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Bremens "Bürger in Wut" wollen in das "Bündnis Deutschland"

Die Bremer Rechts-Partei "Bürger in Wut" will sich dem Bündnis Deutschland anschließen. Dessen Vorsitzender Steffen Große ist als Ex-"Freie Wähler"-Chef in Sachsen gut bekannt.

Von Thilo Alexe
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Walter Münnich (l-r), Vize-Chef von Bündnis Deutschland, Piet Leidreiter, Spitzenkandidat der Bürger in Wut (BiW), Niklas Stadelmann, Generalsekretär bei Bündnis Deutschland, und Jan Timke, Spitzenkandidat der BiW.
Walter Münnich (l-r), Vize-Chef von Bündnis Deutschland, Piet Leidreiter, Spitzenkandidat der Bürger in Wut (BiW), Niklas Stadelmann, Generalsekretär bei Bündnis Deutschland, und Jan Timke, Spitzenkandidat der BiW. © Sina Schuldt/dpa

Bremen/Dresden. Der Teilerfolg ist beachtlich – in Bremerhaven kommen die Bürger in Wut (BIW) auf deutlich mehr als 20 Prozent der Stimmen. Im gesamten Wahlgebiet, also Bremen und Bremerhaven, sind es voraussichtlich knapp zehn. Die Bürger in Wut allerdings wollen kein Bremer Phänomen bleiben. Spitzenkandidat Jan Timke sprach am Wahlabend von der bundesweiten Ausweitung der Partei. BIW will mit dem Bündnis Deutschland zusammengehen. Bereits bei der Nachwahl-Pressekonferenz am Montag hing ein Banner des Bündnisses im Hintergrund, der Schritt wurde bereits vor der Wahl angekündigt.

Der Vorsitzende von Bündnis Deutschland, der in Dresden lebende Politiker Steffen Große, nennt auf Anfrage die Details. Eine Urabstimmung unter den Mitgliedern soll bis zum Ende der Woche laufen. Beteiligen können sich die 1.000 Bündnis- und rund 100 BIW-Mitglieder. Sagen sie Ja, fusioniert BIW mit dem Bündnis Deutschland. Ein Fusionspapier sei unter Beteiligung von Notaren erstellt worden, sagt Große. Sollte es die Mehrheit geben, werde die Fusion auch vertraglich fixiert.

Die "Bürger in Wut" haben bei der Wahl in Bremen ein zweistelliges Ergebnis erzielt.
Die "Bürger in Wut" haben bei der Wahl in Bremen ein zweistelliges Ergebnis erzielt. © Sina Schuldt/dpa

Bündnis Deutschland gründete sich im vergangenen Jahr in Fulda. Die Partei verortet sich zwischen CDU und AfD, grenzt sich von Letzterer aber deutlich ab. Durch Wechsel ist das Bündnis mit einzelnen Abgeordneten im Europäischen Parlament und in drei Landtagen vertreten, dazu zählt auch das sächsische Landesparlament.

Große, der bis 2021 Landeschef der Freien Wähler war, kündigt den Antritt bei weiteren Wahlen an. Geprüft werde auch, wo dies wie in Bremen mit Partnern geschehen könne. In Sachsen will Bündnis Deutschland an der Landtagswahl teilnehmen. Ein Erfolg könnte zulasten der AfD gehen, die in Bremen wegen eines internen Listenstreits nicht antreten durfte.

Große selbst will bei der sächsischen Landtagswahl 2024 nicht antreten. Allerdings erwägt er die Kandidatur für die Bundestagswahl im Jahr darauf.