mit der Beseitigung von Vandalismus-Schäden, heißt es in der Anfrage. Dennoch werden auch die HaiDog-Spender regelmäßig geplündert. 

Farbwechsel verhindert böse Überraschung

Rund 25.000 Euro investiert die Stadt jährlich in die Bestückung und Reinigung der Hundekotbeutel-Spender. Ein neues Model HaiDog kostet rund 2.000 Euro. Auf die Frage, ob es möglich wäre, recycelbares Material für die Tüten zu verwenden, teilt die Veraltung mit, dass die jetzigen Beutel aus 40 Prozent Recyclingmaterial bestehen - nach Angaben des Herstellers könne der Anteil auf bis zu 80 Prozent erhöht werden. Voraussetzung sei aber, dass sich die Farbe des Beutels nach der Benutzung von Schwarz in Rot verändert - so wie das bislang bereits der Fall ist. Und das hat einen guten Grund: "Dies soll vor allem den Pflegern der Grünanlagen durch ihre gute Sichtbarkeit helfen, unangenehme Situation im Rahmen der Pflegearbeiten vermeiden zu können." 

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